MYBISCHOFF

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
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evah pirazzi

Re: MYBISCHOFF

#201 Beitrag von evah pirazzi » 20.07.2011, 22:49

centaurea hat geschrieben:Leserbrief von CID: ...Folgt man der immer noch aktuellen Behauptung der NAK, dass sie Gottes Wort verkündet in Wort (Predigt) und in ihren Schriften, drängt sich die Frage auf: Warum verweigert die NAK und der ihr angeschlossene VFB anderen Menschen das Wort Gottes?
verbindlich hat geschrieben:Was ist da los? Warum sollte das Wort Gottes verweigert werden?
...
Was bringt das? Ich brauche Antworten.
Habt ihr welche?
Gebt mir Antworten, ich warte drauf!!
Warum so aufgeregt, verblichlich?

Die Frage am Ende des Leserbriefes ist doch berechtigt, finde ich. Alles, was innerhalb der NAK gepredigt und in ihren Schriften veröffentlicht wurde und wird läuft noch immer - da wirst du mir sicher zustimmen - unter "Wort Gottes", ist es nicht so? Somit zählt auch diese alte Wächterstimme dazu, richtig?

Wenn jetzt dieses alte "Wort Gottes" der Öffentlichkeit entzogen wird, aus welchen Gründen auch immer, so ist die Frage des Leserbrief-Verfassers doch berechtigt, warum die NAK, bzw. der ihr angeschlossene VFB den Menschen das "Wort Gottes" verweigert.

Was verstehst du denn daran nicht? So lange bist du schon ein "Gotteskind" und verstehst die grundsätzlichen Dinge nicht? Soll ich dich unterweisen, ganz unverbindlich?

:wink:

Cemper

Re: MYBISCHOFF

#202 Beitrag von Cemper » 20.07.2011, 23:42

Frau e.p. -

nur eine kurze Anmerkung: Ich selber glaube nicht, dass es sich bei den fraglichen Texten (dem Nachdruck) um „Gottes Wort“ handelt. Ich glaube aber, dass die dort „zu Wort“ kommenden Herren oder Männer in einer sie erschütternden Lage waren und auf das Wort Gottes gehofft haben (direkt religiös gesagt: um dieses Wort gebetet haben). Ich glaube auch, dass diese Männer und die „Gemeinde“ die Vorstellung oder den festen Glauben hatten, dass sie „Gottes Wort“ hören.

So - und nun haben wir doch nüchtern betrachtet diese Lage: Herausgeber eines Internetmagazins - die die fraglichen Texte nicht als Gottes Wort betrachten und die verschiedentlich auch massiv Kritik an der NAK erkennen lassen - veröffentlichen unautorisiert den fraglichen Text als Nachdruck. Danach veröffentlichen sie einen Leserbrief, in dem der neuap. Wort-Gottes-Anspruch im Mittelpunkt steht und in dem die Frage gestellt wird, warum eine Kirche, die den Wort-Gottes-Anspruch stellt, gegen einen Nachdruck ist. Diese Frage wird dann auch hier - in diesem Forum - erörtert. Ebenso in dem bekannten anderen Forum.

Ich meine, dass diese ganze Geschichte auch diese Seite hat: Der neuap. Kirchenverlag und die Kirche könnten im Zusammenhang der unautorisierten Veröffentlichung das Gefühl haben, irgendwie vorgeführt zu werden, und sie könnten auch die Meinung haben, dass sie sich das nicht gefallen lassen müssen - Gottes-Wort-Vorstellungen hin oder her. Sie könnten zudem auch eine gewisse Rücksichtnahme in einer zweifellos heiklen Sache erwarten. Das heißt selbstverständlich nicht, dass aus Gründen der Rücksichtnahme eine Aufarbeitung der Geschichte dieser kleinen Kirche ausbleiben darf ...

Am Rande sei noch angemerkt: Der Gedanke an CiD-Leser mit der Erwartung einer Wort-Gottes-Lektüre auf den CiD-Seiten dürfte abwegig sein. Schon insoweit könnte man auf den CiD-Seiten auf das Wort-Gottes-Argument verzichten.

Was sagen Sie dazu?

