
@ rfw,
volles Verständnis für Deine Gesellschafts- und insofern auch für Deine Christen-Kirchenkritik. - Da wurde mal einer ausgeraubt und halbtot geschlagen. Die Geistlichkeit ließ den, aus welchen niedrigen Beweggründen auch immer, in seinem Elend links liegen. Ein einfacher Normalbürger handelte anders...!
Statt dem das Leben zu retten, hätte der ja
auch die Verfolgung der Räuber aufnehmen, für deren Inhaftierung und insofern für Recht und Ordnung sorgen können. Er entschied sich aber für eine umfassende
Sofortnothilfe am Mann.
Das Evangelium benennt einige wenige grundmenschliche Verhaltensweisen. Beispielsweise diese hier:
„Denn ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mich gespeist.“ (Matth. 25, 35) Andere Religionen beschreiben übrigens dieselben und weitere ähnliche Grundsätze.
Bedauerlicherweise halten sich wir uns Menschen, wo immer wir auch leben und egal in welchem Kulturkreis wir geprägt wurden, leider
nicht immer daran. Übrigens sagt unser hochgelobtes Grundgesetz in seinem Artikel 1, dass die Würde des Menschen unantastbar ist. Auch hier stehen diesem hehren Verfassungsgrundsatz leider erhebliche Vollzugsdefizite im Wege.
Welche? Wer hat sie zu verantworten? Wer muss wen dafür zur Rechenschaft ziehen? Einmal alle 4 Jahre bei der Stimmabgabe für diese oder jene politische Partei? Ersatzweise resignierend aus der Verantwortung flüchtend mit einer Wahlenthaltung nach dem Motto:
„Macht doch was ihr wollt, aber bitte ohne mich!“
Ne, ne!
Suppenkücheninitiativen oder sogenannte
Bedürftigenspeisungen sind hilfreich und gut. Egal, wer sie, aus welchen Gründen auch immer, betreibt.
Mir ist es Wurscht, ob die Heilsarmee mit ihrer Goulaschkanone unterwegs ist, oder die Volkssolidarität in der ehemaligen DDR ähnliches macht, oder christliche Gemeinden ihre Türen einladend öffnen, hinter denen Bedürftige sich mal für eine Stunde aufwärmen und ihren Magen mit einem gehaltvollen Essen, wenigstens vorübergehend, füllen können.
Vor einigen Jahrhunderten ist die römisch-katholische Kirche in neue Kontinente aufgebrochen, um die dort lebenden Menschen mit dem Evangelium bekannt zu machen. Statt genau nur das zu tun, haben ihre Missionare grausige Gewalt angewendet.
Da hat man, unter dem Deckmantel der Verbreitung des Evangeliums, große Schuld auf sich geladen. Wer gerecht urteilt, muss zugeben, dass sich selbst Rom unter dieser großen Schuld gedemütigt, alle Welt um Vergebung gebeten und neue Wege eingeschlagen hat.
Nach meinem vorläufigem Eindruck prangerst Du gewisse kirchliche
Suppenkücheninitiativen oder
Bedürftigenspeisungen usw. deshalb an, weil Du diesem Handeln missionarische Hinterlistigkeiten unterstellst, nur mehr platte Werbeaktionen. Sorry, das halte ich für ungerecht...!
Jedenfalls stimme ich Deinem Urteil so lange zu, wie etwa derart unredlich handelnde Kirchenbetriebe offensichtlich nicht einmal in der Lage sind, ihre eigenen Mitglieder geistlich wahrheitsgemäß und aufrichtig zu versorgen. Denn der Mensch lebt eben nicht von Brot und Suppe allein...!
Na klar werde auch ich stocksauer, wenn gelogen wird und
Scheinheiligkeit aus allen Poren sickert. Nur bemühe ich mich eben um Redlichkeit und Fairness. Jedenfalls überall da, wo ich mich, mit meinen Mitteln, einmischen kann. Das ist alles!
LG vom Micha
P.S.: Liebe Gaby, haste noch´n Resteessen übrig...?