umgekehrte Apostel-Welt

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
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verbindlich

Re: umgekehrte Apostel-Welt

#21 Beitrag von verbindlich » 20.07.2012, 13:12

@tergram: wenn du eine Zeitung von 1928 liest, kannst du alles als nicht wahr deklarieren. Menschen, die noch leben, würden sicherlich den Kopf schütteln und dich belächeln. Jesus selbst hat sich auf Schriften des AT bezogen, und ca. 60 Jahre nach Chr. gab es sicherlich noch Zeitzeugen, die Evangelien lesen konnten. Es gab da schon sehr viele Gelehrte, ich denke manchmal mehr als heute.... Und die haben gelesen und nichts dementiert; im Gegenteil, das Christentum ist gewachsen... Wie blöd müssen die Menschen gewesen sein, wenn sie einfach an Jesus geglaubt, in den Tod gegangen sind, wenn das ganze Utopie sein soll? Ich kann manchmal nicht verstehen, was heute so alles angezweifelt wird, Bielefeld existiert ja auch nicht, sagen welche...

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Re: umgekehrte Apostel-Welt

#22 Beitrag von Comment » 20.07.2012, 13:14

Nein, Beweise für alles? Nein! Geht einfach nicht. Schon klar.

Ich will mal von mir schreiben: ich glaube an Gott, an Jesus Christus, an das Evangelium. Ich kann das ohne 'Beweisführung' seitens einer Kirche oder sonstwie. Und da finde ich mich in der Menge der Christen wieder. Dann aber gibt es einen Punkt, der sicher nicht nur bei der NAK anzutreffen ist, nämlich dieses Exklusivdenken. 'WIR SIND WIR.' Speziell bei der NAK, in die ich sozusagen 'hineingeglaubt' wurde, finden wir dieses Denken, wie ich finde, seeeehr ausgeprägt. Ein Punkt ist nun mal das sog. 'Apostelamt', das ja seitens dieser Kirche als ein Kriterium angesehen wird, das die NAK nach ihrer Überzeugung von den anderen ebenso christlich orientierten, organisierten, verpflichteten Kirchen so abheben soll. Hier hake ich ein. Ich bin nicht für eine Grundsatzdiskussion zum Thema 'Glaube', nicht für 'Beweise', dass Gott da sein soll usw., ich gucke jetzt punktuell nur auf dieses NAK-Apostelamt und will oder möchte dafür plädieren, dass, wenn wir darüber diskutieren, was in der NAK gemacht wird oder nicht gemacht wird, wir dieses Amt nicht einfach in dieser Kirche als 'vorhanden i.S.d. Evangelien' unterstellen, was leider sehr häufig gemacht wird. Ich halte es vielmehr für erforderlich, insoweit die NAK auf einer Ebene zu sehen wie alle anderen christlichen Kirchen, sie sollte m.E. bei unseren Diskussioen nicht von vornherein als auf einem 'höheren Podest' befindlich gestellt sein, nur wegen (anscheinend) dort vorhandener Apostel à la Evangelium. Beispiel: Ich sage nicht: 'Apostel (mit Blick auf die NAK) sind auch nur Menschen und irren sich', sondern setze früher an und sage: 'Die NAK-Amtsträger, ob sie Apostel heissen oder nicht, sind nichts Besonderes unter den Menschen, dh sie irren genauso.' Insoweit sollte die Diskussion zwar christlich sein, aber eben nicht kirchlicherseits behauptete Sonderstellungen als tatsächlich vorhanden unterstellen.

Ich weiß nicht, ob ich mich verständlich ausgedrückt habe?

LG
Com.

tergram

Re: umgekehrte Apostel-Welt

#23 Beitrag von tergram » 20.07.2012, 13:31

Deine - durchaus berechtigte - Forderung an die NAK, die Grundlage ihres Glaubens zu erklären, mit Fakten zu unterlegen, muss fairnesshalber auch eine Forderung an das Christentum insgesamt sein.

Auf Basis welcher Fakten glaubst du an Jesus Christus?

Nicht falsch verstehen - es geht nicht darum, den Glauben "mies zu machen". Es ist wunderbar, wenn Menschen aus ihrem Glauben Trost, Kraft, Zuversicht, Hoffnung, einen Ansporn für die eigene Weiterentwicklung und einen guten Umgang mit ihren Mitmenschen schöpfen. Darum geht es nicht.

Aber Fakten... da sieht's düster aus... Wie und wieso sollte die NAK etwas liefern, was das gesamte Christentum nicht liefern kann?

Ein Gedanke am Rande: Macht das Christentum insgesamt gegenüber anderen Religionen und Weltanschauungen nicht Vergleichbares, wie die NAK gegenüber anderen Christen? Sinngemäß: "Wir sind diejenigen, die Gott nahe sind. Wir sind die, denen die Sünden vergeben wurden, die erlöst sind. Wir sind die mit dem Anspruch auf das ewige Leben in Gottes Nähe."

