Liebe agape,agape hat geschrieben:Der Raum aus Stein und Glas macht es nicht aus, sonst hätte man sich mit den gleichen Leuten im priv. Wohnzimmer treffen können und anstatt Pantene hätte man ein Tongefäß nehmen können, dazu Wein und Brot.
Aber Hannes, das wollte doch am Ende keiner!
warum will das denn "am Ende keiner"? Das erschließt sich mir nicht (ganz). Um was geht es denn, wenn es um Gottesdienst geht?
In my humble opinion geht es doch um Gemeinschaft, die günstigenfalls trägt ... und um ein Erinnern an das was war und was kommt ... und um einen Raum ausserhalb dieser Matrix, in dem schon hier ein Stück weit Himmel geschaffen wird.
Um das alles zu haben, brauche ich ... nichts. Nur lebendige Menschen - und dann gehts los - aber wie.

Ich sage das, weil ich die spirituellsten Erlebnisse ganz gewiss in keiner neurotisch-patriarchalen-schwarz-weiss-Kirche erlebt habe, in der Männer "oben" stehen und "herunterpredigen". Aber ich habe sie erlebt, wo wir irgendwo am Boden gehockt sind und uns nach regem Austausch ausser vielen Fragen nichts mehr eingefallen ist - bis es uns wie Schuppen von den Augen ...
Kirchenräume sind gut fürs Gemüt, ja! Auch die Kunst und Kultur hat da viel viel viel Raum, sich zu entfalten (säuselnde Englischhörner, dröhnende Bach-Orgelchoräle, ikebanageschmückte Prunkaltäre, sterbende junge Männer in Holz gefasst, Silberpokale gefüllt mit diesem nach nichts schmeckenden Weissmehlzeugs und so fort). Aber das schaffe ich mit einer gelungenen Inszenierung von Poulencs "Dialog der Karmeliterinnen" in der Staatsoper auch - aber sowas von!
Verstehst Du das?
LG - Hannes