HC

Frank

Re: MYBISCHOFF

#203 Beitrag von Frank » 21.07.2011, 12:42

Hallo in die Runde,

die Behauptung, dass in der NAK die Gleichung Predigt = Wort Gottes gelte, stimmt seit ca. 10 Jahren nicht mehr.
Ich zitiere auszugsweise aus dem Artikel "Predigt - Wort Gottes" aus "Lehre und Erkenntnis Zusammenfassung III" (S. 74ff.):
"(...) Gottes Wort ist zunächst das, was uns in der Heiligen Schrift überliefert ist. Daran muss sich alle Predigt messen lassen. (...) auch der Hörer der Predigt muss Voraussetzungen erfüllen. (...) Das Erfordernis des Glaubens darf aber nicht missverstanden werden: Es bedeutet nicht, dass jedes einzelne Wort, jeder einzelne Gedanke göttliche Autorität hat. Dann wäre die Predigt unfehlbar - ein Anspruch, dem kein Amtsträger gewachsen ist. (...)
Gruß Frank

tergram

Re: MYBISCHOFF

#204 Beitrag von tergram » 21.07.2011, 12:44

Cemper hat geschrieben:... Schon insoweit könnte man auf den CiD-Seiten auf das Wort-Gottes-Argument verzichten.
Dieses Argument wurde nicht von der CiD-Redaktion verwendet, sondern wird in einem Leserbrief zum Thema von D. Heussner aufgebracht.

http://www.christ-im-dialog.de/index.ph ... &Itemid=53

Cemper

Re: MYBISCHOFF

#205 Beitrag von Cemper » 21.07.2011, 14:46

Richtig. Und außerdem steht der Leserbrief auf den CiD-Seiten.

Herzlichst
HC

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Loreley 61
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Re: MYBISCHOFF

#206 Beitrag von Loreley 61 » 21.07.2011, 15:06

Am Rande sei noch angemerkt: Der Gedanke an CiD-Leser mit der Erwartung einer Wort-Gottes-Lektüre auf den CiD-Seiten dürfte abwegig sein. Schon insoweit könnte man auf den CiD-Seiten auf das Wort-Gottes-Argument verzichten.


die Behauptung, dass in der NAK die Gleichung Predigt = Wort Gottes gelte, stimmt seit ca. 10 Jahren nicht mehr.
Nun ja, nicht ganz. Ich verweise auf eine Spitit-Ausgabe von 2006, wo es u.a. heißt:
Abweichende Meinung –
und dennoch im Glauben gehorsam?

Was genau lässt die beiden Begriffe Kritik und Glaube als Gegensätze erscheinen? Bezirksapostel Leber stellte dazu in einem Seelsorgebrief unter dem Stichwort Glaubensgehorsam klar: „Hinsichtlich des geistgewirkten Worts der Predigt kann der Herr in der Tat Gehorsam erwarten. Dasselbe gilt, wenn in Familienbesuchen und Versammlungen in nahtloser Übereinstimmung mit dem Wort der Predigt Rat erteilt wird.
(Fettung durch mich)

http://www.jugend-online.info/berichte/226.html

LG, Lory
Unsere Gedanken und Gefühle werden durch unsere Überzeugungen geformt.
Was du tief in dir und oft unbewusst denkst, das zeigt die größte Wirkung in deinem Leben.
Brauche nichts ... wünsche alles ... und wähle, was sich zeigt!
______
Namaste

Comment

Re: MYBISCHOFF

#207 Beitrag von Comment » 21.07.2011, 16:23

Hallo Loreley,

andererseits wird durch StAp L. auch eingeräumt, dass die Predigt Menschliches beinhalten kann, was nichts mit dem Evangelium, mit der Kirchenlehre oder mit dem Glauben zu tun hat.

Das - einmal so, ein andermal anders - zeigt einmal mehr, wie unsauber, schwankend, manchmal sogar gegensätzlich die Formulierungen in der NAK seitens der Verantwortlichen vorgenommen werden.

Ich erinnere mich an ein privates Gespräch mit einem NAK-Priester vor etlichen Jahren: Wir redeten über Anordnungen, die in sog. Ämterstunden durch den Bezirksvorsteher vermittelt werden, und kamen zu dem Ergebnis, dass viele Regelungen über dies und das im kirchlichen Ablauf, da auch nicht schriftlich festgehalten, nicht nachlesbar sind, dass sie oft in Vergessenheit geraten und irgendwann mal das entsprechende Thema neu aufgegriffen wird, dann aber für viele sich ganz neu anhört usw.usw. Wir bedauerten im Gespräch, dass wir nirgendwo Konkretes zu dem einen oder anderen Punkt in kirchlichen Verlautbarungen festgehalten finden. Ja, und dann stellte mein Gesprächspartner dazu Positives fest: 'Ja, weisst du', sagte er, 'es hat auch grosse Vorteile, wenn vieles nur gesprochen bleibt, dann muss man sich nicht daran erinnern, dann kann man es im akuten Fall machen, wie man es nach Überdenken für richtig hält. Hätte man Vorschriften, müsste man sich an diese ggf. auch unsinnigen Inhalts halten.' Ich sagte ihm: 'Da hast du Recht!'
Dennoch muss ich sagen: Es kann auch verwirrend sein, je nach dem ...

