Ihre hier geschilderte Einstellung, lieber Johannes, ist sicher aller Ehren wert und hat auch nichts damit zu tun, dass Sie es sich leicht machen würden - eher das Gegenteil ist der Fall.Johannes:
Ich weiss schon, einige werden jetzt denken, der macht es sich aber leicht, entweder hundertprozentig dahinter und bleiben oder gehen. Aber es war für mich ein langer und schmerzhafter Weg von einem mehr als hundertprozentigen NAKler zur derzeitigen Situation, und ich habe momentan einen Status erreicht, mit dem ich leben kann und der mich zufrieden stellt. Ob das das Ende des Weges ist, da bin ich mir keineswegs sicher, aber da bin ich ganz offen für allfällige Entwicklungen.
Denn - und damit verbunden meine Frage - was ist denn mit Ihnen und Ihrer Familie? Gerade Sie in Ihrer Funktion als Seelsorger brauchen Kraft und die Möglichkeit, sich sinnvoll (= u.a. glaubwürdig ...) aufrichten (lassen) und seelisch gestärkt werden zu können. Wie gehen Sie damit um, dass weder eine biblisch-theologische Glaubwürdigkeit noch eine menschliche dieses Bedürfnis befriedigen kann? Was können Sie den meist hohlen Phrasen anderer Prediger noch entnehmen? Glaubenserlebnisse gibt es auch anderswo, da muss man sich das geistige Prokrustesbett einer geistig derart armen Glaubensgemeinschaft nicht antun, nur um anderen die Sinnlehre erträglicher zu machen und damit quasi den letzten Sinn des eigenen Engagements legitimieren zu müssen ...
Ich frage dies u.a., weil ich für meine Lebensstraße diese absolut nichtssagende Sinnlehre in Predigt, Glaubenslehre und Kirchgang irgendwann nicht länger ertragen konnte. Ganz zu schweigen von der zunehmenden Erkenntnis, dass das geforderte Aufschauen zu den Vorangängern nur dem Ansehen derselben dient (wunderbar, in welch genialer Doppeldeutigkeit das die deutsche Sprache verdeutlichen kann).
Ich wünsche Ihnen die richtigen Antworten auf Ihre Fragen ...

R/S