Heute war der Abschluss meines fünfwöchigen Kurses "Kontemplation in Aktion".Bezirks-Elster hat geschrieben:...
... Das nachhaltigste für mich war, dass es im Idealfall bei einem spirituellen Weg darum gehen sollte, mittelfristig selbst laufen zu können und den spirituellen Lehrer nicht mehr zu benötigen.
Viele Glaubensgemeinschaften würden diesen Punkt missachten, da sie Abhängigkeiten erschaffen. Und wenn ich die Berichte um Jesus in der Heiligen Schrift lese, liest es sich so, dass er die meisten Menschen auch nur kurz getroffen hatte, sich in diesem Moment für sie ganz offen gemacht hat und es dann Hilfe gegeben hat. Kein: wir sehen uns wieder in einer Woche. Ok, bei drei Jahren Wirkungszeit steht fürs Abhängigmachen auch nicht wirklich viel Zeit zur Verfügung....
In der vierten Woche war folgende Schriftstelle Teil der Übung: Mk 10,46-52.
"Die Heilung eines Blinden bei Jericho
46 Und sie kamen nach Jericho. Und als er aus Jericho hinausging, er und seine Jünger und eine große Menge, da saß ein blinder Bettler am Wege, Bartimäus, der Sohn des Timäus.
47 Und als er hörte, dass es Jesus von Nazareth war, fing er an zu schreien und zu sagen: Jesus, du Sohn Davids, erbarme dich meiner!
48 Und viele fuhren ihn an, er sollte schweigen. Er aber schrie noch viel mehr: Du Sohn Davids, erbarme dich meiner!
49 Und Jesus blieb stehen und sprach: Ruft ihn her! Und sie riefen den Blinden und sprachen zu ihm: Sei getrost, steh auf! Er ruft dich!
50 Da warf er seinen Mantel von sich, sprang auf und kam zu Jesus.
51 Und Jesus antwortete ihm und sprach: Was willst du, dass ich für dich tun soll? Der Blinde sprach zu ihm: Rabbuni, dass ich sehend werde.
52 Und Jesus sprach zu ihm: Geh hin, dein Glaube hat dir geholfen. Und sogleich wurde er sehend und folgte ihm nach auf dem Wege."
Jesus heilt den Blinden und sagt: "Geh hin!"
Und was macht der geheilte?
"... und folgte ihm nach auf dem Wege."
Während meiner Kontemplationsübungen habe ich mich gefragt, worin die Nachfolge Jesu besteht.
Im Nachlaufen oder im Hingehen und die erfahrene Heilung zu bezeugen?
Nachfolgend ein Zitat aus meinem damals erstellten Wochenrückblick:
Vielen Dank, liebe Bezirks-Elster, für deine weitere Anregung....
Aus dem Bibeltext habe ich diese Woche für mich etwas mitgenommen:
Die Menge läuft Jesus hinterher und missachtet im Vorbeigehen den Blinden, ja möchte ihn, als er auf sich aufmerksam macht, sogar von Jesus "wegdrängen", ihn zum Schweigen bringen. Jesus wendet sich ihm zu und schon wendet sich die Menge ebenfalls dem Blinden zu: "...habe Mut...". Jesus heilt den Blinden und sagt zum ihm: "Geh hin." Und der Geheilte folgt Jesus nach. Er hätte aber auch die Möglichkeit gehabt zu gehen und zu verkündigen, zu bezeugen, weiter zu tragen von dem was er erfahren hat.
Für mich ist hier groß geworden, dass die wahre Nachfolge Jesu in der Zuwendung zum Nächsten, zu denen am Rand, zu denen die ohne Hilfe sind, besteht und nicht im Nachlaufen und sich im Dunstkreis anderer zu sonnen oder zu einem bestimmten Zirkel zu gehören und auf Status, Ab- und Ausgrenzung zu achten.
Hier möchte ich mein Leben grundlegend ändern und mich mehr um Zuwendung und Beziehung bemühen.
...
Centaurea