:)Lieben Freunde,
„Schlage die Bibel in der Mitte auf, am besten weiter hinten.“ Als sie mich in der NAK zum Priester „
verzaubert“ hatten, da sagte mir mein alter Evangelisten-Vater folgendes:
„Wenn du nun selber Familienbesuche leitest und am Ende die Bibel aufschlagen musst, dann schlage sie in der Mitte auf. Am besten noch etwas weiter hinten.“
Lange habe ich danach darüber nachgedacht, ob das nicht Schummelei wäre. Ist die jüdische Bibel, das Alte Testament, etwa überholt oder sogar so gefährlich, dass sie zu meiden ist...?
Mein Großvater, ein treugoldener aber eben auch ein unbeugsamer Baptistenprediger, Jahrgang 1889, der hatte mich sehr früh mit dem Alten Testament konfrontiert. Er zeigte mir die Schönheiten der Psalmen und der Jesajaüberlieferungen. Dann hat er mir aber auch das harte nüchterne Wort des Propheten Jeremias, des Hesekiel und anderer Gottesmänner des Alten Bundes erklärt. Viele Jahre später begegnete ich einem anderen Lehrmeister, dem Evangelischen Pfarrer Wilhelm Buch, Essen (+ 1966).
Abhanden gekommen Apostolische neigen oft dazu, sich gutgläubig „
leibhaftigen Ersatzaposteln“ anzuschließen. Wen wundert`s...? Sie sind, meist jahrzehntelang, auf kindlich gläubige Nachfolge getrimmt worden. Im täglichen Leben stehen solche zuverlässig ihren Mann. Aber in religiösen Dingen sind sie meist gründlich verunsichert. Hin- und hergerissen zwischen der NAK und anderen Glaubens- und Lebenswelten. Unter Umständen sogar
religiös bindungsunfähig. Auffällig ist dabei auch, dass solche entweder an gar nichts mehr glauben können, Gott für tot erklären und die Bibel in Grund und Boden als menschliches Machwerk ablehnen.
Zurück zum Pfarrer Wilhelm Busch. Dem begegnete ein gläubiger aber ein von Kirchenbetrieben tief enttäuschter junger Mann. Tief enttäuscht von Geistlichen, tief enttäuscht von Kirchsatzungen und tief enttäuscht von allen geistlichen Obrigkeiten. Pfarrer Busch hörte ihm lange geduldig zu und antwortete ihm dann in etwa so:
„Hören sie doch endlich auf an Menschen zu glauben und denen nachzurennen. Knien sie sich hin und rufen sie Gott, den Vater unseres Herrn und Heilandes, Jesu Christus, an. Sagen sie Ihm ihr Elend und fordern sie ihn heraus.
Ja, ja, die Bibel ist ein höchst gefährliches Buch. Wenn man sie ernst nimmt, dann begegnete einem in diesem Buch nämlich der lebendige Gott. Glauben sie es doch und versuchen sie nicht so sehr heraus zu bekommen, ob
sie Gott ernst nehmen müssen, sondern
ob ER sie ernst nimmt, ihnen zuhört, ihnen antwortet und sie treu und zuverlässig durch alle Höhen und Tiefen begleitet.“
Liebe Grüße, landauf und landab, vom Maximin
