Kurioses...

Was sonst nirgends reinpassen würde
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Tatyana

#11 Beitrag von Tatyana » 16.10.2008, 20:16

Wer, ich? Niemals. Nicht, wenn ich es verhindern kann. Manchmal mag man nichts tun können. Aber das gehört hier nicht her. Jedenfalls bin ich mir manchmal nicht mal sicher, ob ich Christ bin. Oder gläubig. Von daher würde "Christenheini" mich nicht gar so sehr tangieren. Und schon gar nicht diskriminieren. Trotzdem ist dieser Ausdruck nicht nett. Und Rattenfleisch soll schon manchen vor dem Hungertod bewahrt haben.

Brombär

#12 Beitrag von Brombär » 16.10.2008, 20:19

glaubensforum24
Das Forum für christlichen Dialog und Austausch


Hannes, sei nicht böse, aber " Christenheinis " ist zumindest hier daneben.



Bb.

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August Prolle
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#13 Beitrag von August Prolle » 17.10.2008, 00:47

... zumal ein gewisser Heini Christ sich zwar im Telefonbuch, aber nicht in der Mitgliederliste dieses Forums findet:
    • Bild
Zuletzt geändert von August Prolle am 31.03.2010, 23:18, insgesamt 1-mal geändert.

Hannes

#14 Beitrag von Hannes » 17.10.2008, 06:08

Tatyana hat geschrieben:Wer, ich? Niemals. Nicht, wenn ich es verhindern kann. Manchmal mag man nichts tun können. Aber das gehört hier nicht her. Und Rattenfleisch soll schon manchen vor dem Hungertod bewahrt haben.
Tatyana, ich bin beruhigt! :wink: Zum Thema Rattenfleisch: ja klar! Darum ging es mir aber nicht. Mir ging es um das Würzen der Sache, die dadurch vordergründig wohlschmeckend wird, aber halt Rattenfleisch bleibt!* Fassade statt Inhalt - das ist ein religiöses (kirchliches) Hauptproblem!
Brombär hat geschrieben:Hannes, sei nicht böse, aber " Christenheinis " ist zumindest hier daneben.
Dann kenne ich die Forumssprachregelung scheinbar nicht! Da, wo ich wohne, wohnen viele Heinis! Und auch mein Chef sagt manchmal: Sie sind vielleicht ein Heini! :wink:

Gibts einen Gegenvorschlag? Denn das, was die Kirchenmenschen mit anderen Menschen treiben, das geht garnicht. Und da fallen mir noch ganz andere Worte ein! Weil das oft einfach nur menschenverachtend ist. Das möchte und werde ich immer in aller Deutlichkeit sagen! Egal wo! Und so lange die sich auf Christus beziehen, lass ich da nicht locker.

HG - Heini :wink:



*ps. Ihr lieben Rattenfleisch-Liebhaber: ich habe nichts persönlich gegen Ratten (ich sass neulich in London und habe auf die Tube gewartet - um mich rum schlich eine Ratte und wollte mit mir spielen ... fand ich nett!). Ich habe nichts gegen Chinesen. Ich habe nichts gegen Rattenfleisch-Menüs ... das war nur ein Vergleich! Danke!

psps. Ich schreibe absichtlich hier in "Smalltalk", Unterkategorie "Kurioses" ... :idea:

Gaby

#15 Beitrag von Gaby » 17.10.2008, 09:53

Hallo Hannes,

ich plädiere immer dafür nicht "das Kinde mit dem Bade auszuschütten".
Ja, auch ich kann mit den meisten Konfessionen nicht viel anfangen.
Ich tendiere dazu mich als Christin zu sehen, wo es bestimmt genügend andere Christen gibt, die mir das Christ sein sicherlich absprechen würden. Das tangiert mich aber nicht im Geringsten.
Trotzdem muß ich die Spiritualität, den Glauben an Gott nicht als "Opium für das Volk" ansehen.
Ich kann immer noch wie Martin Luther sagen: "Hier stehe ich und kann nicht anders"
Ich bin nur mir selbst verpflichtet, muß meinen Glauben den ich habe oder nicht habe vor mir selbst verantworten. Muß für mich einen gangbaren Weg finden. Zweifel kann mir natürlich niemand abnehmen.
Maxi schrieb etwas von "wahrhaftig sein".
Wahrhaftig vor mir selbst und wahrhaftig vor dem Gott, an den ich glaube.
"Wer glaubt, ist nie allein - im Leben nicht und auch im Sterben nicht."
Ich glaube Ratzinger sagte das mal.
Allein das ist für mich ein Grund zu glauben. Es geht mir nicht um die Verheißung des Paradieses, Belohnungen, Unsterblichkeit oder sonst etwas ähnliches. Selbst wenn sich am Ende herausstellen sollte, dass wir nicht als Individualist das ewige Leben bekommen und im Sinne des Buddhismus als ein Tropfen dem Weltmeer wieder hinzugefügt werden (alles fließt), könnte mich das nicht davon abhalten zu glauben.
Mit meinem Glauben den ich habe, bin ich nie allein ... nicht mehr und nicht weniger. Mein Glaube gibt mir Kraft, Zufriedenheit, Dankbarkeit.
Für mich ist das kein "Opium". Dieser Glaube gehört zu mir, ist Teil von mir und ich würde lügen, wenn ich sagen müsste, ich glaube nicht an einen Gott. Denn das wäre nicht "wahrhaftig" vor mir selbst.

