Auszug aus dem APOSTOLISCHEN MANIFEST: Kapitel 6.4 f): „Naherwartung oder keine Erwartung mehr?“

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
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misiva333
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Auszug aus dem APOSTOLISCHEN MANIFEST: Kapitel 6.4 f): „Naherwartung oder keine Erwartung mehr?“

#1 Beitrag von misiva333 » 17.11.2025, 11:16

„Naherwartung im Wandel – eine geistliche Prüfung am Beispiel des Bülach-Gottesdienstes von Stammapostel JL. Schneider“

Liebe Gläubige, die ihr mit wachem Herzen unterwegs seid und das Licht Christi vom Schein der Welt zu unterscheiden sucht,

Beim Erleben des Gottesdienstes vom 09. November 2025 sind mir zwei Aussagen aufgefallen, die ich – im Licht der Heiligen Schrift – zur gemeinsamen Prüfung und Diskussion stellen möchte. Nicht polemisch, sondern im Geist des Prüfen-und-Behalten (📖 1Thess 5,21).“

1. Stammapostel: Die Aufgabe der Apostel ist heute unter anderem: „Die Planung der Kirche für die nächsten 20–30 Jahre!“
Die Formulierung, man bereite die Kirche langfristig für Jahrzehnte vor, wirkt organisatorisch sinnvoll.
Unter dem Licht der Schrift wirft sie jedoch Fragen auf:
Die Urkirche lebte in der Erwartung des baldigen Kommens Christi:
📖 „Der Herr ist nahe.“ (Phil 4,5)
📖 „Siehe, ich komme bald.“ (Offb 22,12)
📖 „Darum wachet!“ (Mt 25,13)
Wenn eine apostolische Kirche beginnt, Jahrzehnte zu planen, verschiebt sich der Fokus leicht von Naherwartung zu Institutionserhaltung.
Gerade in der ökumenischen Welt ist die Naherwartung weitgehend verschwunden – was die Frage verstärkt, ob dieser Kurs geistlich nicht zu viel kostet.

2. Stammapostel: „Wenn der Herr nicht vorher kommt… muss die Kirche weiterbestehen.“
Auch diese Aussage enthält eine Spannung.
Sie kann organisatorisch gemeint sein – geistlich klingt sie jedoch wie eine Verschiebung:
• weg von der Dringlichkeit des Kommens Christi
• hin zu institutioneller Weiterführung
Das entspricht exakt moderner ökumenischer Theologie:
👉 Christus als „ferne Hoffnung“, nicht als „bald kommender Herr“.
Die Frage bleibt daher offen:
👉 Was verliert die Kirche, wenn die Naherwartung nicht mehr Mittelpunkt ist?

3. Die Rolle der Ökumene
In grundlegenden ökumenischen Dokumenten (Charta Oecumenica, ACK, WCC u.a.) fehlen durchgehend:
• die Brautgemeinde
• die Erstlingsschau
• die Wiederkunft Christi als nahes Ereignis
Damit entsteht unweigerlich eine theologische Angleichung an ein System, das nicht in der Naherwartung lebt.
👉 Für eine Kirche, die sich apostolisch versteht, ist das eine erhebliche Verschiebung.

4. Worum es uns geht
Nicht um Kritik – sondern um Erinnerung.
Das apostolische Glaubensleben gründet sich auf:
• Wiedergeburt (📖 Joh 3,5)
• Heiligung (📖 Hebr 12,14)
• Wachsamkeit und Erwartung (📖 Mt 25; 📖 1Thess 5)
• Sammlung der Braut (📖 Offb 19,7)
Wenn dieser geistliche Kompass verloren geht, bleibt eine Kirche –
👉 aber nicht die Brautgemeinde, wie das Neue Testament sie beschreibt.

5. Offene Fragen zur gemeinsamen Reflexion
• Entspricht langfristige Strukturplanung apostolischer Sendung – oder eher institutioneller Logik?
• Wird durch ökumenische Anbindung die Naherwartung abgeschwächt?
• Welche geistliche Identität bleibt, wenn das Kommen Christi nicht mehr „bald“ ist?
• Und wie verändert das unser Verständnis von Brautgemeinde?
Ich stelle diese Fragen als Einladung zum Austausch – im Geist von 📖 „Prüft alles, und das Gute behaltet.“

Zürich, 17. November 2025
Mit herzlichen Grüssen in der Verbindung zum Herrn Jesus.

