Überzeugende Gründe, um aus der NAK auszutreten

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
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Heinrich

Re: Überzeugende Gründe, um aus der NAK auszutreten

#111 Beitrag von Heinrich » 12.07.2017, 17:07

Hier mal Interview mit einem Geistlichen der NAK-Führungsebene aus den 1990er Jahren.
Werter R/S,

dieses Interview macht betroffen, trieft es doch vom Selbstverständnis des damaligen Apostel-Kollegiums.

Ich habe da so eine Idee, aber wer war dieser Interview-Partner bitte?

Gruß aus dem stürmischen Süden,
Heinrich

R/S

Re: Überzeugende Gründe, um aus der NAK auszutreten

#112 Beitrag von R/S » 12.07.2017, 17:32

Guten Abend Bruder Heinrich,

leider kann ich Ihnen Namen und Amt des Interviewten nicht nennen. Es fand 1995 statt unter der Bedingung, dass ich, falls ich das Interview (auch im internen Gemeindeumfeld) in Umlauf bringen sollte, weder den Namen noch das Amt nennen würde. Damals waren solche "Umfragen" noch eine heikle Sache ...

Beste Grüße
R.S.

Heinrich

Re: Überzeugende Gründe, um aus der NAK auszutreten

#113 Beitrag von Heinrich » 12.07.2017, 17:37

Also viel Blaba um nichts.

Mal ein Thema anschneiden, aber dann auf auf direkte Nachfrage nicht liefern.

Auch eine Art, hier dieses Forum aufzumischen.

Kopfschüttelnde Grüße,
Heinrich

fridolin

Re: Überzeugende Gründe, um aus der NAK auszutreten

#114 Beitrag von fridolin » 12.07.2017, 17:59

Also viel Blaba um nichts.
Mal ein Thema anschneiden, aber dann auf auf direkte Nachfrage nicht liefern.
Auch eine Art, hier dieses Forum aufzumischen.

Kopfschüttelnde Grüße, Heinrich
Was ist daran tragisch die Bedingungen zu aktzeptieren, die R/S anführt. Die ihm eventuell aufgezwungen wurden.
Es geht doch hier lediglich um den Inhalt des Interview, oder? :)

Den hast du gut kommentiert und dabei die Überheblichkeit des Apostel-Kollegiums heraus gestellt.
Sei damit zufrieden. :D
dieses Interview macht betroffen, trieft es doch vom Selbstverständnis des damaligen Apostel-Kollegiums.

R/S

Re: Überzeugende Gründe, um aus der NAK auszutreten

#115 Beitrag von R/S » 26.07.2017, 18:03

Eine versuchte Kurzanalyse, warum ich meiner Glaubensheimat den Rücken kehren musste

Wenn man einmal davon ausgeht, dass die Suche nach Gott oder dem Göttlichen im Grunde genommen eine Suche nach der Wahrheit ist und dass Letztere das Wesen ist, auf das man unbedingt vertrauen kann und die alle jene vor dem Irrtum bewahrt, die ihr vertrauen, dann war mein stiller Abschied aus der NAK von dem Zeitpunkt an programmiert, an dem ich erkannte, dass diese Wahrheit nie im Mittelpunkt der NAK und ihrer Geistlichkeit stand. Vielmehr wurde jedes auch nur ansatzweise tieferschürfende Hinterfragen mangels Antworten mit dem bekannten Totschlagargument des "Glaubenmüssens" quittiert.

Zwischen jenem damaligen Zeitpunkt und meinem tatsächlichen Fernbleiben vergingen noch viele Jahre. Jahre der inneren und wohl auch äußeren Ablöse. Denn je mehr ich mich auf die Suche nach jener Wahrheit machte, der ich unbedingt vertrauen konnte, desto stärker wurde mir bewusst, wie weit die NAK von dieser entfernt ist.
Die Wahrheit, um die es mir ging, war das Bewusstwerden grenzenloser Sicherheit, auf die Verlass war – im Leben wie im Sterben. Nur auf das, auf das man sich unbedingt verlassen kann, ist in der Lage, den Schutz des eigenen Seins wie auch die Instabilität des individuellen Soseins zu verlassen, um auf das hin zu transzendieren, was jenseits dieses Seins Lebenssinn und Zukunft verspricht. Oder wie es Michael Depner ausdrückt: „Ohne diese Wahrheit wäre der Tod zu riskant, als dass noch jemand stürbe.“

