Neue interessante Seite: kritischer Blog NAK Minden

Alles rund um die Sondergemeinschaft Neuapostolische Kirche (NAK), die trotz bedenklicher Sonderlehren (u.a. Versiegelung, Entschlafenenwesen mit Totenmission, Totentaufe, Totenversiegelung und Totenabendmahl, Heilsnotwenigkeit der NAK-Apostel, Erstlingsschaft, ..), weiterhin "einem im Kern doch ... exklusiven Selbstverständnis", fehlendem Geschichtsbewusstsein und Aufarbeitungswillen, speziell für die Zeit des Dritten Reiches, der DDR, der Bischoffs-Botschaft ("... Ich bin der Letzte, nach mir kommt keiner mehr. ..."), sowie ihrer jüngsten Vergangenheit und unter erheblichem Unmut ehemalicher NAK-Mitglieder, auch Aussteiger genannt, die unter den missbräuchlichen Strukturen und des auf allen Ebenen ausgeprägten Laienamtes der NAK gelitten haben, weiterhin leiden und für die die NAK nach wie vor eine Sekte darstellt, im April 2019 als Gastmitglied in die ACK Deutschland aufgenommen wird.
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gläubiger

Re: Neue interessante Seite: kritischer Blog NAK Minden

#211 Beitrag von gläubiger » 18.01.2017, 10:22

@ schwarzes Schaf:

Was erwartest Du von ihm? Es ist psychologisch erwiesen, dass sog. Glaubenssätze im Gehirn grundsätzlich ab einer gewissen Entwicklungsstufe des Menschen nur sehr schwer zu verändern sind. Je älter der Mensch wird, sprich je länger er mit diesen Glaubenssätzen zumeist positive Erfahrungen macht, desto schwieriger wird es für ihn diese zu hinterfragen. Vgl. zum Beispiel den bekannten "Altersstarrsinn". Insofern ist leider wohl wirklich sinnlos, eine "Evangeliumsdiskussion" mit einem 70-Jährigen anfangen zu wollen.

@ Stefan, Heinrich:

"Beton" trifft den Nagel auf den Kopf. Nur dass es bei uns im Süden "Stahlbetonköpfe" sind. Allerdings unterschätzen diese "Betonköpfe" trotz allem die Entwicklung der Basis. Das interessiert sie wg. der finanziellen Aspekte nicht im geringsten. Aber wenn Macht und Einfluss verloren gehen - das tut denen am meisten weh. Und was sie auch mächtig ärgert ist der Umstand, dass der Rückhalt in den eigenen engeren Zirkeln ebenfalls schwindet. Wenn ein KL sich mittlerweile nicht einmal mehr sicher sein kann, ob im eigenen Verwaltungsapparat alle Mitarbeiter im Sinne der Informationsverbreitung "ganz dicht" halten, wird eine konservative ja teilweise diktatorische Amtsführung immer schwerer. Es kommt halt heutzutage übers Internet viel zu viel ganz schnell raus...

Schäfchen
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Re: Neue interessante Seite: kritischer Blog NAK Minden

#212 Beitrag von Schäfchen » 18.01.2017, 14:45

Stefan hat geschrieben:Schau einfach einmal in andere Kirchen, ohne Sorgen, ohne Ängste
Hallo Stefan, das ist man garnicht so einfach. Von Kindheit an bin ich in dieser Kirche. Habe in ihr meine Jugend verbracht, meinen Mann kennen gelernt. Bin lange Jahre in den Unterrichten und anderen Funktionen tätig. Mein Mann ist im Amt, was die Sache noch schwieriger macht. Unsere Freunde kommen zu 95% aus der Kirche. Damit dann einfach so zu brechen, wie soll das gehn? In den Gesprächen im Freundeskreis wird die Kritik zwar immer lauter, aber die meisten halten doch einfach still. Aber die innere Distanz wird immer größer, da hast du Recht.
Wir als Schwestern dürfen ja auch alles machen, nur nicht nachfragen, hinterfragen, Entscheidungen treffen oder predigen. Aber Kinder hüten, Kirche pflegen, bei Veranstaltungen betütteln, dafür sind wir gut. Wir lassen uns viel zu viel gefallen. Was wäre diese Kirche ohne die Frauen? Vielleicht sollten die Frauen mal in einen kollektiven Streik treten.
Wahrscheinlich hast du Recht und auch in Sulingen wird nichts passieren. Das wäre dann ja auch ein deutliches Zeichen an den Bezirk. Das wäre ganz schön naiv. An den Zahlen, wie häufig diese Postings hier gelesen werden, sieht man ja, dass es die Geschwister sehr interessiert. Momentan gibt es ja kaum noch ein anders Thema mehr im Bezirk, aber nur hinter vorgehaltener Hand. Irgendwie können der Bezirksälteste und der Bezirksevangelist einem ja auch leid tun. Die Glaubwürdigkeit ist dahin. Das Vertrauen weg. Und sie halten Gottesdienst, als wenn nichts wäre. Sie spielen heile Welt vor und lügen sich selbst einen in die Tasche.