Ich mein ja nur...

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Re: umgekehrte Apostel-Welt

#24 Beitrag von Comment » 20.07.2012, 14:01

Ich verstehe schon (richtig).

Ich habe keine 'Fakten' im Sinne von Belegführung für 'Gott ist da' usw., ich habe das, was alle Christen haben: im wesentlichen das Evangelium. Das ist die gemeinsame Grundlage aller Christen. Ich kann den Inhalt soweit adaptieren, dass mir ein Glaube an Gott und Jesus Christus möglich ist. So ist es. Punkt. Oder Gott sei Dank? Ja, sage ich für meine Person.

Nun dazu: genau die heilige Schrift ist ja die gemeinsame Grundlage der verschiedenen christlichen Kirchen. Und wenn in der Neuzeit zu dieser Grundlage NEUES und so Fundamentales wie das angebliche Vorhandensein eines Apostelamtes, das sozusagen aus heiterem Himmel einer einzigen Kirche nach fast 2000 Jahren zugefallen sein soll, dann ist das für einen Christen, wie ich meine, Grund nachzufragen. Etwa: Wo, wann und wie ist denn das passiert?? Oder was spricht dafür?

Natürlich kann ich auch aus eigenem Erleben etwas dazu beitragen, was die Frage geradezu provoziert. Denn ich weiß, dass an ihnen nichts Besonderes festzustellen ist, nichts, was mir vermitteln könnte, es handele sich um die einzig von Gott bevollmächtigten Boten in unserer Zeit. Bei ihnen ist m.E. nicht mehr Göttliches zu finden als anderswo. Wo also nehmen sie den Anspruch her, entgegen dem mir wahrnehmbaren Auftreten in Wirklichkeit doch mehr zu sein als alle anderen Kirchendiener? Wie kann ich glauben, dass es sie nötig hat, wenn noch nicht einmal die Bibel, also die Glaubensgrundlage dafür einen Anhalt bietet? Nicht dass ich etwas dagegen hätte, dass die führenden Kräfte der NAK so nennen, doch sage ich, dass sie ihren Anspruch, eine Sonderstellung als unmittelbar von Gott gesetzte Knechte einzunehmen, gegen den Bibelinhalt erheben und sich auf eine Sondermassnahme Gottes außerhalb der Schrift nicht berufen können.

Das sind die Gedanken, die ich da vorbringen kann.

Com.

tergram

Re: umgekehrte Apostel-Welt

#25 Beitrag von tergram » 20.07.2012, 14:12

Jetzt wird's mir klarer :wink: : Du sagst, nicht das Allgemeine müsse bewiesen werden, sondern das Besondere. Hmmm... das sehe ich anders. Aber lassen wir das mal beiseite.

Wenn ich deinen Gedanken folge: Gegen wen richtet sich deine Erwartung? Gegen die KL? Wenn ja: Es ist uns beiden sicher klar, dass ein solcher Beweis nicht erbracht werden kann. Und dass das Eingeständnis des fehlenden Beweises nicht erbracht werden darf.

Wenn die NAK auf ihre Exklusivität, das Apostelamt und sonstige Merkwürdigkeiten verzichtete, wäre sie nicht mehr die NAK. Was bliebe dann noch? Welche Daseinsberechtigung hätte sie noch im großen Markt der religiösen Möglichkeiten? Wozu sollte jemand dort Mitglied sein, gar ehrenamtlich dafür arbeiten? Nur für den Wohlfühlfaktor? ...

Nein, die Kirche wird sich nicht den exklusiven Apostelast absägen, auf dem sie sitzt. Und wer mit ihr auf dem Ast sitzt, muss sich entscheiden: Bleiben oder gehen. Aber das ist wieder ein ganz anderes Thema...

Comment

Re: umgekehrte Apostel-Welt

#26 Beitrag von Comment » 20.07.2012, 14:34

tergram,

bei der Kirche richte ich überhaupt nichts aus, da hst du Recht! :wink:

Ich schrieb schon, dass ich mein Anliegen an diejenigen adressiere, die hier und da zu Recht über Reden und Handeln in der NAK kritisch schreiben, es ist mein Anliegen, dass dabei nicht einfach schlicht von einem wirklich vorhandenen Apostelamt i.S. des Evangeliums in der NAK ausgegangen wird!

