NAK und Ökumene - EZW-Aufsatz!

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
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Andreas Ponto
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NAK und Ökumene - EZW-Aufsatz!

#1 Beitrag von Andreas Ponto » 01.09.2012, 07:32

Gemäß einem Bericht auf religionsreport.de wird es wohl doch nicht so einfach mit dem Beitritt zur Ökumene.

Der Artikel bezieht sich auf einen EZW-Aufsatz von Hempelmann in der Septemberausgabe des EZW-Materialdienstes (Nr. 09/2012) .

religionsreport.de zitiert aus dem EZW-Aufsatz:
"...Im Blick auf die Gotteskindschaft in ihrer unabdingbaren Bezogenheit auf die Versiegelung und die spezifische Institution des Apostelamtes gilt Exklusivität. Diese Exklusivität strahlt aus auf zahlreiche weitere Orientierungen, u.a. die eschatologische Erwartung, das sogenannte Entschlafenenwesen und das Verständnis von Kirche.
....
Die Lehre jedoch, dass das Apostelamt exklusiv in der NAK ausgebildet ist und nur dieses ein Kindschaftsverhältnis zu Gott stiften kann, steht in Spannung zu zahlreichen neutestamentlichen Aussagen. Darüber hinaus entsteht hier ein offensichtlicher Gegensatz zu den Grundlagen der ökumenischen Zusammenarbeit, wie sie von der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in einer Orientierungshilfe 1998 festgelegt wurden. ...“
Damit ist aus meiner Sicht mit kurzen und klaren Worten eigentlich alles gesagt.



religionsreport.de weist noch auf den interessanten Aspekt hin, dass Hempelmann aus Unterlagen der NAK zitiert, die wohl anderen nicht vorlägen:
...Die Hinweise in den Endnoten von Hempelmanns Aufsatz deuten einigermaßen deutlich darauf hin, dass die Kirchenleitung externen Ansprechpartnern wesentlich mehr Dokumente mit dem Stand des Katechismus zur Verfügung stellt, als ihren eigenen Amtsträgern bis hin zu den Bischöfen. ...
religionsreport.de geht von 2 Quellen aus 2012 mit erheblichem Umfang aus, die von der NAKI herausgegeben wurden, den Mitgliedern der NAK aber nicht zugänglich seien.

Das ist, wenn es so ist, mal wieder: Ohne Worte!

tergram

Re: NAK und Ökumene - EZW-Aufsatz!

#2 Beitrag von tergram » 01.09.2012, 12:53

centaurea hat geschrieben:religionsreport.de geht von 2 Quellen aus 2012 mit erheblichem Umfang aus, die von der NAKI herausgegeben wurden, den Mitgliedern der NAK aber nicht zugänglich seien.
Das ist genau der Eindruck, den wir als kritische Beobachter seit Jahren haben: Während nach innen weiterhin unbeirrt Exklusivität gepredigt und gelebt wird, poliert man nach aussen die Fenster und hängt Ökumene-Gardinen auf.

Wie gut, dass das nun endlich mal den Richtigen auffällt. Was sagt eigentlich der Ökumene-Beauftragte der NAK, Herr Kühnle, dazu. Man hört von ihm seit einiger Zeit nichts mehr...

Adler

Re: NAK und Ökumene - EZW-Aufsatz!

#3 Beitrag von Adler » 01.09.2012, 14:39

Bevor die NAK ökumenefähig wird, muss sie erst einmal ihre Glaubensartikel (hier: 8 + 9) ändern, um damit ihren Exclusivanspruch aufzugeben.

Kann/will sie das . . . ?

Zitat:

[...]8. Glaubensartikel:
Ich glaube, dass die mit Wasser Getauften durch einen Apostel die Gabe des Heiligen Geistes empfangen müssen, um die Gotteskindschaft und die Voraussetzungen zur Erstlingsschaft zu erlangen.

9. Glaubensartikel:
Ich glaube, dass der Herr Jesus so gewiss wiederkommen wird, wie er gen Himmel gefahren ist, und die Erstlinge aus den Toten und Lebenden, die auf sein Kommen hofften und zubereitet wurden, zu sich nimmt; dass er nach der Hochzeit im Himmel mit diesen auf die Erde zurückkommt, sein Friedensreich aufrichtet und sie mit ihm als königliche Priesterschaft regieren. Nach Abschluss des Friedensreiches wird er das Endgericht halten. Dann wird Gott einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen und bei seinem Volk wohnen. [...]

Zitat Ende

(Hervorhebung v.m.)

LG Adler

tergram

Re: NAK und Ökumene - EZW-Aufsatz!

#4 Beitrag von tergram » 01.09.2012, 15:50

Adler,

dass die NAK ihre Exklusivität nicht aufgeben will und wird, ist uns allen seit Jahren klar. Erstmals scheint dies aber nun auch "Aussenstehenden" klar zu werden.

Bisher konnte man ja überwiegend den Eindruck gewinnen, beispielsweise die Mitglieder der ACK sähen überwiegend positive Veränderungen in der NAK und könnten sich daher eine Mitgliedschaft immer besser vorstellen.

