Initiative "Versöhnung jetzt"

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
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Sebastian

Re: Initiative "Versöhnung jetzt"

#111 Beitrag von Sebastian » 09.07.2013, 11:53

Ein Einstellen dieser Dokumente ist aus urheberrechtlichen Gründen leider nicht möglich. Ich zitiere aber einmal auszugsweise:
... Wissen Sie, daß dshalb zahlreiche Apostel mit Tausenden Geschwistern die Neuapostolische Kirche verlassen mußten? Wissen Sie, daß diese heute in der Apostolischen Gemeinde zusammengeschlossen sind? Wer sieht heute die verhängnisvollen Irrtümer ein und fragt nach seinem Bruder Abel? ...
Flyer "Wo ist dein Bruder Abel?", Apostolische Gemeinde Stuttgart o.J.

oder aus einem anderen Schriftstück auszugsweise:
Lieber neuapostolischer Christ! Vielleicht gelten wir in Deinen Augen auch als "Abgefallene"? Wir können das verstehen, denn so urteilt ja Deine Kirche über uns. Hast du aber schon darüber nachgedacht, dass die Gründer Deiner Kirche seitens ihrer Mutterkirche auch als "Abgefallene" bezeichnet wurden? ... Hast Du diese Beschimpfungen, die Stellungnahme Deiner Kirche uns gegenüber auch schon geprüft? Deine Kirche handelte da weit gröber und liebeloser als ihre Mutterkirche anno 1863. ...
Vereinigung Apostolischer Christen, Zürich 1960

tergram

Re: Initiative "Versöhnung jetzt"

#112 Beitrag von tergram » 09.07.2013, 12:00

Ich kann "Pagan"s Schilderungen nur zustimmen.

Ende der 80-er war ich auf einer großen Familienfeier und lernte dort Teile meiner entfernteren Verwandtschaft kennen, die mir bis dahin unbekannt waren. Ich fand diese Menschen sehr angenehm, wir kamen ins Gespräch, lernten uns kennen.

Plötzlich kam jemand aufgeregt hinzu, zog mich vom Tisch weg in einen Nebenraum und forderte mich auf, das Gespräch sofort zu beenden. "Weisst du nicht, dass wir Gotteskinder niemals mit den Verrätern am Stammapostelamt sprechen? Wir sitzen mit denen nicht mal an einem Tisch. Das sind doch die vom Kuhlen!" Ich wusste damals weder, wer oder was Kuhlen war, noch kannte ich die Hintergründe. Von diesem Tag an habe ich mich mit dem beschäftigt, was man mir in 30 Jahren Gotteskindschaft nicht erzählt hatte - in keinem Gottesdienst, keiner Jugendstunde, niemals.

Über 25 Jahre nach den Ereignissen war der Hass auf die "Abgefallenen" so stark, dass man sich nicht einmal zu einem neutralen Gespräch am Kaffeetisch einfinden konnte. Wohlgemerkt: Der Hass auf Seiten der NAK-Mitglieder! Dieser Hass ist von den Aposteln tief in die Seelen gesät worden und aufgegangen. Über Generationen hinweg. Noch immer ist meine Familie gespalten - die "Generation Bischoff" ist verstorben. Misstrauen und Ignoranz leben weiter.

Chor bitte: "Apostelamt, ein Schwert bist du...."

Brombär

Re: Initiative "Versöhnung jetzt"

#113 Beitrag von Brombär » 09.07.2013, 13:42

Pagan hat geschrieben:
Brombär hat geschrieben:pagan schrieb:

Die NAK und damit meine ich nicht nur die Führung, sondern auch sehr viele einfache Mitglieder, hat anno dazumal fürchterlichen Mist gebaut.


Pagan,

diese Aussage möchte ich gern besser verstehen. Wie kommst Du zu dieser Meinung?

