@BorisBoris hat geschrieben:(...)
Es entsteht der Eindruck, dass du deine wirklichen Probleme noch nicht benennen kannst. Du redest "um den heißen Brei". Ich wünsche dir viel Erfolg bei der Aufarbeitung.
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@all
Meine wirklichen Probleme -im Fall Rohn- haben damit zu tun dass die Kirchenleitung nicht die Interaktionsregeln beachtet sie selbst ausgegeben hat:
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Alle Anvertrauten sollen dem Amtsträger gleich lieb sein!
Sollten einmal Mißverständnisse, vielleicht sogar Unversöhnlichkeit zwischen Geschwistern auftreten, gilt es, sehr vorsichtig und taktvoll vorzugehen.
Wird einem Amtsträger eine Klage über einen Bruder oder eine Schwester vorgetragen, soll er nicht gleich alles akzeptieren, wie es dargestellt wird. Er soll sich vielmehr einen eigenen Einblick verschaffen; es ist deshalb Pflicht jeden Amtsträgers, den Kläger anzuhören, ihn aber auch darauf hinzuweisen, daß ebenfalls der Beklagte gehört werden muß. Jegliche einseitige Parteinahme ist falsch!
Der Amtsträger soll versuchen, Zwistigkeiten im Geist der Liebe Christi zu schlichten und anzustreben, daß die Herzen versöhnlich werden und durch gegenseitiges Verständnis wieder zusammenfinden. Wir dürfen nicht vergessen, daß jeder Seele noch Unvollkommenheiten anhaften.
In gleicher Weise sind Eheschwierigkeiten anzugehen, wenn solche vorgetragen werden. Ziel muß immer die Versöhnung, die Wiederherstellung des Friedens und das Erwecken der Bereitschaft der Beteiligten sein, einander zu verstehen und aus begangenen Fehlern zu lernen.
Es ist eine wichtige Aufgabe der Amtsträger, bei den Besuchten alles zu beseitigen, was sich trennend zwischen den Seelen aufgebaut hat. Frieden stiften und erhalten sowie versöhnende Liebe erwecken und pflegen, ist bedeutsam.
Wird oder fühlt sich ein Amtsträger im Laufe eines Gespräches mit den Anvertrauten getadelt oder angegriffen, darf er unter keinen Umständen sich beleidigt fühlen. Er soll sich vielmehr zuerst selbst prüfen. Entbehrt die Anschuldigung der Berechtigung, soll er bemüht sein, die Differenzen "unter vier Augen" zu beseitigen, ohne jedoch auf dem eigenen Recht zu beharren.
Fühlt sich ein Amtsträger bei der Behandlung von Problemen überfordert, wendet er sich an seinen Vorangänger.
- ["Fühlt sich ein Amtsträger bei der Behandlung von Problemen überfordert, unterrichtet er unverzüglich seinen Vorangänger, der sich dann selber der Sache annehmen oder geeignete Ratschläge geben kann."
Obiger Abschnitt gestrichen und durch unten stehenden Abschnitt laut 1. Änderungsmitteilung vom September 1997 ersetzt.]
Es ist im übrigen selbstverständliche Pflicht für jeden Amtsträger, daß er seinen Segensträger unaufgefordert über die Entwicklung der anvertrauten Seelen informiert.
In großen Gemeinden ist dabei empfehlenswert, daß sich der Vorsteher hin und wieder einen Gesamtüberblick über den Wirkungskreis der Priester geben läßt.
(...)
Quelle: Richtlinien für die Amtsträger der Neuapostolischen Kirche von 1993 mit Änderungen aus der Mitteilung von 1997
Siehe auch meine Beiträge von "01.08.2014, 16:13" und "22.08.2014, 09:43".(...)
- Kommunikation
Es liegt im Interesse jedes Einzelnen, Ziele und Absichten, Hintergründe und Zusammenhänge zu verstehen. Zudem besteht das Bedürfnis, eigene Anliegen mitteilen zu können. Dies gelingt am Besten, wenn miteinander kommuniziert wird.
Fehlen offene Gespräche und regelmäßige Zusammenkünfte, entsteht Unsicherheit und es kommt zu Missverständnissen. In einer offenen Gemeinschaft werden Meinungsverschiedenheiten miteinander besprochen.
Es ist einer echten Einheit dienlich, wenn alle Entscheidungen so weit wie möglich erläutert werden. Auftretende Fragen und sich anschließende Gespräche sollen nicht als Zeichen für Uneinigkeit, sondern als das Bestreben, zur Einheit beizutragen, betrachtet werden.
Die Führungsverantwortlichen sollen in angemessenem Umfang informieren. Sie haben auch dafür zu sorgen, dass sie die unerlässlichen Rückinformationen bezüglich Anwendung und Wirkungsweise erhalten.
