filippo hat geschrieben:Eigentlich möchte ich seit Tagen lieber mein Buch zu Ende lesen, statt hier zu versuchen den katholischen Erklärbär zu spielen, aber ich versuch es trotzdem nochmal, ob ich es mit meinen Worten hinkriege das Thema verständlicher zu machen.
Und das wo Recht sowieso schon immer was kompliziertes ist, wer sich im normalen Leben schon mal mit Gesetzestexten rumschlagen durfte, weiß wohl um den Unterschied zwischen dem eigenen persönlichen Rechtsempfinden und der Rechtsprechung .... und das ist glaube ich auch im auch Kirchenrecht nicht grad viel anders ... jedenfalls war mein Eindruck bei der Vorlesung zum Eherecht, welche ich während meines Urlaubs als Gasthörer gehört habe, das da durchaus was im Gange ist und man sehr wohl mitbekommt was aktuell Sache ist ...
Erstmal zum Thema Leibfeindlichkeit.
Was für ein Wort !
Das Thema ist mittlerweile ebenfalls alter Kaffe und überholt. Auch hier hat sich das Denken geändert. Auch wenn die Kirche in manchen Dingen nach wie vor sehr konservative Ansichten aufrechterhält, das heißt nicht, das sie deswegen fernab von allen Dingen ist, und moderen Entwicklungen, Forschungsergebnisse etc. nicht mitbekommt. In vielen Dingen hat sie ja sogar ihre kircheneigenen Fachleute und Berater, die sich in den Themen auskennen. Und so hat auch die katholische Kirche mittlerweile mitbekommen, das ein ausgefülltes glückliches Sexualleben auch wichtig für die Gesundheit und das Wohlbefinden des Menschen ist.
Ach so ist das, man sorgt sich nur um die Gesundheit der Gläubigen und lehnt deshalb die Ehesegnung eines behinderten Menschen ab.
Dementsprechend heißt es auch heute nicht mehr, das jeglicher Sex, der nicht darauf ausgerichtet ist, Kinder zu zeugen "böse und nicht erlaubt ist". Und sie ist auch nicht gegen Familienplanung im Gegenteil.
Klar ist die kath. Kirche nicht gegen Familienplanung, sondern sie ist eindeutig für die Familienplanung. Und selbstverständlich ist die Führung der kath. Kirche gegen Sex, der nicht darauf ausgerichtet ist, Kinder zu zeugen.
Dabei spricht sie sich aber gegen die künstliche Verhütung aus, und plädiert für die natürliche über den Zyklus.
Das geht eine Kirche überhaupt nichts an, wie und wann und warum ein Ehepaar verhütet.
Und spricht sich dabei speziell gegen Verhütungsmethoden aus, wo bereits befruchtete Eizellen abgetötet werden, und somit aus ihrer Sicht bereits entstandenes Leben getötet wird.
Das ist absolut korrekt und auch richtig.
Nur, wenn die Möglichkeit zum Sexualleben erstmal nicht gegeben ist, was dann? - Wenn ich Mikado spielen möchte, und ich hab aber nur gekochte Spaghetti .... dann gibt das auch nix ....
Was für ein feinfühlender Vergleich, einen Menschen und getauften Christen mit einer lebendigen Seele und einem Gefühlsleben mit einem Mikado Spiel und gekochten Spaghettis zu vergleichen. Dazu fehlen mir die Worte.
Mal gucken, vieleicht ergibt sich am Wochenende die Möglichkeit, da mal mit einem unserer Theologen zu sprechen, vieleicht bringt das ja neue Erkenntnisse in die Sache ....
Die Frage mit der Waffensegnung ist an mir nicht vorbeigegeangen, aber ich hab da bewusst nicht drauf geantwortet, dazu aber dann später mehr ....