Kuriositätenkabinett der NAK best-of

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
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Der Berater
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Re: Kuriositätenkabinett der NAK best-of

#61 Beitrag von Der Berater » 10.03.2022, 19:42

Hier mal etwas aus dem Kuriositätenkabinett Anno 2022:
Ende 2021 wurde ich von einem Diakon i.R. der Gemeinde per Mail aufgefordert , die Adresse meiner Tochter ( volljährig und innerhalb der Stadt verzogen ) anzugeben.
Ich habe nach Rücksprache mit meiner Tochter diese Mail ignoriert ( Datenschutz ).
Im Februar 2022 erhielt meine Tochter einen Brief eines Priesters mit der Überschrift " Willkommen in der Gemeinde X. Die Kirchenverwaltung hat die aktuelle Wohnanschrift gemäß § 42 Bundesmeldegesetz auf Anfrage vom Einwohnermeldeamt erhalten. Mit Freude habe ich davon Kenntnis bekommen, dass Sie in unseren Gemeindebereich gezogen sind ..."
Vor dieser Aktion kam kein Anruf, keine Mail, weder bei meiner Tochter, noch bei mir, ob ein Gemeindewechsel überhaupt gewünscht wird !!!
Das sind "Stasi-Methoden" und die Kirchen werden leerer und leerer ...

Lästerschwester

Re: Kuriositätenkabinett der NAK best-of

#62 Beitrag von Lästerschwester » 10.03.2022, 20:09

Dazu wurde in meiner damaligen Gemeinde gerne ein kurzes aber prägnantes Chorlied angestimmt. Der Zweizeiler: „Und die bereit waren gingen mit ihm hinein zur Hochzeit. Und die Tür ward verschlossen.“
Danach war erstmal einige Sekunden beängstigende Stille. Für so Manche war allein dieser Liedtext schon ein heilsames Erschrecken. Ich habe noch heute die bedeutungsschwangeren Blicke von Dirigent und Vorsteher sowie die tief betroffenen Gesichter der versammelten Brautgemeinde vor Augen. Denn wer nicht mit ihm hineinging, stand ja vor verschlossener Tür und hätte definitiv das Glaubensziel verfehlt.
Also diese wenigen Takte haben die beabsichtigte Wirkung bei vielen kindlich gläubigen Gotteskindern sicherlich erzielt, da gab es kein Pardon.😅
Das ließ nur ganz hart Gesottene kalt😂

diegedankensindfrei
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Re: Kuriositätenkabinett der NAK best-of

#63 Beitrag von diegedankensindfrei » 10.03.2022, 20:23

Oh ja, dieses (un)"heilsame Erschrecken" haben wir ein paarmal erlebt, wenn wir am Tag der Zeitumstellung Ende Oktober versehentlich eine Stunde zu früh vor verschlossener Kirchentür standen.

Au weia, da war doch sicher der Herr gekommen, und alle waren dabei, nur wir nicht!!!
Wir haben zwei Leben - das zweite beginnt, wenn wir erkennen, dass wir nur eines haben. - Konfuzius

fridolin
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Re: Kuriositätenkabinett der NAK best-of

#64 Beitrag von fridolin » 10.03.2022, 21:02

Noch eins aus der NAK Klamottenkiste. Die Sichelparole von 1969. Schlag an mit deiner Sichel und ernte, denn die Zeit zu ernten ist gekommen. Gott wurde aufgefordert zu ernten, denn wir sind bereit. Es ging ein freudiges Raunen der Erwartung durch die Reihen. Jetzt ist es endlich soweit der Herr kommt und holt uns seine NAK Braut heim, denn sie ist endlich bereit. Wir wurden aufgefordert intensiv dafür zu beten das endlich die göttliche Ernte erfolgt, weil wir angeblich die göttliche Entwicklungsstufe erreicht hätten und bereit wären geerntet zu werden. Schlag an mit deiner Sichel. Das wurde jahrelang gebetet, wir sind bereit, komm und ernte. Anscheinend waren wir die Braut doch noch nicht bereit. Wurde von unserer Chefetage falsch eingeschätzt. Denn Herr kam nicht und das Sichelgebet hat sich wieder verflüchtig. :D

