Aus dem Bericht: 
Als Grundlage seiner Palmsonntags-Predigt hatte Stammapostel Leber einen Vers aus dem Matthäusevangelium gewählt: "Und als er in Jerusalem einzog, erregte sich die ganze Stadt und fragte: Wer ist der?" (Mt 21,10). "Ich finde diesen Satz bemerkenswert, weil er zeigt, dass keiner Unbeteiligt blieb"...
Tja, das wäre doch zu schön gewesen, wenn auch am Sonntag keiner in der Stadt Potsdam unbeteiligt (in Potsdam schreibt man das wohl der Wichtigkeit wegen groß

) an der Einkehr des Stammapostels, des derzeitigen "Stellverteters Christi", vorüber gegangen wäre. Aber ich habe in der ganzen Stadt keinen Hinweis auf den großen Gottedienst des Stammapostels gefunden (ich war zufällig letze Woche ein paar Tage vor Ort). Kein Plakat hat dieses Ereignis angekündigt, auch im Potsdamer Tagesblättchen, welches ich jeden Morgen aufmerksam gelesen habe, kein klitzekleiner Hinweis. Die ganze Stadt war unbeteiligt - bis auf die wenigen Gottesdienstteilnehmer, die man auf den Fotos sieht - obwohl - soo sehr beteiligt wirken sie auch nicht gerade...
Zuvor war der Stammapostel in seiner Predigt auf das Bild des in Jerusalem einziehenden Gottessohnes eingegangen: "Auf einem Esel ist er eingeritten – das ist ein Bild der Demut, der Bescheidenheit. Es liegt nahe zu sagen: Das erwartet der Herr auch heute von den Seinen...
Lieber Stammapostel, ich nehme an, du hast ein Beispiel gegeben und bist auch auf einem Esel in Potsdam eingeritten? Mich interessiert: Wo hast du deinen Esel während der Segensstunde gelassen? Durfte er hinter der Kirche ein wenig abgrasen? Oder war man etwa vor Ort nicht bereit, dir einen Esel zur Verfügung zu stellen auf die Worte deiner Jünger hin: "Der Herr bedarf seiner" (ich nehme an, die Jünger Nadolny und Berndt sind von Stall zu Stall gegangen)? Musstest du etwa wegen des Unbeteiligtseins des Städtchens und der Uneinsichtigkeit der Eselsbesitzer auf das von shalom erwähnte "Heilig Blechle" mit einigen mehr ES (Eselsstärken) ausweichen?
"Die Amtsträger sind fehlbare Menschen, aber das Amt selbst ist von Gott gegeben und heilig."
Gott gab das Amt? Wann und wo war das genau? Ist Gott etwa ein großer Be
AMTer? Habe ich da etwas überlesen in der "Heiligen Schrift"?
Es ist natürlich einfach, sich hinter dem "Amt" zu verschanzen, aber - taugt der Mensch in seiner Aufgabe/Amt nicht, taugt auch das Amt nichts - und umgekehrt, ich sehe da keine Möglichkeit, beides zu trennen.
Ach, irgendwie schade, dass ich am Sonntag nicht mehr in Potsdam weilte, diesen Eselsritt hätte ich mir schon ganz gerne angesehen.

[i][size=75]"... Ich bin einerseits sehr froh, dass ich diesen Gedanken aussprechen kann, auf der anderen Seite fällt es mir auch nicht schwer..."
(Bap Klingler - Neujahrsgd 2009)[/size][/i]