Als Basis jedweder Weiterentwicklung ist diese Wahrheit letztlich auch der Gradmesser, der das Sein aus seinem Zwang zu sich selber befreit. Sie ist das göttliche Licht, das für den, der darauf zuschreitet, den Schatten der Angst zurücklässt. Oder wie Depner es in die wundersamen Worte kleidet: „Die Wahrheit bleibt dem, der sich auf sie verlässt, treu und jede Stärke, die ein von der Welt verlassener in sich spürt, liegt in der Treue zu dieser seiner Wahrheit.“

Dies setzt – bei aller Irrtumsverhaftetheit von uns Menschen – die eigene Wahrhaftigkeit voraus. Im Gegensatz zu Unwahrheit und Irrtum ist die Wahrheit das, womit sich das Wesen des Wahrhaftigen verträgt. Alles andere, und mag es noch so schillernd bunt und anziehend daherkommen, ist dem Menschen in Bezug auf die Wahrhaftigkeit seines Seins unverträglich. Weil dies so ist, kann jede Form von Frieden (nicht nur als Form der Abwesenheit von Streit etc.) dauerhaft nur mit der Wahrheit zusammen existieren.

Der zunehmende Mangel an innerem Frieden, mit dem ich die Gottesdienste der Neuapostolischen Kirche verließ, zeigt mir, dass bei aller Wahrhaftigkeit meiner Suche, die Wahrheit innerhalb dieser Mauern nicht oder nur marginal zu finden sein würde. Gerade die Tatsache, dass sie hin und wieder durch den Filter von Kirchen- und Aposteldoktrin hindurchschimmerte, machte mich zunehmend sicher, dass dieser Mangel nicht bei mir oder meiner Einstellung liegen könne.

Wenn nun, wie Depner weiter ausführt, „das Verhältnis von Wahrheit und Menschsein vertraglich ist und sich im Vertrag verbindet – was das Unverbundene vom Vertrag ausschließt –, ist Wahrheit jenseits ihres Vertrags mit dem Menschen bedeutungslos.“ Die Erkenntnis, die mir im Laufe der Zeit zunehmend bewusster wurde, dass nämlich das, was in meiner Glaubensheimat als Wahrheit verkauft wurde, für mich immer bedeutungsloser wurde, ließ die Suche nach der eigentlichen Wahrheit umso heftiger werden. Die zunehmende Erkenntnis - verstanden als Hinweisschilder für jene Wahrheit - aus zahllosen Büchern und Gebeten ließen im Laufe der Zeit eine Form von Gotterleben möglich werden, die ich vormals in dieser Intensität und Spontaneität nie gekannt und in seiner Nachhaltigkeit so nie erlebt hatte. Dies machte mir klar, dass zum göttlichen Geist die Wahrheit gehörte wie die andere Seite der Medaille und dass, weil das so ist, weder dieser Geist noch die dazugehörige Wahrheit "gespendet" werden könnten.

„Ich bin der ich bin (oder genauer: … der ich sein werde)“, waren die Worte, welche die Heilige Schrift Gott in den Mund legte, als dieser Mose am brennenden Busch die Führung für das Volk Israel anvertraute. Auch wenn sich hinter dieser Erzählung der Mythos alter nomadischer Gottesvorstellungen versteckt, zeugt sie doch von jener unbedingten Verlässlichkeit, die zur Grundbedeutung des hebräischen Begriffes für Wahrheit wurde. Nur mit ihr im Gepäck lassen sich Berge versetzen und Völker führen. Nur mit ihr konnten letztlich jene Überzeugungen entstehen, die den Stürmen der Zeit und des Lebens zu trotzen bereit sind, weil sie keine Hirngespinste sind, die dem Gesetz des Zweifels unterstellt wären. Denn selbst wenn die Suche nach dieser Wahrheit und ihr Hervorblinzeln aus tausend Ecken auch immer mal von Leere umgeben ist, verliert sie nicht ihre Kraft, wie uns nicht zuletzt die Schöpfung des Seins aus dem Nichtsein mitteilen möchte.