Bb.
Du verzeihst, wenn ich mich nicht mehr in Details dieser leidvollen Geschichte vertiefe. Aber Mist gebaut wurde unter anderem:
- durch Dogmatisieren der unsinnigen Botschaft
- durch den Ausschluss von Kuhlen und Co, nicht nur AT, auch einfache Mitglieder wurden ausgeschlossen
- Durch Verleugnen des unverkennbaren Irrtums von JGB
- durch das feindliche, ja aggressive Verhalten von AT und gewöhnlichen Mitgliedern gegenüber Kuhlen und VAG, auch oder gerade innerhalb von Familien

Ich habe das Ganze als Jugendlicher selbst erlebt, vor allem auch in der Verwandschaft, habe erlebt, wie meine Familie gespalten wurde, wie unversöhnlicher Hass da war, und zwar ausschliesslich nur bei mein Teil der Familie, also dem in der NAK verbliebenen, in einer Famile in der früher reger, liebevoller Kontakt untereinander war, habe erlebt, wie man absolut jeden Kontakt zu leiblichen Brüdern und Schwestern abbrach, mithören müssen, wie man über diese "Abgefallenen" und "dem ewigen Verderben Geweihten" sprach, wie sie als Giftschlangen und mit was sonst noch für Schimpfnamen bezeichnet wurden.

Für mich war das damals der Anfang vom Ausstieg aus der NAK, ich habe diesen ganzen Quatsch von der Botschaft nie geglaubt, und erst recht nicht, dass Gott seine Meinung geändert haben sollte. Dass ich als einziger heute noch Kontakt habe zum VAG-Teil der Familie, das hat zu einem sehr tiefgekühlten Verhältnis des NAK-Familienteils zu mir geführt, auch seitens meiner Eltern. Und ich erlebe noch heute, wie man bei diesen Nakis alles schön redet und meint, die VAG-Angehören würden ergebenst zurück in die NAK gekrochen kommen.
verbindlich hat ja hier vorgemacht, wie sich das in anhört.
Unter diesen Voraussetzungen habe ich ein nicht gerade kleines Problem mit heisser Luft und Gesülze à la versöhnlich-heute. Sorry, schwarz Gekleidete gibts in der NAK genug.
Wie gesagt, ohne Reue bei den ach so treuen Nakis läuft da meiner Ansicht nichts, und Reue ist meiner Ansicht nach nirgends erkennbar, sie klassisch hier der Beitrag von verbindlich. WEr als Naki noch was auf sich hält, müsste meiner Ansicht nach mit den Füssen abstimmen sprich austreten aus diesem Club, wo zwischen Sein und Schein eine derart riesengrosse Lücke klafft.


Pagan,

mir geht es um die Aussage, dass auch viele einfache Mitglieder Mist gebaut hätten.

Ja, wenn man die Ausschaltung des gesunden Menschenverstandes als Mist wertet, hast Du Recht.

Aber - und das ist das perfide an der Botschaftsverbreitung - es wurde damals eine solch hysterisch nahe herangerückte Heimholungserwartung eingebrannt, dass sich jeder fürchtete, im letzten Moment seine "Auserwählung" zu verspielen. Leider setzte sich diese Erwartung auch unter dem neuen "Josua der Endzeit" weiter. Somit setzte sich auch der Kampf gegen die "gottfeindlichen" Geister fort.

Ich weiß, das ist heute - selbst mit viel Kenntnis des Neuapostolizismus - nicht mehr vermittelbar, deshalb bin ich immer tief bedrückt , wenn sich "junge Kenner der Materie" über die damalige "Blödheit" auslassen.

Bezeichnender Weise sind viele jungen Brüder, die diesen Wahnsinn miterlebten und nichts dagegen taten - ja, die Gottesplanänderung unreflektiert hinnahmen - schnell in der Ämterhierarchie aufgestiegen. Diese (meine) Generation hat sich zu schämen und tut es dennoch zumeist nicht. Im Innersten müssten die so emporordinierten Amtsträger eigentlich wissen, dass sie schon seit Jahrzehnten einen unfassbaren Irrtum weitergeben! Es ist für mich unbegreiflich, wie man - im Angesicht des Bischoffstodes - vor allen die eigenen Kinder mit dem "deutungsberufenen Amt der höchsten Klarheit" vertraut macht.

Das nun wäre ein anderes, weiteres wichtiges Kapitel, mit dessen Inhalt Bücher zu füllen wären. Die einmal erreichte Auserwählung ist schon eine starke Kraft, wer will sie hergeben. Wir sehen dies auch beim Volk des "Alten Bundes".

