Bischof Heininger NAK Tübingen, 10.04.2017: "keine Notwendigkeit mehr für die neuapostolische Kirche im Jahr 2030."

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
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detlef.streich

Re: NAK 2030

#21 Beitrag von detlef.streich » 30.04.2017, 12:36

Auf der gleichen Homepage der NAK Tübingen (Jugend) findet sich noch diese alternativlose Forderung:


Wir müssen erkennen wollen, dass das gesprochene Wort das vom Altar kommt das Wort Gottes ist. (Apostel Schnaufer)

Quelle: http://tuebinger-jugend.de/2017/04/08/j ... n-dornhan/

Comment

Re: NAK 2030

#22 Beitrag von Comment » 02.05.2017, 18:43

Hermine Breithaupt hat geschrieben: Meiner Meinung nach bedingt sich beides: Je weniger die Ausrichtung des christlichen Glaubens auf seine Erfüllung in der Zukunft (die Wiederkunft Christi) ausgerichtet ist, desto mehr rückt auch die Bedeutung des Evangeliums in unserem "irdischen Dasein", im menschlichen Miteinander in den Hintergrund, denn - die Wiederkunft Christi ist ein wesentlicher Bestandteil des Evangeliums.
Wir hatten ja in der NAK schon die Phase, in welcher die Gläubigen durch ihre Seelsorger in der Weise konditioniert waren, dass sie stündlich die Wiederkunft des Herrn erwarteten mit der Folge, dass sie sich innerlich mehr und mehr von einem Leben in Normalität verabschiedeten und dieses Vorgehen teilweise rücksichtslos gegenüber Abhängigen durchsetzten. Dann kam der Zeitpunkt, dass die Erwartung wie ein übermäßig aufgeblasener Ballon platzte, und es gab reichlich Scherben. Das, was da ablief, war mit Sicherheit nicht im Einklang mit dem Evangelium. Mir schien es damals, als habe unter NAK'lern Hysterie geherrscht.

Wenden wir uns anderen Christen zu, unter denen das Kommen des Herrn nicht in dem Maße wie in der NAK thematisiert ist, so läßt sich nicht feststellen, dass unter diesen grundsätzlich nur eingeschränkt christliches Verhalten im täglichen Miteinander anzutreffen wäre. Das zeigt, dass eine permanente Rede von einer baldigen Wiederkunft des Herrn das Leben i. S. des Evangeliums nicht zusätzlich fördert.
Zuletzt geändert von Comment am 02.05.2017, 22:19, insgesamt 2-mal geändert.

Schmetterling40

Re: NAK 2030

#23 Beitrag von Schmetterling40 » 02.05.2017, 19:14

Muss sagen, dass mir das im Hier Leben - wie es in der evangelischen Kirche - gelebt wird, auch eher zusagt.
Es wird zwar nicht in jedem Gottesdienst auf die Wiederkunft Jesu drauf hingewiesen, aber sie glauben daran.

Denn es bringt einem doch mehr, auch hier im Leben klar zu kommen, als nur ständig untätig, nur betend, darauf zu warten, dass der Herr kommt
und uns endlich von dem "schlechten" Leben erlöst.

detlef.streich

Re: NAK 2030

#24 Beitrag von detlef.streich » 02.05.2017, 22:21

Nun, da passt mein kleiner neuer Artikel doch ganz gut:
(http://nak-aussteiger2010.beepworld.de/ ... m#verstand)

2.5.2017 Die Zukunft des Werkes Gottes – Kurze Anmerkungen zur Zahl der Konfirmanden in bbrb

Die Zukunft des Werkes Gottes sind die Kinder, sie hieß und heißt es im Jargon der NAK gerne. Stellt man dieser Banalität an Aussage nun Fakten gegenüber ergibt sich Folgendes:

(Zitat NAK BB vom 24.4.17:) Bezirksvorsteher Christian Mallek berichtet: "In diesem Jahr gibt es nur sechs Konfirmanden im Bezirk Süd. Das war vor zwölf Monaten der Anlass, den Konfirmandenunterricht erstmalig auf Bezirks- und nicht mehr auf Gemeindeebene durchzuführen. Ein voller Erfolg, wie sich an der Zufriedenheit der Konfirmanden und auch ihren Lehrern ablesen ließ.“

Sechs Konfirmanden sind also ein voller (euphemistischer) Erfolg! Die NAK- Süd hat 13 Gemeinden, und das heißt, dass dort pro Gemeinde 0,5 Konfirmanden die NAK-Zukunft stellen. Und im Bezirk Berlin-Südwest, Gemeinde Brandenburg führen sie sogar nur eine Indoktrinationsstunde pro Monat durch. Das ist bedenklich!