Die Suche nach dieser Wahrheit ließ sich in und mit einer Gemeinschaft, die sich schon in deren Besitz wähnte (und deshalb verständlicherweise überhaupt kein Interesse an solcher Suche haben kann), nicht mehr auf Dauer vereinbaren, ohne dass innere Konflikte die Seele auszehrten und der innere Frieden der Ungewissheit Platz machte. Jener Ungewissheit, die anders als die Ungewissheit der Wahrheitssuche, keinen Anlass gab für weitere Anstrengungen, sondern träg und deprimiert werden ließ im Glauben, die Schuld läge an der eigenen Einstellung oder fehlerhaften Haltung. Dieses zermürbende Leben ließ sich nicht auf Dauer ertragen und so blieb nur der mutige Schritt nach vorne, den weder meine Frau noch ich bis heute bereuten.
Zuletzt geändert von R/S am 27.07.2017, 09:54, insgesamt 3-mal geändert.

h.e.

Re: Überzeugende Gründe, um aus der NAK auszutreten

#116 Beitrag von h.e. » 26.07.2017, 18:50

R/S,
ich kann in Ihrem Lebenslauf nicht feststellen, dass Sie sich von Gott und der göttlichen Wahrheit entfernt haben. Ich wünsche Ihnen noch vielfältige aufschlussreiche Lektüre mit Hinweisen bei Ihrer Suche nach der göttlichen Wahrheit.

Johannes 14,6

Re: Überzeugende Gründe, um aus der NAK auszutreten

#117 Beitrag von Johannes 14,6 » 27.07.2017, 06:56

Betreff des Beitrags: Re: Überzeugende Gründe, um aus der NAK auszutreten
Ungelesener BeitragVerfasst: 26.07.2017, 18:03

Werter RS,

herzlichen Dank für Ihren Beitrag.

Wer ist Michael Depner ? Bitte teilen Sie mir seine Veröffentlichungen mit.

Besten Dank im Voraus

R/S

Re: Überzeugende Gründe, um aus der NAK auszutreten

#118 Beitrag von R/S » 27.07.2017, 09:19

Heutzutage erreicht man Veröffentlichungen am besten, indem man den Namen des Autors bei Amazon o.ä. eingibt. Auch bei BoD werden Sie fündig. Das gleich gilt für seine Website (einfach mal googeln o.ä.).

Johannes 14,6

Re: Überzeugende Gründe, um aus der NAK auszutreten

#119 Beitrag von Johannes 14,6 » 27.07.2017, 16:05

R/S hat geschrieben:Heutzutage erreicht man Veröffentlichungen am besten, indem man den Namen des Autors bei Amazon o.ä. eingibt. Auch bei BoD werden Sie fündig. Das gleich gilt für seine Website (einfach mal googeln o.ä.).
DANKE!

R/S

Re: Überzeugende Gründe, um aus der NAK auszutreten

#120 Beitrag von R/S » 27.08.2017, 12:09

h.e.:
ich kann in Ihrem Lebenslauf nicht feststellen, dass Sie sich von Gott und der göttlichen Wahrheit entfernt haben. Ich wünsche Ihnen noch vielfältige aufschlussreiche Lektüre mit Hinweisen bei Ihrer Suche nach der göttlichen Wahrheit.
Danke für Ihre guten Wünsche. Aber vielleicht sollten wir sagen "nach den göttlichen Wahrheiten", weil diese für uns Menschen bestenfalls bruchstückhaft erfahrbar sind und selbst dann auch nur individuell und situationsbedingt (u.a., weil wir Kinder der Zeit sind und Zeitlosigkeit weder denken noch uns vorstellen können).

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