Aber bitte, lassen wir das einfache Geschwist aus dem Spiel, es wird sonst zum andern Mal gestraft.


Bb.

Comment

Re: Initiative "Versöhnung jetzt"

#114 Beitrag von Comment » 09.07.2013, 14:04

Hallo Brombär,

'Geschwister' sind nicht rundweg gleich 'Geschwister'. Da gibt es bekanntlich überall in den Gemeinden diejenigen Geschwister (Männer und Frauen), die ticken innen und nach außen wie Amtsträger, die Männer unter ihnen wären auch gerne solche geworden, hätte man ihren Wünschen amtlich Folge geleistet, man nennt sie auch die 150 %igen, und deren Handeln in den Gemeinden aus eigener Intitiative hat nicht selten gleiche Wirkung wie das Tun der Ordinierten! Insofern sehe ich wie Pagan auch 'Geschwist' mit in der Verantwortung.

Freundliche Grüße
Com.

Brombär

Re: Initiative "Versöhnung jetzt"

#115 Beitrag von Brombär » 09.07.2013, 14:49

Comment hat geschrieben:Hallo Brombär,

'Geschwister' sind nicht rundweg gleich 'Geschwister'. Da gibt es bekanntlich überall in den Gemeinden diejenigen Geschwister (Männer und Frauen), die ticken innen und nach außen wie Amtsträger, die Männer unter ihnen wären auch gerne solche geworden, hätte man ihren Wünschen amtlich Folge geleistet, man nennt sie auch die 150 %igen, und deren Handeln in den Gemeinden aus eigener Intitiative hat nicht selten gleiche Wirkung wie das Tun der Ordinierten! Insofern sehe ich wie Pagan auch 'Geschwist' mit in der Verantwortung.

Freundliche Grüße
Com.

Comment,

deinen Ausführungen kann ich zustimmen ! Geist stirbt ja nicht und schließlich kann man(n) ja im Zeitalter des Knechtemangels noch bis 65 gerufen werden. Selbst danach sind noch ehrenhafte Berufungen möglich.

Es sind ja gerade die 150-%-igen die Verführten der Botschaft gewesen. Sie haben ihre Überzeugung, für den Herrn und seine Sache geglaubt zu haben, "erfolgreich" weitergegeben. Bevor ich auf die Verführten Schuld lade, wollte ich mich mit den Verursachern befassen. Die 150-%-igen sind deren Produkt.

Meine eigene Mutter erklärte mir einmal, dass sie lieber ihrem Kind ins Grab sehen wolle, als dieses vom "Werk" abgewichen zu sehen.

Der Wahnsinn war und ist grenzenlos.



Bb

Pagan

Re: Initiative "Versöhnung jetzt"

#116 Beitrag von Pagan » 09.07.2013, 16:02

Brombär hat geschrieben:Aber bitte, lassen wir das einfache Geschwist aus dem Spiel, es wird sonst zum andern Mal gestraft.
Nein, Brombär, da bin ich als zwar damals noch jugendlicher Zeitzeuge überhaupt nicht dieser Ansicht. So wie mir als unerfahrenem, tief neuapostolisch sozialisiertem Jüngling die Alarmglocken schrillten, hätten sie auch jedem anderen einfachen Mitglied läuten müssen. Wer den Verstand, den die meisten ja in ihrem Leben sehr gut einzusetzen wissen, derart vergewaltigt und unterdrückt, den muss und darf man nicht auch noch schützen.
Sorry, aber dieser von mir erlebte Hass innerhalb der Familie, zwischen Bruder und Schwester, Vater und Kind, selbst noch nach Jahrzehnten, wer da nicht erkennt, das da was gewaltig schief gelaufen ist ....
Jeder ist letztendlich für seinen Glauben und seine Taten selbst verantwortlich, egal welche Sozialisierung dahinter steckt, egal, welcher Quatsch da von den Vorangängern verbreitet wird. Ansonsten haben all die dann doch recht, die von "...wahn" à la Gotteswahn, Jesuswahn, Apostelwahn etc. reden. Dann gehören diese Leutchen aber meiner Meinung in Behandlung.
Nein, Brombär, diese "armen mitgelaufenen einfachen Geschwister" sind nicht einfach nur Opfer, die sind nicht selten selbst Täter, und das teilweise sogar von der ganz üblen Sorte! Dazu zähle ich auch Teile meiner Verwandtschaft, sogar der ganz nahen. Sie haben mich durch ihr Verhalten gelehrt, Kirche, Glauben und Religion mit allergrösster Skepsis zu hinterfragen. Dafür bin ich ihnen dankbar.