Das dürfte nun vorbei sein. Gut so.

Adler

Re: NAK und Ökumene - EZW-Aufsatz!

#5 Beitrag von Adler » 01.09.2012, 16:02

"Wer einmal in das Zelt des Medizinmannes gesehen hat, für den verliert der Zauber seine Wirkung", so sagen schon die Indianer.

LG Adler

Adler

Re: NAK und Ökumene - EZW-Aufsatz!

#6 Beitrag von Adler » 01.09.2012, 16:37

Das damalige Oberhaupt der NAK, R. Fehr, hatte ja schon einen ersten Schritt in Richtung "weg von der Exclusivität" gewagt, als er bei der Frage nach den möglichen Teilnehmern an der Heimholung Jesu, die Entscheidung darüber, ausschließlich der Souveränität Gottes zuordnete.

Was dann unter seinem Nachfolger daraus gemacht wurde, bezeugt die Neufassung der von mir weiter oben zietierten NAK-Glaubensartikel 8 + 9 in beeindruckender Weise.

LG Adler

GG001

Re: NAK und Ökumene - EZW-Aufsatz!

#7 Beitrag von GG001 » 01.09.2012, 19:40

tergram hat geschrieben:Wie gut, dass das nun endlich mal den Richtigen auffällt.
Ich finde es gut, dass "die Richtigen", wie Du sie nennst, manches hinter dem ins Auge Fallenden erkannt haben und hoffentlich auch weiterhin die Verlautbarungen der NAK nicht nur einzeln und prima facie, sondern im Kontext mit NAK-Aussagen an anderen Stellen wahrnehmen und verstehen. Manche haben offensichtlich schon die Uster-Verlautbarungen nicht genau genug gelesen, wenn sie daraus allzu optimistische Folgerungen gezogen haben.
tergram hat geschrieben:Was sagt eigentlich der Ökumene-Beauftragte der NAK, Herr Kühnle, dazu. Man hört von ihm seit einiger Zeit nichts mehr...
tergram, 'mal ganz simpel gefragt, was bitteschoen sollte Herr Kuehnle denn sagen?

Wenn Du willst, kannst Du die Frage auch aufspalten: Was haette er frueher einmal als Vorsitzender der Projektgruppe Oekumene anders sagen sollen, und was koennte er den Theologen heute noch zu dem Thema erklaeren? Seine Position als Vorsitzender dieser Projektgruppe habe ich mir nicht einfach vorgestellt. Im Fasanenhof fiel einmal das Wort von einem "Spagat".

Nebenbei: Dass Herr Kuehnle immer noch Oekumene-Beauftragter sein soll, ist mir neu. Dieses Projekt und die Projektgruppe, in deren Namen das Wort "Oekumene" vorkam und deren Vorsitzender er war, wurden doch aufgeloest und durch eine Arbeitsgruppe AG KKR (nein, nicht AG RKK) ersetzt.

Heute versucht mann in einer Arbeitsgruppe, "Kontakte zu anderen Konfessionen / Religionen" herzustellen. Siehe auch "Neuapostolische Kirche laesst Oekumene verschwinden" vom Januar 2011.

Comment

Re: NAK und Ökumene - EZW-Aufsatz!

#8 Beitrag von Comment » 01.09.2012, 21:33

Mit der in der apostolischen Bewegung nicht wirklich durchdachten glaubensmässigen Fokussierung auf den biblischen Begriff 'Apostel' hat man sich speziell auf Seiten der NAK in einer extrem dem Exklusivismus verschriebenen Lehre verwickelt. Wenn eine Kirche, wie die NAK es tut, davon ausgeht, ihr und nur ihr habe Gott ein durch ihn selbst errichtetes Amt gegeben, dann stellt diese Kirche sich mit dieser Lehrmeinung nota bene über alle anderen christlichen Kirchen. Natürlich hält diese Kirche folgerichtig auch nur ihre Handlungen, die durch Träger solch 'erhöhten Amtes' geschehen, für göttlich autorisiert und heilswirksam, was gleichzeitig die Haltung ausdrückt: was anderswo in Christi Namen geschieht, ist sozusagen null und nichtig vor Gott oder zumindest unzureichend fürs Heil der Menschen.

Dabei ist diese lehrmässige Konstruktion doch so löchrig, eben nicht wirklich durchdacht. Was macht denn die Apostel-Kirche wirklich? Sie nimmt aus der Bibel gleich einem Kochrezept die Bezeichnung 'Apostel', davon ausgehend, dass solcher Art ordinierte Kirchendiener sozusagen persönlich durch Jesus Christus zum Dienst berufen sind und dass diesen und nur diesen selbstverständlich alle Reden (Aufträge, Vollmachten) gelten, die Jesus einstens lt. Bibel an die Zwölf gerichtet hatte. Schließlich wird noch durch die Kirchenführer vergewissert, dass die göttliche Zuordnung eines solchen heilsnotwendigen Apostelamtes an die neuap. Kirche am Anfang durch entsprechendes prophetisches Wort verbürgt sei; man habe dann fortan darauf aufbauen können und gem. Gotteswille weitere Apostel in dieses Amt gerufen.