Liebe Grüße

Gaby

Tatyana

#16 Beitrag von Tatyana » 17.10.2008, 12:33

...und selbst, wenn...

Was ist so schlimm an Opium?
OHNE wurden Operationen ohne Schmerzbetäubung durchgeführt. OHNE verheilen deshalb Wunden weniger gut. OHNE würden viele Kranke den erholsamen Schlaf missen und sich weniger gut erholen. Müßten viel mehr leiden.

Sicher...
MIT kann man abhängig werden, in einem Dämmerzustand verharren, gar sterben.

Es ist alles eine Frage der Perspektive und der Kosten-Nutzen-Rechnung...

Katze

#17 Beitrag von Katze » 17.10.2008, 12:48

... und ein Frage der konsumierten Menge. Gift probiert man nicht ist nicht immer richtig, manchmal ist wohl dosiertes "Gift", genau richtig... :wink:

lg Katze

Gaby

#18 Beitrag von Gaby » 17.10.2008, 13:37

http://www.zeit.de/2004/42/Stimmts_P_42

Hallo Tatyana,

im Zusammenhang mit der Religion ist der Ausspruch "Opium fürs Volk" halt sehr negativ besetzt.
Wer z.Bsp. Menschen mit Krebs begleitet hat, weiss sicherlich, dass Opiate auch ein Segen sein können für den Menschen.
Nur ist für mich Religion halt nicht vergleichbar mit einer Droge, die mich letztlich "willenlos" werden oder alles durch eine "rosarote Brille" sehen lässt.
Mein Glaube läßt mich nichts beschönigen oder die Realität vergessen.
Sicherlich mag es Menschen geben, für die Religion mehr eine Art Droge ist, aber ich glaube man sollte das nicht pauschalisieren.
Und für viele ist der Glaube an sich glaube ich nicht so wichtig, sondern das soziale Netz in dem man aufgefangen wird, die Zugehörigkeit zu einer Gruppe.
Aber jedem das Seine.

Liebe Grüße

Gaby

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tosamasi
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#19 Beitrag von tosamasi » 17.10.2008, 17:52

W. I. LENIN
[Opium für das Volk]
Die Religion ist eine Form des geistigen Jochs, das überall und allenthalben auf den durch ewige Arbeit für andere, durch ein Leben in Elend und Verlassenheit niedergedrückten Volksmassen lastet. Die Ohnmacht des Ausgebeuteten im Kampf gegen die Ausbeuter läßt ebenso unvermeidlich den Glauben an ein besseres Leben im Jenseits aufkommen, wie die Ohnmacht des Wilden im Kampf gegen die Naturgewalten den Götter-, Teufel-, Wunderglauben usw. aufkommen ließ. Wer sein Leben lang schafft und darbt, den lehrt die Religion Demut und Geduld im irdischen Leben und vertröstet ihn auf den himmlischen Lohn. Wer aber von fremder Hände Arbeit lebt, den lehrt die Religion Wohltätigkeit hienieden; sie bietet ihm eine wohlfeile Rechtfertigung für sein Ausbeuterdasein und verkauft zu billigen Preisen Eintrittskarten zur himmlischen Seligkeit. Die Religion ist das Opium für das Volk. Die Religion ist eine Art geistigen Fusels, in dem die Sklaven des Kapitals ihr Menschenantlitz, ihren Anspruch auf ein auch nur halbwegs menschenwürdiges Dasein ersäufen.
Es geht hier also darum, dass Religion den Menschen was vorspiegelt, ihnen die Realität versüßt.
Nur der Einfältige fürchtet die Vielfalt
tosamasi

tergram

#20 Beitrag von tergram » 17.10.2008, 17:58

...und hier passt Heinrich Heine - aus "Deutschland, ein Wintermärchen"

....
Dort oben, in jener besseren Welt,
Wo alle Leiden schwinden.

Sie sang vom irdischen Jammertal,
Von Freuden, die bald zerronnen,
Vom Jenseits, wo die Seele schwelgt
Verklärt in ew'gen Wonnen.

Sie sang das alte Entsagungslied,
Das Eiapopeia vom Himmel,

Womit man einlullt, wenn es greint,
Das Volk, den großen Lümmel.

Ich kenne die Weise, ich kenne den Text,
Ich kenn auch die Herren Verfasser;
Ich weiß, sie tranken heimlich Wein
Und predigten öffentlich Wasser.

Ein neues Lied, ein besseres Lied,
O Freunde, will ich euch dichten!
Wir wollen hier auf Erden schon
Das Himmelreich errichten.

Wir wollen auf Erden glücklich sein,
Und wollen nicht mehr darben;

Verschlemmen soll nicht der faule Bauch,
Was fleißige Hände erwarben.

Es wächst hienieden Brot genug
Für alle Menschenkinder,
Auch Rosen und Myrten, Schönheit und Lust,
Und Zuckererbsen nicht minder.

Ja, Zuckererbsen für jedermann,
Sobald die Schoten platzen!
Den Himmel überlassen wir
Den Engeln und den Spatzen.

Und wachsen uns Flügel nach dem Tod,
So wollen wir euch besuchen
Dort oben, und wir, wir essen mit euch
Die seligsten Torten und Kuchen.

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