Pagan

Re: Initiative "Versöhnung jetzt"

#117 Beitrag von Pagan » 09.07.2013, 16:14

tergram hat geschrieben:IChor bitte: "Apostelamt, ein Schwert bist du...."
Wenigstens ein Wort von Jesus hat sich bestimmt in zigtausendfacher Ausprägung erfüllt: "Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert. "!!!! Soweit zur Friedfertigkeit Jesus, soweit aber auch zur Friedfertigkeit seiner selbst ernannten Vertreter hier auf Erden.

Caroline

Re: Initiative "Versöhnung jetzt"

#118 Beitrag von Caroline » 09.07.2013, 17:36

Ich denke auch, dass (einigermaßen) denkende Geschwister Mit-Schuld auf sich geladen haben.
Nur wenn die KL sämtliche "Schuld" auf Teile ihrer Mitglieder schiebt, gerät etwas gewaltig in Schieflage!

Dass eine Mutter ihr Kind lieber tot, als abgefallen wünschte, habe ich einmal aus nächster Nähe
erleben müssen. Als der Wunsch erfüllt wurde, war die Trauer aber wesentlich größer, als bei
einem Verlust, ohne diesen Wunsch.
Nie habe ich eine Frau mehr und länger trauern sehen.
Bei solch einem absurden Wunsch fühlte man sich als super-gläubig, so ganz auf Linie mit seinen Vorangängern.
Die Mutter äußerte ihren Wunsch gegenüber ihren Segensträgern und wurde als leuchtendes (Positiv-)Beispiel
hingestellt.
Das ist krank! :shock:

LG Caroline

dietmar

Re: Initiative "Versöhnung jetzt"

#119 Beitrag von dietmar » 09.07.2013, 19:29

meine Mutter-wir waren 5 Kinder- hatte den selben Wunsch.
Er wurde ihr erfüllt.
vor 24 Jahren verunglückte meine Schwester--inzwischen unregelmässige GD - besucherin--
und eine ihrer Töchter tödlich.
Meine Mutter konnte ja nun nicht richtig trauern...es wurde ihr ja vom lieben Gott ein Wunsch erfüllt...Daran zerbrach sie.
einfach krank dies alles...
Meinen Austritt aus der NAK-vor 5 jahren- habe ich bis heute überlebt.. :mrgreen:
aber die Heuchelei der Mutter, Restfamilie nicht mehr ertragen und deshalb den Kontakt völlig abgebrochen..denn es wuchert alles weiter....in anderer Form vielleicht, aber mit den selben Grundsätzen...
so wurden wir Kinder erzogen und geprägt...lange nach Bischoff..dieses Denken ist nachwievor vorhanden....deshalb ist die Nak eine Sekte, die es sehr kritisch zu beobachten gilt und deren Niedergang erwünscht ist....
Das Verleugnen der Fakten wird der NAK nichts nützen...

dietmar

Re: Initiative "Versöhnung jetzt"

#120 Beitrag von dietmar » 09.07.2013, 19:41

und solange all dies, die gesamte Bedeutung der Geschichte verleugnet wird--alle Fakten sind hinreichend bekannt--
nicht bussfertig um Vergebung gebeten wird, kann es mit dieser Organisation, dieser Sekte
auch keine Versöhnung geben.
alles andere ist ein Deckmantel für die Machenschaften dieser Herren und ihrer Helfer...
deshalb nicht nach Versöhnung rufen sondern schreien nach Reue Bussfertigkeit nach Bekennen und Einsicht und allergrößte Demut..
die Organisation hat Schuld auf sich geladen und wer dieser Organisation angehört, sie weiterbetreibt trägt diese Schuld ebenso und steht in der Verantwortung zu Handeln.

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