Holger F.
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Re: Kuriositätenkabinett der NAK best-of

#65 Beitrag von Holger F. » 10.03.2022, 23:15

Luna hat geschrieben:
10.03.2022, 11:17
Mein Mann und ich sind jetzt in unseren 40gern. Wir sind seit 20 Jahren zusammen. Erst vor ca. 2 Jahren haben wir den Mut gehabt uns gegenseitig einzugestehen, dass uns die Kirche mit allem drumherum eher belastet als glücklich macht.
Danke für diesen ehrlichen und z.T. erschütternden Bericht, der leider in der damaligen Zeit eher die Regel als die Ausnahme war....

Deine Entscheidung und die deines Mannes, die NAK zu verlassen, ist die einzig sinnvolle Konsequenz. Und es fällt sicher nicht leicht, sich einzugestehen, dass eine bestimmte Glaubensorientierung oder -praxis einfach nicht mehr zu einem passt...

Da man nur einmal lebt, sollte man sich IMO bei zunehmendem Alter von allem trennen, was einen nicht wirklich weiterbringt...

Wie sagte JGB: "Man soll hier unterlassen, was man in der Ewigkeit nicht fortsetzen kann".

Die fortschreitende Erkenntnis "meines" Heiligen Geistes sagt:

"Man soll hier unterlassen, was man als belastend für sein Glaubensleben (spirituelles Leben) ansieht bzw. als dafür nicht hilfreich erachtet...

Gruß Holger


Es gibt ein Leben nach dem Tod? - Es gibt ein Leben nach der NAK! :idea:

Lästerschwester

Re: Kuriositätenkabinett der NAK best-of

#66 Beitrag von Lästerschwester » 12.03.2022, 14:38

Eine der makabersten Anekdote meiner NAK-Biografie habe ich als kleines Kind erlebt.
Ich wusste nicht wirklich, worum es in den sonntäglichen Predigten wirklich ging. Im Grunde wartete ich immer auf den Moment, wenn alle dreimal Amen sangen, dann war es wieder geschafft😅

Zu dieser Zeit kam ich mit meiner großen Schwester eines Tages nachmittags nach Hause, wo wir gemeinsam mit 3 neuapostolischen Familiengenerationen wohnten. Ungewöhnlicherweise war Niemand zu Hause. Als wir nach einer gefühlten Ewigkeit immer noch allein waren, sagte meine Schwester mit ängstlichem und bleichem Gesicht: „Ob er gekommen ist?“
Ich hatte nicht begriffen, was sie meinte. Es muss wohl unmittelbar in der Zeit gewesen sein, nachdem der Stammapostel die Planänderung Gottes nicht überlebt hatte.
Nach und nach kamen dann zu unserer Erleichterung doch noch alle Familienmitglieder vollzählig nach Hause. Entweder war er nicht gekommen oder niemand aus der Familie hatte die Würdigkeit erlangt.

Alle schwiegen und gingen ihren Weg😅

gärtner
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Re: Kuriositätenkabinett der NAK best-of

#67 Beitrag von gärtner » 13.03.2022, 21:05

Anfang der 70er Jahre fand in unserer sehr kleinen Gemeinde die Sonntagsschule mangels Räumlichkeiten immer erst nach dem Vormittags-Gottesdienst statt. Eigentlich zu viel für uns jungen kleinen Kinder so im Alter von ca. 8 bis 12 Jahren. Bis die restlichen Geschwister das Kirchenschiff verlassen hatten haben wir wie bei Kindern so üblich oft Quatsch gemacht. Unser Sonntagsschullehrer, der Onkel Fritz den wir eigentlich sehr mochten hat es aber immer sehr schnell geschafft, dass wir wieder ganz "lieb" auf der Kirchenbank saßen und wie gebannt zuhörten. Es waren sehr oft Gruselgeschichten was alles passiert wenn wir uns nicht im Sinne Gottes und der Apostel verhalten. Er konnte sehr fesselnd und überzeugend reden. Ich weiß noch oft saßen wir wie paralysiert da wenn er drohte was der strafende Gott alles mit uns macht wenn wir nicht artig sind. Danach waren wir wieder voll auf Kurs. So hat die Indoktrination damals funktioniert. Heute mit viel Abstand sage ich: das war geistiger Missbrauch an uns kleinen Kindern.