Freilich ist keineswegs etwas wie eine Stimme vom Himmel geschehen, die da eine sicher vorhanden gewesene Sehnsucht nach göttlicher Übergabe eines Amtes (Apostelamtes) gestillt hätte. Das muss sich die NAK natürlich der Wahrheit gehorchend sagen lassen. Das bedeutet schliesslich, dass ihre Geschichte von der Wiederbelebung des biblischen Apostelamtes in ihrer Organisation sicherlich einer erbetenen Entwicklung, de facto aber einer menschlichen Regung unter ihren Mitgliedern entsprungen ist. Wenn sie daraus einen solchen exklusiven Anspruch unter allen christlichen Kirchen ableitet, wie sie ihn in ihrem Katechismus mit Blick auf dieses 'Apostelamt' in ihren Reihen manifestiert, dann muss sie sich nicht wundern, wenn Dritte dem die Anerkennung versagen - versagen müssen! Da mag zwar innerhalb der Neuap. Kirche ein Glaube an die Richtigkeit ihrer Überlegungen entstanden und gewachsen sein, aber dieser kircheninterne Glaube überbrückt nicht die sich auf dem Gebiete der Ökumene für andere Gemeinschaften auftuenden Divergenzen.

Fazit: Die Neuap. Kirche ist starr fixiert auf ihr Apostelamt und erhebt dieses - für Aussenstehende grundlos - über jegliche Kirchenämter in der christlichen Welt. Die in der Ökumene verbundenen Kirchen können diesen Anspruch nicht mit ihren Prinzipien des Miteinanders im Glauben vereinbaren und müssen sich daher der Bitte der NAK um Aufnahme in die ökumenische Einrichtung verschließen. Die NAK befindet sich in einer Sackgasse.

Com.

Kalter Walter

Re: NAK und Ökumene - EZW-Aufsatz!

#9 Beitrag von Kalter Walter » 02.09.2012, 00:47

Hallo Adler,
Adler hat geschrieben:Bevor die NAK ökumenefähig wird, muss sie erst einmal ihre Glaubensartikel (hier: 8 + 9) ändern, um damit ihren Exclusivanspruch aufzugeben.

Kann/will sie das . . . ?

Zitat:

[...]8. Glaubensartikel:
Ich glaube, dass die mit Wasser Getauften durch einen Apostel die Gabe des Heiligen Geistes empfangen müssen, um die Gotteskindschaft und die Voraussetzungen zur Erstlingsschaft zu erlangen.

9. Glaubensartikel:
Ich glaube, dass der Herr Jesus so gewiss wiederkommen wird, wie er gen Himmel gefahren ist, und die Erstlinge aus den Toten und Lebenden, die auf sein Kommen hofften und zubereitet wurden, zu sich nimmt; dass er nach der Hochzeit im Himmel mit diesen auf die Erde zurückkommt, sein Friedensreich aufrichtet und sie mit ihm als königliche Priesterschaft regieren. Nach Abschluss des Friedensreiches wird er das Endgericht halten. Dann wird Gott einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen und bei seinem Volk wohnen. [...]

Zitat Ende

(Hervorhebung v.m.)

LG Adler
und
Adler
Betreff des Beitrags: Re: Apostel in der heutigen Zeit- überflüssig?
BeitragVerfasst: 24.08.2012, 15:33
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Lass doch der NAK ihre Apostel.

Es spielt doch überhaupt keine Rolle, wie eine Gemeinschaft ihre "Vorangänger" benennt.

Ebenso wie es nicht auf die Verpackung (Amtsbezeichnung) ankommt sondern auf den Inhalt (nach dem Willen Gottes fragen und diesen tun), kommt es nicht einzig darauf an, ob Jemand die Werke eines Apostels tut, gleichgültig welche "Amtsbezeichnung" er trägt und oder ob er überhaupt ein "Amt" trägt.

Schließlich spielt auch das Geschlecht keine Rolle, auch eine Frau kann die Werke eines Apostels tun!

Nicht der Name/die Bezeichnung macht den Apostel, sondern ausschliesslich die getanen Werke eines solchen.

LG Adler

_________________
»Nicht behindert zu sein ist kein Verdienst, sondern ein Geschenk, das uns täglich genommen werden kann.«
Gibs zu, das Apostelamt quält dich genau so wie mich ;-)

Man riecht sich,

LG

KW

tergram

Re: NAK und Ökumene - EZW-Aufsatz!

#10 Beitrag von tergram » 02.09.2012, 08:53

GG001 hat geschrieben:Heute versucht mann in einer Arbeitsgruppe, "Kontakte zu anderen Konfessionen / Religionen" herzustellen. Siehe auch "Neuapostolische Kirche laesst Oekumene verschwinden" vom Januar 2011.
GG001, danke für den Hinweis. Das ist unbemerkt an mir vorbeigezogen. Gut, dass du nochmals daran erinnerst: "NAK lässt Ökumene verschwinden".

Warum nur sehe ich vor meinem geistigen Auge deutlich den Titel "Die fortschreitende Ökumene lässt die NAK verschwinden"? :wink:

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