(Zitat NAK bbrb) Auf Grund weniger Konfirmanden fand der Unterricht 2016/2017 erstmals in einer Unterrichtsgruppe für den gesamten Kirchenbezirk statt. Neun Konfirmanden kamen aus sechs Gemeinden und fanden sich einmal monatlich zum Unterricht ein.

Neun Konfirmanden aus sechs Gemeinden, der Bezirk hat aber insgesamt 12 Standorte. Das bedeutet, das sechs Gemeinden gar keine Konfirmanden hatte.

Zufall? Nein, denn der ganze Apostelbezirk Berlin/Brandenburg hat 2017 zurzeit (noch) 84 Standorte, aus denen 2015/16 schlappe 38 Konfirmanden kamen. Das entspricht im Durchschnitt 0,45 Konfirmanden pro Gemeinde (aktuelle Zahlen werden demnächst nachgereicht.) In der Statistik von 2015 wurden übrigens noch 135 Standorte angegeben und 2004 waren es gar 171! Bis 2030 möchte Nadolny die Standorte ja noch auf unter 50 schrumpfen. Die wird er meines Erachtens aber keines Falls mehr benötigen, eher die Hälfte oder noch weniger.

Ein Priester in Aschaffenburg sieht die Sache allerdings ganz anders. Im Beisein von Apostel Opdenplatz fabulierte er in seiner Co-Predigt (Quelle):

„Anschließend nahm der Konfirmandenlehrer die Gemeinde auf eine Zeitreise in die Zukunft mit "... in 30 Jahren, dann bin ich 80 Jahre alt ...". Er sprach die Konfirmanden mit dieser Vorstellung ganz persönlich auf ihre möglichen Rollen und Aufgaben in diesem Zukunftbild an. "Du feierst mit mir vielleicht das Abendmahl bei mir zu Hause, du bist Dirigent des Gemeindechores, du bist Gemeindevorsteher und du - an die Konfirmandin gewandt - unterrichtest die Kinder ...". Ein schönes Bild, in dem eine konkrete Vorstellung vom künftigen Heiligtum und dessen weiterer Entwicklung entstehenden konnte.“

Da er dies innerhalb der Predigt aussprach, gilt folgende Forderung von Apostel Schnaufer:“ Wir müssen erkennen wollen, dass das gesprochene Wort das vom Altar kommt das Wort Gottes ist.“ (Quelle) Also gilt die bundesweite Faustregel „ein Konfirmand pro Gemeinde“ dort offensichtlich nicht. Vielleicht wird dort mehr geopfert oder die Pille verboten?

Ganz anders sieht das wieder ein Amtsträger im Süden. Für den Bischof Urs Heininger„ ist die aktuelle Herausforderung für Christen heute, in das Wesen Christi hinein zu wachsen und das Evangelium zu leben. Der Tag des Herrn ist für ihn das „Kirchenprojekt“, das er gern beschleunigen möchte. Damit sieht er dann auch keine Notwendigkeit mehr für die neuapostolische Kirche im Jahr 2030. (Quelle)

Seiner Meinung nach gibt es also 2030 keine NAK mehr. Das sehe ich übrigens auch so - aber aus anderen Gründen.

Heininger aber weiß noch mehr und gibt der geladenen Jugend mit auf den Weg: “Wo der Verstand aufhört, da beginnt der Glaube.“ Das erklärt natürlich so manches, was in der NAK so alles erzählt wird. Bis soweit jedenfalls mal zur unterschiedlich gesehenen Zukunft der NAK auf der Basis der Anzahl ihrer Konfirmanden und entsprechenden Wünschen und Hoffnungen verschiedener Amtsträger zwischen 2030 und 2050!

R/S

Re: NAK 2030

#25 Beitrag von R/S » 03.05.2017, 04:44

Dazu passt es auch, dass ein Apostel in seinem Bezirk mit 84 Gmde. auch erst einmal in zwei Jahren in eine Gemeinde kommt (https://www.nak-ulm.de/db/99515/Aktuell ... rgen-Bauer), wo er bei ca. 100 Gds./Jahr doch mindestens einmal jährlich kommen müsste. So kennt ihn ja kaum einer richtig ... (fast schon urchristliche Verhältnisse ...;-)

Bezirks-Elster

Re: NAK 2030

#26 Beitrag von Bezirks-Elster » 03.05.2017, 07:45

Ach, das ist ja noch das traditionelle Rollenbild. Ich dachte, im Thema Gleichberechtigung sei die NAK schon weiter. Zumindest im Ausblick auf die Zukunft.