Und ich sage dazu erneut: wenn der Kritiker das dennoch tut, dann fragt sich, welchen Sinn es für ihn macht, einem solchen Mann, den man ja als Botschafter Gottes par exellence unausgesprochen akzeptiert, zu widersprechen! Denn den von Gott gegebenen Aposteln gilt bekanntlich das Wort: 'Wer euch hört, der hört mich.' Das bedeutet, sage ich 'Ja' zum NAK-Apostelamt i.S. dieser Kirche, dann sage ich eo ipso auch 'JA' dazu, dass er Gottes Wort spricht. Wieso dann noch Kriitik?

Gottesleugner ausgneommen. :mrgreen: Aber die halten nicht nur Gott für eine Erfindung, sondern alles Biblische und die in dem Buch genannten Apostel per se.

Com.

Brombär

Re: umgekehrte Apostel-Welt

#27 Beitrag von Brombär » 20.07.2012, 15:44

tergram schrieb in zwei verschiedenen Beiträgen innerhalb dieses Themas:



1. Ein Gedanke am Rande: Macht das Christentum insgesamt gegenüber anderen Religionen und Weltanschauungen nicht Vergleichbares, wie die NAK gegenüber anderen Christen? Sinngemäß: "Wir sind diejenigen, die Gott nahe sind. Wir sind die, denen die Sünden vergeben wurden, die erlöst sind. Wir sind die mit dem Anspruch auf das ewige Leben in Gottes Nähe."

2. Wenn die NAK auf ihre Exklusivität, das Apostelamt und sonstige Merkwürdigkeiten verzichtete, wäre sie nicht mehr die NAK. Was bliebe dann noch? Welche Daseinsberechtigung hätte sie noch im großen Markt der religiösen Möglichkeiten? Wozu sollte jemand dort Mitglied sein, gar ehrenamtlich dafür arbeiten? Nur für den Wohlfühlfaktor? ... Nein, die Kirche wird sich nicht den exklusiven Apostelast absägen, auf dem sie sitzt. Und wer mit ihr auf dem Ast sitzt, muss sich entscheiden: Bleiben oder gehen. Aber das ist wieder ein ganz anderes Thema...



Jawohl, automatisch kommt man zur Fragestellung 1

Meine Ausführungen in sachen "göttliches Licht aus der Diskothek" sollen ja auch ein Stück weit darlegen, auf welch holprigem Weg das heute ausgelegte Christentum fundiert ist. Dennoch sehe ich im Christentum, wie es sich auf Jesus zurückführen lässt, eine gewaltige und niemals erschöpfende Ressource an förderlichen Hinweisen im menschlichen Miteinander. Hochnäsiges Herabschauen auf andere Religionen hat Christus zu keinem Zeitpunkt durchblicken lassen.

Gott ist da ! Aber ich empfinde ihn schon lange nicht mehr im Brausen der Orgel, wenn der Apostel durch die Reihen schreitet, sondern dann, wenn ich mich zurückgezogen habe; meist durch einen Luftzug um Nase und Haut.

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Re: umgekehrte Apostel-Welt

#28 Beitrag von Comment » 20.07.2012, 21:26

Ich hatte geantwortet, doch sie fehlt hier, wiewohl in der Foren-Übersicht angezeigt. Was ist da los? :roll:

tergram

Re: umgekehrte Apostel-Welt

#29 Beitrag von tergram » 20.07.2012, 23:23

@ Comment: Hmmm... ich kann alles lesen - war vermutlich ein technisches Problem.

@ Brombär: Um der Intention von Comment zu folgen: Warum glaubst Du, dass der wahrgenommen Luftzug eine Manifestation Gottes ist? Zur Klarstellung: Ich möchte Deine sehr persönliche Erfahrung nicht schmälern, aber wenn wir von Kirchens aller Couleur erwarten, dass sie uns ihre Legitimation und Glaubensgrundlagen vernünftig erklären, sollten wir fairnesshalber unsere persönlichen Überzeugungen ebenfalls erklären können.

Brombär

Re: umgekehrte Apostel-Welt

#30 Beitrag von Brombär » 21.07.2012, 11:32

tergram schrieb:

@ Brombär: Um der Intention von Comment zu folgen: Warum glaubst Du, dass der wahrgenommen Luftzug eine Manifestation Gottes ist? Zur Klarstellung: Ich möchte Deine sehr persönliche Erfahrung nicht schmälern, aber wenn wir von Kirchens aller Couleur erwarten, dass sie uns ihre Legitimation und Glaubensgrundlagen vernünftig erklären, sollten wir fairnesshalber unsere persönlichen Überzeugungen ebenfalls erklären können.


Vorsichtshalber weise ich darauf hin, dass es sich bei diesem Thema um ein großes Fass mit starkem Trank handelt, gewissermaßen eine Lebensaufgabe.

Um von diesem Gebräu anzubieten braucht man eine notwendige Gelassenheit, die mir nicht immer zur Verfügung steht, aber ich werde anbieten, so gut es geht und so lange es sinnvoll ist.

Bis dahin . . .

Bb.

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