(...)
Ronald Rohn fühlte sich nach seiner völlig unerwarteten Suspendierung sogleich ungeheuer zurückgesetzt. Deswegen beschloss er, die Sache den Bezirksdienern vorzulegen. Da diese ihm keine helfende Hand reichten, setzte er auch noch andere kirchliche Amtsträger von dem vermeintlichen Unrecht in Kenntnis, aber es geschah nichts, was ihn hätte beruhigen können. Schließlich wandte er sich am
Samstag, dem 20. Februar 2010, in einer E-Mail-Nachricht (siehe Dokument 2) an eine Reihe ihm bekannter Brüder und Schwestern innerhalb der Kirche:
„Zur Kenntnisnahme übersende ich Ihnen einen an Herrn De Bruijn gerichteten Brief meines Rechtsanwalts als Reaktion auf die Tatsache, dass der Bezirksapostel momentan Kontakt mit meinen Geschäftspartnern aufnimmt und mich dabei in Diskredit zu bringen versucht. (...)“ Gleichzeitig empfingen Bezirksapostel De Bruijn, Apostel Peter Klene, Bischof Kamstra, der Bezirksälteste Nico Klene und Bezirksevangelist Vis eine exakte Kopie dieser E-Mail-Nachricht. Apostel Peter Klene gerät dann offenbar in Wut! Mit im Namen von Bischof Kamstra, dem Bezirksältesten Nico Klene und dem Bezirksevangelisten Vis verschickt er nämlich sofort eine ausführliche schriftliche Reaktion mit dem Datum ...
Sonntag, 21. Februar 2010 (siehe Dokument 3).
Von diesem Schreiben,
„Santpoort, 21. Februar 2010“, bekommt das WebTeam nach einiger Zeit ein Exemplar zugeschickt. Hiernach dauert es eine Weile, bis wir daraus schlau werden. Andere Puzzlestücke fallen auf ihren Platz, als wir die Verfügung über die E-Mail-Nachricht vom 20. Februar 2010 erlangen, in der Ronald Rohn ferner schreibt:
„Es betrifft hier unter anderem zwei Pflegeprojekte, die jahrelang vorbereitet wurden und bei denen es um gut 55 Arbeitsplätze sowie um eine Investition in Höhe von ca. 7.400.000,-- Euro geht, und außerdem ein Ferienhäuserprojekt in Österreich, bei dem ich den Anteil des Bezirksapostels in Höhe von ca. 470.000 Euro bezahlt habe.“ Im September 2010 stellten wir verwundert fest, dass der Pflegekomplex Eimersstaete in Arnheim seit dem dort abgehaltenen Tag der offenen Tür im November 2009 seine Türen noch immer nicht geöffnet hatte. Vollends schockierend ist danach die Nachricht, dass im Dezember 2010 gegen Bezirksapostel De Bruijn Strafanzeige wegen Meineids und Verleumdung erhoben worden war. Dies hing, wie sich zeigte, mit seiner Aussage vor dem Landgericht Alkmaar bezüglich Äußerungen gegenüber den Geschäftspartnern von Ronald Rohn zusammen.
Obgleich die Sache dadurch verkompliziert zu werden scheint, dass jetzt obendrein von einem Ferienhäuserprojekt in Österreich die Rede ist, ist dies faktisch nicht der wichtigste komplizierende Faktor bei diesem Ganzen. Zwar befassen Bezirksapostel De Bruijn und Ronald Rohn sich privat bereits seit 2005 mit der Entwicklung eines derartigen Projekts in Österreich, wobei später spezifische Probleme entstanden sind; der wirklich komplizierende Faktor für den Kirchenvorstand ist nach der festen Überzeugung des WebTeams jedoch die offensichtliche Kurzsichtigkeit von Apostel Peter Klene am 8. Juni 2009, als er unter Umgehung des Bischofs Kamstra und lediglich mit einer Vollmacht von Bezirksapostel De Bruijn Ronald Rohn auf eine so rabiate Weise suspendiert, dass die Dinge danach nahezu unumkehrbar geworden sind. Diese Kurzsichtigkeit besteht insbesondere darin, dass der Fortgang bei den Betriebsaktivitäten rund um den Pflegekomplex Eimersstaete schon bald zum Stillstand kommt. Daneben scheint Apostel Peter Klene sich nicht bewusst gemacht zu haben, welchen Geschäftsschaden Ronald Rohn inzwischen erleidet, nicht nur durch entgangenen Gewinn, sondern auch dadurch, dass – wie er bereits erfahren hat – sein guter Name beschädigt worden ist.
Somit begannen die Schwierigkeiten für den Kirchenvorstand sich nach dem 8. Juni 2009 schnell zu häufen. Er hat jetzt bei Eimersstaete enorme Bewirtschaftungsdefizite zu verzeichnen; er muss große Verluste dadurch hinnehmen, dass verschiedene Immobilienobjekte gepfändet wurden (diese sind jetzt ertraglos, während die Entwicklung geplanter gewinnbringender Projekte stagniert); er wendet durch die Einschaltung von Rechtsanwälten und externen Sachverständigen bei mehreren schleppenden Gerichtsverfahren sehr hohe Kosten auf, und er macht den Namen der Neuapostolischen Kirche zuschanden. Zu allem Überfluss weigert der Kirchenvorstand sich, (angeschlossenen Mitgliedern) Einblick in seine finanziellen Jahresabschlüsse zu gewähren. Hiermit setzt er obendrein die Anerkennung der Kirchengemeinschaft im Rahmen der ANBI*-Regelung aufs Spiel, und das sogar mit rückwirkender Kraft! Wenn der Kirchenvorstand diese Anerkennung durch seine lakonische Haltung der letzten Jahre verspielt, wird für Schenkungen an die Kirchengemeinschaft kein steuerlicher Spendenabzug mehr gewährt. Die Opfereinnahmen werden dann unweigerlich stark abnehmen. (...)
