
Kurios fand ich auch, dass von einem verlangt wurde, „besondere Anliegen“ dem zuständigen Amtsträger mitzuteilen, der dann diese Anliegen in besonderer Weise „vor den Thron Gottes“ bringen wollte. Gemacht habe ich das auf Geheiß meiner Mutter ein einziges Mal, anlässlich meiner Führerscheinprüfung. Dies war dann auch die einzige Prüfung meines Lebens, durch die ich durchgefallen bin …

Als kurios habe auch ich auch in Erinnerung den jeweils letzten Mittwochsgottesdienst in einem Monat (80er Jahre), der immer vom Gemeindevorsteher gehalten wurde. Die Predigt war immer dieselbe und – ebenfalls kurios – die könnte ich heute noch auswendig hersagen.

Immer wiederkehrend war das Bibelzitat „Bringet den Zehnten ganz in mein Kornhaus, …, und prüft mich hierin, spricht der Herr Zebaoth, ob ich euch nicht des Himmels Fenster auftun werde und Segen herabschütten die Fülle.“ (Maleachi 3,Vers 10)
Ebenso wurde dann zitiert, man solle beim Opfern nicht kleinlich sein, sondern sich lieber Schätze sammeln die „weder die Rotten noch der Most“ fressen – nach Matthäus 6, Vers 19 waren eigentliche Schätze gemeint, die weder die Motten noch der Rost fressen können

Kurios fand ich auch die Feststellung eines „Außenstehenden“, der als Gast über diesen Vorsteher feststellte: „Der hängt da vorne (am Altar) ja wie an einem Tresen (Ausschanktisch in einer Kneipe).“ War mir noch nicht aufgefallen, stimmte aber…