Com.

tergram

Re: MYBISCHOFF

#208 Beitrag von tergram » 21.07.2011, 18:53

...Hmmm... richtig, Ungenauigkeiten in organisatorischen Dingen mögen gelegentlich nützlich sein - erhalten sie einem doch einen gewissen Gestaltungsspielraum.

Die Glaubenslehre einer Kirche hingegen, sozusagen ihr "Kerngeschäft", sollte aber doch bitte konsistent sein. Man könnte bei der Beobachtung der NAK doch inzwischen meinen, der Geist (welcher?) führte von einem Irrtum in den anderen.

evah pirazzi

Re: MYBISCHOFF

#209 Beitrag von evah pirazzi » 21.07.2011, 23:04

Cemper hat geschrieben:Frau e.p. -

nur eine kurze Anmerkung:...

Was sagen Sie dazu?
Was ich dazu sage?

Ich glaube auch nicht, dass diese alte Wächterstimme Gottes Wort ist und der Leserbrief-Schreiber wohl auch nicht. Er hat das ungeschriebene Verständnis der NAK zum Wort Gottes nur auf die Spitze getrieben und deshalb klingt es so absurd – wie viele der ungeschriebenen und inzwischen auch ausformulierten Sonderbarkeiten innerhalb der NAK, würden sie zu Ende gedacht, absurd klängen und schon klingen.

Im Gegensatz zu Ihrer Anmerkung, die Kirche könne auf der anderen Seite das Gefühl haben, vorgeführt zu werden und dass sie sich das nicht gefallen lassen müsse und im Übrigen eine gewisse Rücksichtnahme in dieser heiklen Sache erwarten könne - scheint mir die Zeit für derartige Mimositäten längst verstrichen zu sein.

Ganz nüchtern betrachtet lässt es auf kindisches und unreifes Verhalten schließen, wenn eine Person, ein Verein oder auch eine Körperschaft des öffentlichen Rechts nicht in der Lage ist, nach 50 Jahren ein peinliches, unangenehmes oder ein im höchsten Maße unrechtes Vorkommnis aufzuarbeiten. Nach 50 Jahren Rücksichtnahme und Schweigen ist es an der Zeit endlich erwachsen zu werden, sich der Vergangenheit zu stellen und sich am eigenen Anspruch und Selbstbild messen zu lassen. Da sind Konfrontationen mit der Vergangenheit selbstverschuldet, denn es gäbe sie ja gar nicht, ginge man offen damit um. Wenn ich zurückdenke, dann bin ich erst mit ca. 30 Jahren auf diese ganze Geschichte rund um die Botschaft gestoßen - nicht innerhalb der Familie oder in den Unterrichten und Zusammenkünften der Kirche, in denen man die meiste Zeit seines Lebens verbracht hat - sondern im Internet. Was für ein eklatantes Versäumnis der Kirche!

Und ich möchte noch etwas dazu sagen: Diese Verdrängungs- und Tabuisierungspolitik der Kirchenleitungen hat ja Konsequenzen bis heute. Nicht nur die "Botschaft" ist nach wie vor ein "Thema non grata", auch alle anderen unangenehmen Themen (z.B. der Fall "Feil") sind in gewissen NAK-Kreisen Tabuthemen. Ich war selber vor einiger Zeit Zeuge einer abrupten Beendigung einer Familienfeier, weil das Thema "Feil" auf den Tisch kam und die Hausherrin nach kurzer konträrer aber relativ entspannter Diskussion tränenüberströmt die Feier für beendet erklärte, weil sie solch ein Thema in ihrem Haus nicht duldete und uns alle "hinauskomplimentierte".

Was ich damit sagen will: Solch ein System des Totschweigens, Verdrängens und Vernebelns kann krank machen, befördert psychotisches Verhalten, führt zu Realitätsverlust ("weil nicht sein kann, was nicht sein darf") usw. Deswegen plädiere ich für unumschränktes Aufarbeiten der Vergangenheit ohne falsche Rücksichtnahmen und befürworte immer wiederkehrende Konfrontationen zu den heiklen Themen. Ebenso wünschte ich einen offenen Dialog und transparentes Verhalten der Kirchenleitung in der Zukunft für diese Kirche, sowie die Anpassung ihres Anspruchs und Selbstbildes an die Realität, sonst ist ihr Untergang meiner Meinung nach unaufhaltsam.

Ich habe fertig!

:wink:

Magdalena

Re: MYBISCHOFF

#210 Beitrag von Magdalena » 22.07.2011, 09:49

Meine Meinung, liebe e. p.:

Besser kann man es nicht formulieren! Danke!

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