Aufgrund des Vorstehenden gelangen wir vorerst zu dem Schluss, dass Apostel Peter Klene am 8. Juni 2009 zu Unrecht in der Lage sein konnte, großenteils eigenmächtig geschäftliche Entscheidungen mit weitreichenden Konsequenzen zu treffen, wobei er die Reichweite dieser Konsequenzen aller Wahrscheinlichkeit nach durch eine Kombination von Übermut und Unwissen nicht überblickt hat. Dies legt somit eine Schwachstelle im Aufbau der Verwaltungsorganisation bei der Neuapostolischen Kirche in den Niederlanden bloß. Aber das alles ist noch schlimmer als vorstehend beschrieben. Wiederholt mit dieser Geld verschlingenden, äußerst besorgniserregenden Problematik konfrontiert, wollten selbst die Bezirksvorsteher, die zusammen satzungsgemäß „die Landesversammlung“ bilden und deswegen dem Kirchenvorstand jährlich Entlastung für den Jahresabschluss zu erteilen haben, von nichts wissen!! Man greift nicht (!) ein, und ebenso wenig antwortet man auf Fragen beunruhigter Brüder und Schwestern. Diese ausweichende Verhaltensweise legt überdeutlich die Kadaverdisziplin unter „höheren verantwortlichen Leitern“ in der Kirche bloß. Subtil hatte Apostel Peter Klene in seinem Schreiben
„Santpoort, 21. Februar 2010“ nämlich – aus reinem Eigennutz – dazu aufgerufen, in dieser Hinsicht ruhig zurechenbar säumig (!) zu sein:
„Wir wissen es sehr zu schätzen, dass Sie alle rund um diese Angelegenheit Stillschweigen bewahren.“ (Zeile 48).
Abgesehen von den durch Apostel Peter Klene und den Seinen in schlimmer Weise vergeudeten vielen Hunderttausend Euro an Opfereinnahmen muss hier außerdem festgestellt werden, dass er seine eigene Glaubwürdigkeit verspielt hat. Das hat seinen Grund insbesondere in Folgendem. In dem
Brief „Santpoort, 21. Februar 2010“ beschreibt Apostel Peter Klene die Situation folgendermaßen:
- 10) Bruder Rohn stand ein Jahr lang in den Diensten des Unternehmens NVO, in dem dieser Plan realisiert werden sollte.
11) Von diesem Unternehmen aus war er auch für die Bauverwaltung verantwortlich.
12) In der Bauverwaltung funktionierte Bruder Rohn nicht gut. Daneben war er in seiner Arbeitsweise bezüglich des Pflegeprojekts nicht transparent.
13) Auch waren wir besorgt über die Verwaltung der Finanzmittel.
14) Dies hat zu einer intensiven Kontrolle seiner Tätigkeiten durch einen Aufsichtsrat und zu einer Beschränkung seiner Befugnisse geführt.
15) Dies führte zu Spannungen zwischen ihm und diesem Aufsichtsrat.
16) Schließlich führte dies dazu, dass er am 25. Mai 2009 einseitig die Zusammenarbeit mit der Kirche kündigte.
17) Dabei hat er gemeint, exorbitante Forderungen mit seinem Weggang verbinden zu müssen, denen wir als Vorstand und Aufsichtsrat nicht zugestimmt haben.
18) Das hat schließlich zu einem Konflikt und zur Suspendierung und Entlassung geführt.
Wer als akademisch geschulter Mitverwalter einer Landeskirchengemeinschaft ein offizielles Aufsichtsorgan stets als „Aufsichtsrat“ bezeichnet, obwohl es sich um nicht viel mehr als um ein veredeltes Teekränzchen handelt, führt andere bewusst in die Irre. Geraume Zeit dachten auch wir, dass es hier um einen echten, adäquaten Aufsichtsrat ging, der aus aktiven, unabhängigen und kompetenten Mitgliedern bestand. Wir gelangten jedoch zu dem bestürzenden Schluss, dass mit diesem „Aufsichtsrat“ ausschließlich das gemeint sein kann, was diesbezüglich vom Kirchenvorstand am 3. Januar 2008 auf der Website in dem Bericht „Änderung der Verwaltung von Kirchengebäuden“ veröffentlicht worden war:
- Zurzeit wird geprüft, ob das nicht mehr genutzte Kirchengebäude in Enschede ebenfalls zu diesem Zweck umgebaut werden kann, und in Zukunft werden möglicherweise noch mehr derartige Projekte entwickelt. Die Stiftung operiert zwar losgelöst von der Neuapostolischen Kirche in den Niederlanden, aber sie bleibt zu 100 % das Eigentum der Kirche in den Niederlanden. Sie untersteht der Aufsicht des um den Bezirksältesten N. Klene und den Bezirksevangelisten R. Vis erweiterten Vorstands der Neuapostolischen Kirche in den Niederlanden.
Übrigens wurde dieser Bericht aus uns unbekannten Gründen im Herbst 2010 plötzlich von der Website der Neuapostolischen Kirche in den Niederlanden entfernt.
(...)
Quelle:
Unaufrichtigkeit von "Gottgesandten" durchschaut - Revidierte Rekonstruktion des (schwer verlustbringenden) Sachverlaufs; 25.01.2011