diegedankensindfrei
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Re: Kuriositätenkabinett der NAK best-of

#68 Beitrag von diegedankensindfrei » 14.03.2022, 09:07

Ja, es heißt ja, der Zweck heilige die Mittel. Für das Seelenheil der Jüngsten war offenbar jedes Mittel recht.

Ich werde nie vergessen, wie mein Vater mich unter Androhung von Prügel dazu nötigte, mein Abendgebet selbst zu sprechen. Meine Eltern haben mich sonst nie geschlagen.
Wir haben zwei Leben - das zweite beginnt, wenn wir erkennen, dass wir nur eines haben. - Konfuzius

fridolin
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Re: Kuriositätenkabinett der NAK best-of

#69 Beitrag von fridolin » 14.03.2022, 12:55

Ja, es heißt ja, der Zweck heilige die Mittel. Für das Seelenheil der Jüngsten war offenbar jedes Mittel recht.
Ich werde nie vergessen, wie mein Vater mich unter Androhung von Prügel dazu nötigte, mein Abendgebet selbst zu sprechen. Meine Eltern haben mich sonst nie geschlagen.
Auch der nächsten Generation sollten die NAK Praktiken so schnell wie möglich ein getrichtert
werden. Sonst ist derer Seelenheil gefährdet. Für viele war das bestimmt eine grausame
Vorstellung, bei der Wiederkunft Christi nicht dabei zu sein. Denn der Herr wird nur linientreue Nakler
in den Hochzeitsgemächern mit nehmen.

Holger F.
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Re: Kuriositätenkabinett der NAK best-of

#70 Beitrag von Holger F. » 15.03.2022, 22:45

Kuriositäten findet man auch aktuell, wenn z.B. der promovierte Mathematiker Dr. Wilhelm Leber auf die Frage "Wie kann man das verbinden: Wissenschaft und Glauben?" antwortet:

"Ich habe es immer so verstanden und ich denke das ist auch die Lösung: Das sind völlig verschiedene Gebiete ... Man muss das eben streng trennen. ... der Glaube ist etwas, was jenseits unserer menschlichen Erfahrung (sic!) liegt und wo man anders einen Zugang finden muss. ... das zu vermischen, das führt sicherlich nie weiter, sondern da kommt man dann immer in Schwierigkeiten." (nactoday) :shock:

Für mich gehört dies unbedingt in das Kuriositätenkabinett, schon allein deshalb, weil hier jemand zu einem Thema spricht, über das er offensichtlich kaum nachgedacht hat, der stammapostolische Amtsgeist wird´s wohl auch im Ruhestand schon richten... :lol:

Es gibt eine Reihe von renommierten neuapostolischen Mathematikprofessoren. Was die zu diesem Interview denken, hätte ich gerne gewusst... :roll:

Dass Leber in einem eigenen Artikel auf nactoday auch noch den Inhalt seiner Doktorarbeit vorstellt, ist wirklich kurios, zumal er in dem Interview unumwunden zugibt: "Wenn ich jetzt meine Doktorarbeit lese, verstehe ich manches schon gar nicht mehr." :wink:

Ich hoffe doch sehr, dass auf nactoday demnächst auch noch Inhaltsangaben zu den zahlreichen 0-8-15-Romane von "F.u.ricardo" (Pseudonym von Richard Fehr, ehem. Stammapostel der NAK) veröffentlicht werden. Ich schlage vor, dass anläßlich des bundesweiten Vorlesetages im November in allen neuapostolischen Kirchengemeinden aus diesen Romanen vorgelesen wird...

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