Aus meiner Sicht sollte vielleicht zuerst ein Anthropologe etwas dazu sagen, da es hier, wenn ich es richtig erfasst habe, um die anthropologische Grundfrage der Perspektivität geht. Und danach dann gerne der Theologe oder die Theologin...minna hat geschrieben:...
Oh, das ist ein sehr umfangreiches Thema. Dazu sollte ein Theologe antworten.![]()
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Ein kleiner Versuch:
Der Mensch kann alles nur in Perspektiven, Aspekten und verzerrt wahrnehmen.
Er sieht nichts wie es wirklich ist.
Alles was er sieht, sieht er auf dem Hintergrund seiner Natur und Kultur, wird sofort ensprechend bewertet und eingeordnet.
Perspektivität und Sprache: Zur Struktur von Objektivierungsformen in Bildern, im Denken und in der Sprache
Perspektivität und Sprache - interessanter Textauszug - einfach mal reinlesen!
Wenn wir in der Bibel lesen, wie Gott ist, dann lesen wir immer nur wie diese Menschen jeweils für sich Gott wahrgenommen haben (wollen), wie er ihnen begegnet ist, ihre Geschichte mit Gott und Gottes Geschichte, aber niemals wie er tatsächlich ist.
Deshalb lesen wir auch sehr viel verschiedenes in der Bibel von diesem einen Gott, weil viele verschiedene Menschen in ihrem jeweiligen kulturellen Kontext es über Jahrhunderte tradiert, durchdacht, schließlich in den einzelnen Schriften aufgeschrieben haben und dies wiederum überarbeitet wurde und wird.
Das Bilderverbot der Bibel ist daher nur logisch und konsequent, wenn auch nachweislich niemals tatsächlich konsequent umgesetzt und wie ich denke auch nicht umsetzbar.
Wer kann denken, ohne ein Bild vor Augen zu haben?
Man sollte sich dessen nur bewusst sein, wenn man versucht von Gott zu reden.
Jeder hatte und hat seine Sicht und Wahrnehmung auf die überlieferten Traditionen und interpretiert diese entsprechend vor seinem eigenen kulturellen Hintergrund neu.
Wer kann schon sagen, Gott ist so und so?!?
Wie möchte der Mensch aus seiner Perspektive etwas in Gänze erfassen können, das zugleich in und um ihm ist, sowie in allem und um alles ist?
Etwas das der Grund, die Ursache und das Ziel allen Seins ist!
Wie möchte der Mensch als Teil des Ganzen sich ausserhalb des Ganzen stellen (können), um dann das Ganze sehen und erfassen zu können?
Weder unsere Denkfähigkeit, noch unsere Sprache, können das leisten.
Versuche trotzdem sich damit auseinanderzusetzen und anzunähern: Gott / Gottesbild
und sehr interessant: Grundkurs Dogmatik - Nachdenken über Gottes Geschichte
Meint
Centaurea