Ja, Lesen ist "Kino im Kopf" (unbekannt). Als Nebenwirkung ist zumindest in Lehrerkreisen bekannt, dass es der Unwissenheit schadet.Das Schöne an Büchern ist, dass man sie überallhin mitnehmen kann und sie ohne Kabel oder Batterien funktionieren. Selbst bei einer langen Sitzung im überfüllten Wartezimmer des Zahnarztes kann ich mich unbemerkt in eine andere Zeit und Welt schleichen.
Abgesehen davon kann man sogar ein 500 Jahre altes Buch heute aufschlagen und sofort anfangen zu lesen (ohne Kabel, Batterien und Lesegeraet). Das Prinzip "Buch" ist ueber Jahrhunderte bewaehrt, und die Kodierung der Nachricht mit Lettern, die mit Druckerschwaerze auf Papier abgezogen sind, ist - ausser was die Herstellung angeht - praktisch unveraendert geblieben. Aber versuchen wir heute einmal, nur eine 50 Jahre alte Schellackplatte, eine 20 Jahre alte Compact-Kassette, eine 8-Zoll-Diskette oder sogar eine 5.25" Diskette "abzuspielen". Das selbe gilt fuer die alten Festplatten und Baender: es gibt keine Abspielgeraete, keine Adapter und keine Treiber mehr. Unsere Informationsflut heute muss laufend auf neue Medien kopiert werden, damit sie auch in Zukunft zugaenglich bleibt. Es ist eine der grossen Herausforderungen an Archivare. Das handgeschriebene Haushaltsbuch eines Klosters oder das Steuerbuch einer Residenz hingegen legen heute noch Rechenschaft ueber das Wirtschaften damals ab, unveraendert seit es damals abgeschlossen worden ist.
Und dann noch eine kleine Randnotiz: Buchdruck und Buchbinderei sind auch eine Handwerkskunst, deren Produkte der Bibliophile in Haenden halten und sich daran erfreuen kann. Die CD / DVD hat auch ihren aesthetischen Reiz: sie bricht das Licht in allen Regenbogenfarben