Eine echte Einheit kann nur erreicht werden, wenn
- im Gebet um die Hilfe Gottes gerungen wird
- alle Beteiligten vorurteilslos und ohne Überheblichkeit einander begegnen
- die Bereitschaft zur Zusammenarbeit vorhanden ist
- die Beteiligten einander anhören, um die Sehensweisen besser kennen zu lernen
- die richtigen Informationen zur richtigen Zeit am richtigen Ort ankommen
- geistige Aufgeschlossenheit gegenüber anderen Meinungen gezeigt wird
- auf starres Festhalten am eigenen Standpunkt verzichtet wird und
- angstfrei kommuniziert werden kann
Im Interesse der Einheit dürfen einmal getroffene Entscheide, erlassene Anordnungen und ausgegebene Richtlinien nicht vom Einzelnen nach Belieben interpretiert werden.(...)
- Konfliktbewältigung
Das menschliche Miteinander ist geprägt von gegenseitiger Unterstützung und Freundschaft, aber auch von unterschiedlichen Auffassungen, Interessengegensätzen und von Vorurteilen. Regelmäßige Besprechungen schaffen mehr Verständnis füreinander und mindern die Entstehung unnötiger Konflikte.
Durch eindeutige Entscheidungsbefugnisse und Selbstbescheidung der Beteiligten können viele Konflikte von vornherein vermieden werden.
Das Zusammenwirken der Glaubensgeschwister zeichnet sich nicht dadurch aus, dass keine Konflikte bestehen, sondern in der Art und Weise, wie diese gelöst werden. Konflikte beinhalten für alle Beteiligten auch die Möglichkeit, neue und bessere Lösungen zu finden; Demut, Liebe und gegenseitige Achtung erleichtern dies.
Dabei ist zwischen Wesen der Person und Handlung in der Sache zu trennen. Vielfach wird in guter Absicht gehandelt, jedoch werden oft unbewusst Fehler gemacht. Es geht darum, den Ursachen nachzugehen und nicht nach Schuldigen zu suchen. Allerdings muss auch die Bereitschaft vorhanden sein, in Fällen, in denen Probleme ihre Ursachen im fehlenden Format einzelner Amtsträger und Beauftragter haben, diese anzusprechen oder gegebenenfalls personelle Veränderungen vorzunehmen. Erforderliche Gespräche werden unter Wahrung der Würde der Persönlichkeit geführt.
Lassen sich entstandene Konflikte nicht lösen, kann sich jeder vertrauensvoll an einen höheren Führungsverantwortlichen wenden.
"So zieht nun an als die Auserwählten Gottes, als die Heiligen und Geliebten, herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Geduld; und ertrage einer den andern und vergebt euch untereinander, wenn jemand Klage hat gegen den andern; wie der Herr euch vergeben hat, so vergebt auch ihr. Über alles aber zieht an die Liebe, die da ist das Band der Vollkommenheit." (Kolosser 3, 12-14)
Quelle: Leitbild "Dienen und Führen in der Neuapostolischen Kirche"
Was ich meine, möchte ich mit dem folgenden Zitat weiter klären:
Abschließend:(...)
Aufrichtig ist jener, der Denken, Sprechen und Handlung in Übereinstimmung bringt, wie es die alten Griechen von den Philosophen forderten, die durch ihr Verhalten und ihren Lebensstil Vorbild für ihre Lehren sein sollten. Etymologisch ist ein Philosoph der Liebende oder Suchende der Wahrheit und die Aufrichtigkeit ist die Liebe zur Wahrheit und die Achtung vor dieser.
Wer aufrecht ist, steht zu seinen Überzeugungen und verbiegt sich nicht, ist senkrecht wie eine Säule zwischen Himmel und Erde. Dies zeigt sich auch in der Körperhaltung und im freien und offenen Blick, der seinem Gegenüber nicht ausweicht.
(...)
Erkennt man einen aufrichtigen Menschen dadurch, dass er immer die Wahrheit sagt? Ja, wenn er sie kennt. Und wenn nicht? Er kann sich irren, aber dann sagt er wenigstens die Wahrheit über das, was er glaubt. Aufrichtigkeit ist mehr als Ehrlichkeit. Denn ehrlich zu sein bedeutet, andere nicht zu belügen und aufrichtig zu sein, darüber hinaus, sich selbst nicht zu belügen. Sich seine Unvollkommenheiten und Unkenntnisse einzugestehen und dazu zu stehen, aber auch seine Stärken und Fähigkeiten. Authentisch und aufrichtig ist, wer den Mut hat, sich selbst anzunehmen, wie er ist und sich auch so nach außen zu zeigen.
(...)
Aufrichtigkeit muss gepaart sein mit anderen Tugenden, der Ehrlichkeit, Offenheit und Gerechtigkeit, aber auch mit den zarten Blüten des Mitleids, der Sanftmut und der Barmherzigkeit oder des Zartgefühls.
(...)
Quelle: Gudrun Gutdeutsch in "Die Aufrichtigkeit oder der kluge Diener"
- [18] Ist's möglich, soviel an euch liegt, so habt mit allen Menschen Frieden.
[19] Rächt euch nicht selbst, meine Lieben, sondern gebt Raum dem Zorn Gottes; denn es steht geschrieben: »Die Rache ist mein; ich will vergelten, spricht der Herr.«
[20] Vielmehr, »wenn deinen Feind hungert, gib ihm zu essen; dürstet ihn, gib ihm zu trinken. Wenn du das tust, so wirst du feurige Kohlen auf sein Haupt sammeln« .
[21] Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.
Quelle: Römer 12
Vogelfrei