IAWK - MISIVA 333
Internationales Apostolisches Wächterkomitee
Der Autor:
🧭 Pastor E.A.C.B.
„Ad vocem Spiritus“
Missio Veritatis
Schreibend und redend im Auftrag des Geistes Gottes – zur Ehre des Herrn und zum Zeugnis des Lichts.
Der Wächter auf der Zinne – Rufer zur Wahrheit, Diener des Lichts, Zeuge des Wortes.
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🔸 Hinweis des Autors:
Der vorliegende Text ist ein Auszug aus dem über 550 Seiten umfassenden Werk
👉 „Apostolisches Manifest – Ad vocem Spiritus“.
Diese Leseproben erscheinen vorab in ausgewählten Kreisen, um den Weg zu bereiten
für die breite Veröffentlichung des gesamten Manifests. Sie dienen der geistlichen Vorbereitung, dem Nachdenken und der Prüfung im Licht der Schrift.
Jede dieser Leseproben ist ein Baustein – nicht zur Spaltung, sondern zur Erneuerung des apostolischen Bewusstseins in der Kirche Jesu Christi.
📖„Denn nichts kann die Wahrheit überwinden – sie siegt durch sich selbst.“ (vgl. 2. Kor 13,8)
„Sola Scriptura – Sola Veritas – Sola Christi.“
Herzliche Grüße
IAWK - MISIVA333
Internationales Apostolisches Wächterkomitee

Pastor E.A.C.B.
„Ad vocem Spiritus - Missio Veritatis"

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Holger F.
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Re: Auszug aus dem APOSTOLISCHEN MANIFEST: Kapitel 6.4 f): „Naherwartung oder keine Erwartung mehr?“

#2 Beitrag von Holger F. » 02.12.2025, 18:47

Hallo misiva333,

du äußerst in diesem Auszug ziemlich absonderliche Gedanken. Das beginnt schon mit dem Zitat von ST J.L. Schneider. Was - um Himmels Willen - ist daran mit Blick auf die von der NAK geglaubten Naherwartung falsch? Oder anders gefragt: Wie viele Jahre dürften die Apostel denn - aus deiner Sicht als selbst ernannten Mitglieds des „Internationalen Apostolischen Wächterkomitees“ - im Voraus planen? Zwei Jahre? Oder vielleicht nur 10 Monate? Vier Wochen? Fünf Minuten? Gar nicht?

Du scheinst auch gar nicht verstanden zu haben, dass das Gegenteil von „Naherwartung“ weder „Institutionserhalt“ ist noch eine „ferne Hoffnung“, die du anderen christlichen Kirchen unterstellst.

Naherwartung bedeutet die Erwartung der Wiederkunft Christi in unmittelbarer, greifbarer Zukunft. Für einen solchen Glauben muss man sehr gute Gründe haben, z.B. verfolgen evangelikale Christen und auch die Zeugen Jehovas das Weltgeschehen sehr genau und gleichen es mit den biblischen Prophezeiungen ab. Sie können deshalb sehr genau erklären, warum für sie die Wiederkunft Christi nahe bevorsteht…

Das Erstaunliche an der neuapostolischen Variante der Naherwartung ist, dass sie gar nicht biblisch begründet, sondern „kindlich geglaubt“ wird und zwar aufgrund des folgenden Zirkelschlusses: Apostel gibt es wieder, weil die Wiederkunft Christi unmittelbar bevor steht. Die Wiederkunft Christi steht unmittelbar bevor, weil es wieder Apostel gibt…

Biblisch fundiert und unbestritten ist die Wiederkunft Christi, die von allen christlichen Kirchen geglaubt wird. Die Naherwartung ist dagegen keineswegs unumstritten. Wer heute sagt, Jesus bzw. die urchristlichen Gemeinden hätten die Naherwartung gelehrt, behauptet gleichzeitig, dass sie sich massiv getäuscht hätten, denn ganz offensichtlich, lag die Wiederkunft damals nicht in unmittelbarer Zukunft, sondern ist bis heute nicht geschehen.

