Geht es hier nicht irgendwie immer um den Protestanten als solchen, speziell um den in uns?
Das Ceregebrönsel meint hier - schätze ich - den identischen Choral: "Wohl mir, dass ich Jesum habe..." und was er zum Ausdruck bringen will ist, dass auch "traditionsgute" Choräle von Seiten der NAK-Musik-Spezialisten nicht verschont werden. Ein weiteres gutes Beispiel für die Choral-Kastrationswut innerhalb der NAK-Musik-Reformationsgruppe. Man beachte dabei auch, dass nicht nur Texte, sondern auch die Kompositionen/Harmonien gerne bis zur Schmerzgrenze verändert werden.
Nur zur Veranschaulichung hier die Originaltexte:
"Jesus bleibet meine Freude,
Meines Herzens Trost und Saft,
Jesus wehret allem Leide,
Er ist meines Lebens Kraft,
Meiner Augen Lust und Sonne,
Meiner Seele Schatz und Wonne;
Darum lass ich Jesum nicht
Aus dem Herzen und Gesicht."
und
"Wohl mir, dass ich Jesum habe,
O wie feste halt ich ihn,
Dass er mir mein Herze labe,
Wenn ich krank und traurig bin.
Jesum hab ich, der mich liebet
Und sich mir zu eigen gibet;
Ach drum lass ich Jesum nicht,
Wenn mir gleich mein Herze bricht."
im Vergleich zur NAK-Fassung, bzw. zur Mankelschen Fassung:
"Wohl mir, dass ich Jesum habe,
fest ich halte seine Hand;
er ist meines Herzens Labe,
Trost in meinem Pilgerstand.
Jesum hab ich, der mich liebet
Und sich mir zu eigen gibet;
Jesus ist mein Gut und Teil,
meiner Seele ew’ges Heil.
Wohl mir, dass ich Jesum habe,
Jesum will ich lassen nicht.
Er, des Himmels höchste Gabe,
bleibt der Seele Glanz und Licht.
Segnend lenk er meine Schritte,
gnädig hör er meine Bitte,
dass ich, wenn erfüllt die Zeit,
schaue seine Herrlichkeit."
Tja, da können sich die alten Meister doch eine Scheibe abschneiden: Dichtkunst vom Feinsten - vom Heiligen Geiste beflügelt, nicht wahr? Und dazu muss man eigentlich noch die borkowskieske Harmonie hören, am besten gespielt auf einem alten Harmonium, dann steht der reinen Seeligkeit nix mehr im Wege.

[i][size=75]"... Ich bin einerseits sehr froh, dass ich diesen Gedanken aussprechen kann, auf der anderen Seite fällt es mir auch nicht schwer..."
(Bap Klingler - Neujahrsgd 2009)[/size][/i]