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Andreas Ponto
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Re: Neue interessante Seite: kritischer Blog NAK Minden

#213 Beitrag von Andreas Ponto » 18.01.2017, 15:29

Liebes Schäfchen,

das ist ein erschütternd ehrliches Posting.
Was tun?

Du musst für dich entscheiden, ob du dir selbst das weiter antun und so auch das System weiter stützen möchtest.
Die NAK wird sich nicht ändern, deine/eure Freundschaft wird sich wegducken.

Was ist auf Freundschaften zu zählen, wenn diese nicht ertragen, wenn man neue Wege geht?
Du musst doch diese Freundschaften nicht brechen (wenn gleich die meisten brechen werden)!
Und es werden sich auch neue finden!

In anderen Kirchen sind Frauen hoch aktiv und haben in allen Ämtern alle Möglichkeiten!
In den Landeskirchen kann man unverbindlich kommen und gehen.
Da sind Gruppendruck und soziale Kontrolle idR extrem nieder.

Nimm dir wenigstens mal eine Auszeit und komm zur Ruhe.

Alles Liebe und Gute!

Centaurea

Brombär

Re: Neue interessante Seite: kritischer Blog NAK Minden

#214 Beitrag von Brombär » 18.01.2017, 16:09

Centaurea schrieb:
Nimm dir wenigstens mal eine Auszeit und komm zur Ruhe.

Das kann ich mit Nachdruck unterstützen. Für manchen Aussteiger war die völlige „Entkernung“ ihrer christlichen Sozialisation der richtige Weg.
Aufbauend auf den zehn Geboten und dem christlichen Gesetz der Nächstenliebe gilt es nach eigenem Gewissen einen Rahmen auszufüllen, den man mit Fug und Recht christlich nennen darf.
Wer dabei die Geborgenheit gleichdenkender Mitstreiter findet und deren Eigenheiten teilen kann, ist zu beglückwünschen. Manchmal aber ist man so vernarbt, dass man das gar nicht mehr unbedingt wünscht.
Alle Gute für dich, wie immer dein Weg weitergeht, liebes Schäfchen. Dem Ehrlichen und Aufrichtigen lässt es Gott gelingen.

hans
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Re: Neue interessante Seite: kritischer Blog NAK Minden

#215 Beitrag von hans » 18.01.2017, 16:27

Centaurea schrieb:
Nimm dir wenigstens mal eine Auszeit und komm zur Ruhe.

Man kann seine Krankheit nicht wechseln, aber den Arzt.
Wir können unseren Gott nicht wechseln, aber die Kirchenabteilung.
Denn wie wir wissen, gehören alle getauften Gläubigen zur Kirche Christi und damit zum Leib Christi,
egal an welcher Stelle oder Teil des Leibes Christi.
Ich habe nach 48jähriger ehrenamtlicher Tätigkeit in der NAK, festgestellt, man glaubt auch weiter ans Evangelium, wenn man nicht jeden Gottesdienst besucht.
Ich gehe nur noch in den GD, wenn ich es will und nicht, wenn andere es erwarten.
Meine Familie und Verwandtschaft freut sich, auch NAK-Freundschaften sind geblieben, dass es mir trotzdem gut geht dabei. Meine Kinder sagten seit ca.10 Jahren zu mir, während meiner aktiven Tätigkeit, bei manch einem dauert es eben länger.
Deshalb ist es besser sich zu gesunden, als anderen gefallen zu haben.
Dem Ehrlichen und Aufrichtigen lässt es Gott gelingen. Immer, dessen kann man sicher sein.

gärtner

Re: Neue interessante Seite: kritischer Blog NAK Minden

#216 Beitrag von gärtner » 18.01.2017, 17:00

Schäfchen hat geschrieben: Von Kindheit an bin ich in dieser Kirche. Habe in ihr meine Jugend verbracht, meinen Mann kennen gelernt. Bin lange Jahre in den Unterrichten und anderen Funktionen tätig. Mein Mann ist im Amt, was die Sache noch schwieriger macht. Unsere Freunde kommen zu 95% aus der Kirche. Damit dann einfach so zu brechen, wie soll das gehn? In den Gesprächen im Freundeskreis wird die Kritik zwar immer lauter, aber die meisten halten doch einfach still. Aber die innere Distanz wird immer größer.
Willkommen Schäfchen hier im Forum. Ja es ist bitter wenn man anfängt zu erkennen dass in der NAK vieles falsch läuft. Zuerst ist man ganz allein und hat Angst mit jemand darüber zu reden. Da kann dann wahrhaftig viel zusammenbrechen. Mir fiel dazu spontan ein sehr ausführliches Posting aus dem inzwischen geschlossenen Forum von Lily ein. Eine vielleicht ähnliche Geschichte?
http://20402.dynamicboard.de/t970f78-Lily.html

Schmetterling40

Re: Neue interessante Seite: kritischer Blog NAK Minden

#217 Beitrag von Schmetterling40 » 18.01.2017, 17:16

Mir fällt dazu ein:
Mit Gott ist nichts unmöglich und Wunder sind normal.