Wer behauptet, die Bibel lehre die Naherwartung, hat die Bibel nicht aufmerksam genug gelesen. Zwar gibt es neutestamentliche Stellen, die auf eine Naherwartung hinzudeuten scheinen (z.B. Mk 13,30; Mt 10,23) aber es gibt auch die gegenläufige Linie. Wer die Evangelien jedoch sorgfältig liest, wird diese gegenläufige Linie schnell entdecken – oft in unmittelbarer Nähe zu den zitierten „Naherwartungstexten“:

a) Zwar erklärt Jesus in der Endzeitrede, all die genannten Prophetien würden noch in dieser Generation eintreffen (Mk 13,30), doch bereits zwei Verse später heißt es: „Doch jenen Tag und jene Stunde kennt niemand, auch nicht die Engel im Himmel, nicht einmal der Sohn, sondern nur der Vater. Seht euch also vor und bleibt wach! Denn ihr wisst nicht, wann die Zeit da ist“ (Mk 13,32f).

b) Etwas Ähnliches gilt für die Aussage Jesu, seine Jünger kämen bei der Verkündigung des Evangeliums in den „Städten Israels“ nicht ans Ende, bis er wiederkommt. Hat Jesus damit die Predigt der Apostel in den Städten des geographischen Israels gemeint? Unmöglich. Denn an mehreren anderen Stellen betont Jesus das genaue Gegenteil, nämlich er würde erst dann wiederkommen, wenn das Evangelium nicht nur in Israel, sondern in der ganzen Welt und allen Völkern verkündet sei: „Aber dieses Evangelium vom Reich wird auf der ganzen Welt verkündet werden, damit alle Völker es hören; dann erst kommt das Ende“ (Mt 24,14). „Vor dem Ende aber muss allen Völkern das Evangelium verkündet werden“ (Mk 13,10). Und kurz vor der Himmelfahrt noch einmal: „Darum geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern“ (Mt 28,19). Die Prophetie, dass vor seiner Wiederkunft allen Völkern der Welt das Evangelium verkündet werde, schließt aus, dass Jesus seine Wiederkunft in unmittelbarer zeitlicher Nähe gesehen hat…

Ähnliches lässt sich auch in den Paulusbriefen zeigen. Einerseits scheint es Hinweise auf eine Naherwartung zu geben, andererseits relativieren andere Stellen dies unmißverständlich…

Warum gebraucht Jesus in seiner Predigt Formulierungen, die bei seinen Hörern das Missverständnis einer baldigen Wiederkunft provozierten? War ein solches Missverständnis nicht voraussehbar?

Jesus verlangt von seinen Jüngern eine Haltung der sehnsüchtigen Erwartung, kein bloßes Absitzen der Zeit bis zu seiner Wiederkunft. Um dieses „In-Erwartung-bleiben“ zu ermöglichen und in den Jüngern eine ständige Bereitschaft wachzuhalten, war die vage Ankündigung einer scheinbar baldigen Wiederkunft sinnvoll.

Die Mahnung zum wachsamen Warten zieht sich wie ein roter Faden durch die Verkündigung Jesu; auch seine Gleichnisse sind ein deutliches Zeugnis dafür:

- Die Jünger erhalten Talente und sollen damit in der Zeit, in der sie auf die Wiederkunft Jesu warten wuchern (Mt 25,14-30; Lk 19,11-27)

- Die zehn Jungfrauen haben den Auftrag, auf ihren Bräutigam zu warten (Mt 25,1-13), der dann aber „lange nicht kam“ (Mt 25,5). Jesus warnt hier im Gleichnis geradezu vor einer Naherwartung.

- Der Sämann lässt Weizen und Unkraut gemeinsam wachsen und wartet geduldig auf die Ernte
(Mt 13,24-30)

- Der Gärtner lässt den Feigenbaum stehen und wartet lange ab (Lk 13,6-9).

Bemerkenswert ist, dass kein einziges Gleichnis einen Hinweis auf eine baldige Wiederkunft gibt. Die Pointe zielt immer auf ein geduldiges Warten, das lange ausbleiben kann.

Für eine solche Haltung ist der Begriff „Naherwartung“ völlig unpassend. Passend wäre der Begriff der „Stetserwartung“….

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