Die Stelle " .... du bist Gemeindevorsteher und du - an die Konfirmandin gewandt - unterrichtest die Kinder ..." könnte demzufolge auch heißen: " .... du unterrichtest die Kinder und du - an die Konfirmandin gewandt - bist Gemeindeleiterin ....".

Schade ist meines Erachtens, dass der starke Fokus auf das Ausführen einer Rolle ist. Vorsteher, Chorleiter, Sonntagsschullehrer, usw. Das kommt alles in der Bibel nicht vor. Das ist alles sehr schön, ohne Frage, kommt aber automatisch, wenn der Fokus auf dem Evangelium und der Jesusbotschaft liegt.

Wachstum des Menschen von innen. Dem Menschen helfen, einen erwachsenen Glauben zu bekommen, ohne Abhängigkeiten. Nicht, "... wir sehen uns nächsten Sonntag wieder und da kommst du unter das freimachende Wort und die Gnade", sondern, "...du bist jetzt so frei und im Glauben gewachsen, dass du uns als spirituelle Lehrer im Grunde nicht mehr benötigst. Wenn du dennoch Lust hast, komm doch am Sonntag".

fridolin

Re: NAK 2030

#27 Beitrag von fridolin » 03.05.2017, 11:19

wo er bei ca. 100 Gds./Jahr doch mindestens einmal jährlich kommen müsste. So kennt ihn ja kaum einer richtig ... (fast schon urchristliche Verhältnisse ...
Der ist noch mit vielen anderen Dingen beschäftigt, als nur seine Gemeinden zu besuchen. Oft sitzt er zu Füssen seine beiden Chefs (Stammapostels, Bezirksapostel) und lauscht ihren Worten.
Darf sie auf Reisen im In-und Ausland begleiten. Außerdem halten ihm 6 Wochen Jahresurlaub und vieles andere mehr davon ab mindestens zweimal im Jahr die Gemeinden heim zu suchen. Ein gut beschäftigter Mann. Und die Stunden nicht zu übersehen die er auf Knien verbringt, um für die Kirche und den Schäfchen zu beten und zu ringen, damit sie das Ziel nicht aus den Augen verlieren.
Ein 24 Std. Volltime Job, der nur durch den Schlaf und Essen und Trinken unterbrochen wird. Mehr geht nicht. :D

Schmetterling40

Re: NAK 2030

#28 Beitrag von Schmetterling40 » 17.05.2017, 17:58

http://www.nak-sued.de/meldungen/news/a ... nfuehrung/

Und wieder ein Bezirk, der zusammen gelegt wurde..

R/S

Re: NAK 2030

#29 Beitrag von R/S » 11.12.2017, 12:03

Auch die Konsolidierung auf der BAP-Ebene geht weiter. 2019 wird ganz Südamerika zu einem BAP-Bezirk fusioniert.
Das dürfte auch für Nordamerika noch anstehen ...
In Europa werden es dann wohl auch bald nur noch vier BAP-Bezirke sein (Deutschland-Nordost, -West, -Süd und Schweiz), sodass wir weltweit bald wieder von 12 Stämmen (BAP-Bereiche) ausgehen können (das hatte früher Deutschland ganz alleine).
Dabei geht es wohl weniger um die Kürzung der Personalaufwendungen als um eine straffe Zentralisierung der unmittelbaren Leitungsebene, was sicherlich einige Fragen aufwerfen dürfte... 8)

Heinrich

Re: NAK 2030

#30 Beitrag von Heinrich » 11.12.2017, 13:47

Die ganze Exklusivität, wie sie die NAK so gern verbreiten will, habe ich anlässlich einer Fahrradreise durch Litauen und Lettland kennengelernt. Mitten in der Pampa (rundherum aber auch gar, gar nichts) hat sich da wohl ein Bezirksapostel ein Denkmal gesetzt bzw. gebaut.

Ich konnte nur den Kopf schütteln ob dieser monströsen Kirche, habe aber keine Ahnung, wessen Bereich Litauen und Lettland ist. Weiß das vielleicht jemand?

Gruß, Heinrich

Der immer mehr denkt, diese NAK und ihre Funktionäre sind mittlerweile eine neue Generation Bänker, nur unter dem Label „predigen muss halt leider auch auch noch sein.“

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