Auch wenn der Informationsabend vom 4. Dezember und diverse Workshops in Wuppertal momentan vorherrschenden Themen sein dürften, möchte ich den Faden zu meinem Thread
Ist Gott so ? wieder aufgreifen.
enanito schrieb :Die Schöpfung hat sich aus eigener Kraft von Gott entfernt. Da wir nicht aus eigener Kraft zu Gott zurück gelangen können, streckt er seine Hand aus in seinem Sohn. Ergreifen und festhalten müssen wir diese aber selbst.
tosamasi schließt sich einem/r Autor/in Smitty_Werben an :Mose hat es einem einfachen Sklavenvolk in sehr angemessener Weise erklärt, wie Gott den Funken für alles, was ist, in diese Welt gelegt hat.
Hannes stellt fest und fragt :Sie haben gegessen - und jetzt sind sie (und wir) wie Gott, oder? Brombär, sind Sie wie ...
Evah pirazzi sieht es so :Ein zwar unvollkommener Mensch, aber dafür mit seinem eigenen Kopf. Das ist ja gerade das interessante und liebenswerte an einem Menschen, dass er nicht eine willenlose Marionette, sondern eigenständig denkend und voller Überraschungen ist.
Gott wird das Risiko schon bedacht und einkalkuliert haben. Dass es dann doch weiter aus dem Ruder lief als erwartet, ist der Preis für die Willensfreiheit. Insofern sind wir in dem Punkt doch seinem Wesen näher als wir wagen zu glauben . . .
Brombär fragt tosamasi :da Sündenfall und Opfertod Christi nach christlichem Verständnis in Abhängigkeit stehen, wäre die Lehre also eine Frage des Blickwinkels unterschiedlicher Chronisten ? Oder habe ich das falsch verstanden ?
tosamasi antwortet :Sofern es unterschiedliche Blickwinkel der Lehre gibt, auf jeden Fall.
Maximin wurden die Augen geöffnet und stellt fest :Falls Ihnen das Schlangenbild nicht zusagt, dann setzen Sie dafür einfach nur Unzufriedenheit, Missgunst, Begehrlichkeit, Neid, Selbstüberschätzung oder einfach nur Selbstbetrug.
Wenn ich die Dinge so betrachte, dann werden mir tatsächlich meine Augen geöffnet und ich komme zu der Einsicht, dass die Schöpfungsgeschichte keineswegs Makulatur ist, wie es Brombär fragend formulierte.
filippo bekräftigt Maximins Deutung eines Bildnisses, indem er hinzufügt :das mit dem Schlangenbild geht noch etwas weiter. Die Völker um Israel herum hatten oft aufrecht stehende Schlangen als Götterbilder ... insofern war die Geschichte vom Sündenfall im Paradies auch eine Mahnung an die Israliten, was passiert, wenn man sich auf die heidnischen Götter einlässt und den Gott Israels verlässt ...
Maximin zitiert 4. Mose 21, 6-9? und bringt eine andere Schlangengeschichte ins Spiel.
filippo führt zum Thema zurück, indem er feststellt :Die Geschichten vom Volk Israel sind ja auch immer Geschichten von ihrem Verhältnis zu Ihrem Gott ... von Zuwendung und Abwendung, Hochmut und Reue .....
filippo sucht unter dem Stichwort „ Sündenfallbericht „ im Internet und wird fündig .Nur der Mensch konnte in einer freien Entscheidung sich gegen Gott stellen und durch diese Tat sein Unheil schaffen und das Böse in die Schöpfung einlassen. Zu dieser Erkenntnis sind also die biblischen Verfasser nicht nur durch Erleuchtung Gottes, durch Offenbarung, gekommen, sondern auch durch ihr Nachdenken.
Die biblischen Verfasser des Sündenfallberichtes machen die große theologische Aussage: "Das Böse in der Welt kommt aus der Freiheit des Menschen. Dämonische Mächte haben ihn dazu verführt" (Offb. 12,9; 2 Petr. 2,4; jud. 6).
Die biblischen Verfasser - selber Israeliten - kannten die Menschen, für die sie schrieben, und so kleiden sie ihre Aussage in eine Geschichte, ein Drama. Was wir im Sündenfallbericht lesen, will kein Protokoll über den" Sündenfall" sein. Es ist nicht wirklich so geschehen, wie es dargestellt wird. Es wird hier eine theologische Aussage in eine Geschichte eingekleidet.
Der Sündenfallbericht gehört ebenso wie der Schöpfungsbericht in die literarische Gattung der epischen Geschichte oder der Volksüberlieferung.
Auf Maximin und Hannes´ „ Flugenten-Ende „
möchte ich momentan nicht weiter eingehen.
Es kann also resümiert werden:Dem einfach gestrickten Nomadenvolk vergangener Zeiten musste ein Bild vermittelt werden, was durch ideologisch-geistige Führer geschah. Ordnungen, (Sitten) Rituale, Amtshandlungen und Recht wurden durch diese geregelt und überwacht. Der Strom mündlicher Überlieferungen blieb die lebendige Quelle israelischer Geschichtsschreibung an deren Ende die Geschichtsdarstellung des Alten Testament steht.
Christus der Gottessohn wird Mensch und opfert sich für die unvollkommene Menschheit.Auch wenn der Schöpfungsbericht nur ein unvollkommenes Bild, der in die Menschen gekommenen Unvollkommenheit, darstellt, so darf doch gefragt werden, wieso ein Mensch aus Fleisch und Blut so qualvoll leiden musste um die Scharte einer missglückten Schöpfung auszuwetzen.
An dieser Stelle möchte ich das Thema zur weiteren Diskussion stellen.
Brombär