Möchte dazu noch kurz was von mir erzählen:
Als ich vor Jahren wieder an dem Punkt war, wollte ich aus der NAK raus..damals sagte mein Mann, der da noch treu NAK war:
"Dann weiß ich nicht, ob dann noch unsere Ehe hält?"
Ich habe deshalb dann noch lange - auch wenn es mir immer schlechter ging - ihn zum GD begleitet,
bis es dann gar nicht mehr ging.
Und dann fing ich an zu beten, schreien, flehen: "Lieber Vater ich kann nicht mehr!"
Und das Wunder geschah, durch viele Ereignisse, kam dann doch nicht die Konfirmation von meinem Sohn zustande und mein Mann hat es jetzt auch erkannt,
was in der NAK falsch läuft und hat auch schon länger jetzt dort keinen GD mehr besucht.
Und unsere Ehe hält immer noch.
Zwar hab ich damals - aber das vorher schon, als ich die NAK in Frage gestellt hatte und das erste Mal weg war - auch viele "Freunde" verloren.
Heute kann ich aber sagen, wahre Freundschaften bleiben erhalten und das andere waren keine Freundschaften. Auch wenn es im Nachhinein noch weh tut.

Liebes Schäfchen, bete und arbeite. Es wird gut werden!

Heinrich

Re: Neue interessante Seite: kritischer Blog NAK Minden

#218 Beitrag von Heinrich » 18.01.2017, 18:37

Deshalb ist es besser sich zu gesunden, als anderen gefallen zu haben.
Dem Ehrlichen und Aufrichtigen lässt es Gott gelingen. Immer, dessen kann man sicher sein.
Ein so ehrlicher Satz, auch ohne NAK geht das!

Gruss aus dem Süden,
Heinrich

schwarzes schaf

Re: Neue interessante Seite: kritischer Blog NAK Minden

#219 Beitrag von schwarzes schaf » 18.01.2017, 22:04

ihr lieben, ich lese gerne eure Beiträge. Es erheitert mich, finde die Beiträge gut bis genial. Leider haben wir hier einen anonymen , der eigentlich Michael M... heisst, und der nichts besseres zu tun hat auf meiner Facebookseite mich immer wieder mit dem hier verwendeten Namen anzuschreiben. Öffentlich, so daß mal wieder der totale spiesrutenlauf auf meinen Seiten beginnt und auch der heutige Gottesdienst alles andere als angenehm war. Vielen Dank Michael
Zuletzt geändert von Andreas Ponto am 19.01.2017, 05:38, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Klarnamen anonymisiert.

Colette

Re: Neue interessante Seite: kritischer Blog NAK Minden

#220 Beitrag von Colette » 18.01.2017, 22:38

schwarzes Schaf,

mit Verlaub: Woher kennt Michael M.... deine wahre Identität?

Allerdings finde ich es unmöglich, dass jemand (der deine Identität) kennt, dich dort öffentlich bei deinem Fake-Namen aus dieser Gruppe, benennt.

Zu deiner Geschichte:

Bei mir hat die Abnabelung ca. 5 Jahre gedauert. Es gab einen Fixpunkt, an dem ich mich entschieden habe, der NAK den Rücken zu kehren.

Sicherlich ist man dort in dieser Gemeinschaft total sozialisiert, gerade wenn man dort hineingeboren ist. Mir sind nach meinem Weggang die neuapostolischen Freunde erhalten geblieben, einen Kontakt zur Gemeinde gibt es nicht mehr.

Wie hier schon beschrieben: Es gibt ein Leben danach. Ich persönlich brauchte keine Auszeit von Kirche, habe schon im Vorhinein meine Fühler zu anderen christlichen Kirchen ausgestreckt. Heute bin ich glücklicher und zufriedener Christ in der evangelischen Landeskirche.

Glücklich und zufrieden, weil: Dort steht niemals ein Amt im Mittelpunkt der Verkündigung. Dort geht es nur, und nur um Jesus Christus als Mittelpunkt.

Ich hoffe und wünsche dir, dass du irgendwann vielleicht eine Abnabelung von der NAK erlebst. Wahre echte Freunde werden dich/euch nicht verlassen. Auf diesem Weg wünsche ich dir von Herzen Gottes Segen und alles erdenklich Gute. :)
Zuletzt geändert von Andreas Ponto am 19.01.2017, 05:38, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Klarnamen anonymisiert.

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