IST SELBSTTÖTUNG ERLAUBT...?
IST SELBSTTÖTUNG ERLAUBT...?
„Die 79-jährige Frau aus Würzburg hatte vor einigen Tagen mit Unterstützung des Hamburger Ex-Senators Selbstmord begangen. Aus Sicht der zuständigen Staatsanwaltschaft handelte es sich dabei nicht um aktive Sterbehilfe.“, meldete die Berliner Zeitung am 3. Juli 2008 auf Seite 1.
Die Meldung ist sachlich falsch. Mörder ist, wer aus Mordlust, zur Befriedigung des Geschlechtstriebs, aus Habgier oder sonst aus niedrigen Beweggründen, heimtückisch oder grausam oder mit gemeingefährlichen Mitteln oder um eine andere Straftat zu ermöglichen oder zu verdecken, einen Menschen tötet (vgl. § 211 Absatz 2 Strafgesetzbuch).
Die alte Dame beging also keinen Selbstmord, sondern Selbsttötung. Wie später bekannt wurde, soll sie sich angeblich vor dem Dahinsiechen in einem Altenpflegeheim gefürchtet haben. Das ist gewiss kein niedriger Beweggrund. Aber reicht diese Lebensangst aus, um dem eigenen Leben ein Ende zu bereiten?
Im 5tenGebot steht geschrieben: „Du sollst nicht töten“. In seinem kleinen Katechismus erklärt Luther kurz und knapp: „Du sollst nicht töten. Was ist das? Wir sollen Gott fürchten und lieben, dass wir unserm Nächsten an seinem Leibe keinen Schaden noch Leid tun, sondern ihm helfen und beistehen in allen Nöten.“
Die Römisch-Katholische Kirche erklärt: „Man sündigt gegen sich selbst, wenn man unmäßig ist im Essen und Trinken und wenn man sein Leben oder die Gesundheit leichtsinnig in Gefahr bringt. Sich selbst das Leben zu nehmen ist schwere Sünde!“ Siehe hier.
Soweit statistisch erfasst, sterben in Deutschland jährlich rd. 10.000 Menschen durch eigene Hand. Siehe hier. Andere Quellen gehen davon aus, dass 51 Prozent der Selbstmörderinnen Frauen über 60 Jahre waren.
Die durch einen ehemaligen Justizsenator entfachte Diskussion hält an. Auf den ersten Blick scheint es die Diskussion über ein Thema zu sein, über das niemand gerne spricht und wenn, dann schon gar nicht öffentlich: Das Sterben insbesondere alter Menschen. Auf den zweiten Blick dürfte es tatsächlich um ein ganz anderes Tabuthema gehen, um den Umgang unserer Gesellschaft mit altgewordenen und kranken Menschen.
Ab einem gewissen Alter habe ich erfahren, dass ich ein demographischer Faktor geworden bin. Einer, der das Gemeinwesen belastet, einer der Kosten verursacht, die in keinem wirtschaftlich vertretbaren Verhältnis mehr zum Ertrag stehen. Die Statistiker rechnen uns vor, dass unser Land in naher Zukunft überwiegend aus solchen unwirtschaftlichen Kostenfaktoren bestehen wird. Stellt sich mir die Frage:
„Was wäre zu entsorgen? Das Einmaleins der Wirtschaftswissenschaftler mit Wirtschaftlichkeitsberechnungen und Kosten-Nutzenanalysen oder der unrentabel gewordene Kostenfaktor Mensch?“
Michael
Die Meldung ist sachlich falsch. Mörder ist, wer aus Mordlust, zur Befriedigung des Geschlechtstriebs, aus Habgier oder sonst aus niedrigen Beweggründen, heimtückisch oder grausam oder mit gemeingefährlichen Mitteln oder um eine andere Straftat zu ermöglichen oder zu verdecken, einen Menschen tötet (vgl. § 211 Absatz 2 Strafgesetzbuch).
Die alte Dame beging also keinen Selbstmord, sondern Selbsttötung. Wie später bekannt wurde, soll sie sich angeblich vor dem Dahinsiechen in einem Altenpflegeheim gefürchtet haben. Das ist gewiss kein niedriger Beweggrund. Aber reicht diese Lebensangst aus, um dem eigenen Leben ein Ende zu bereiten?
Im 5tenGebot steht geschrieben: „Du sollst nicht töten“. In seinem kleinen Katechismus erklärt Luther kurz und knapp: „Du sollst nicht töten. Was ist das? Wir sollen Gott fürchten und lieben, dass wir unserm Nächsten an seinem Leibe keinen Schaden noch Leid tun, sondern ihm helfen und beistehen in allen Nöten.“
Die Römisch-Katholische Kirche erklärt: „Man sündigt gegen sich selbst, wenn man unmäßig ist im Essen und Trinken und wenn man sein Leben oder die Gesundheit leichtsinnig in Gefahr bringt. Sich selbst das Leben zu nehmen ist schwere Sünde!“ Siehe hier.
Soweit statistisch erfasst, sterben in Deutschland jährlich rd. 10.000 Menschen durch eigene Hand. Siehe hier. Andere Quellen gehen davon aus, dass 51 Prozent der Selbstmörderinnen Frauen über 60 Jahre waren.
Die durch einen ehemaligen Justizsenator entfachte Diskussion hält an. Auf den ersten Blick scheint es die Diskussion über ein Thema zu sein, über das niemand gerne spricht und wenn, dann schon gar nicht öffentlich: Das Sterben insbesondere alter Menschen. Auf den zweiten Blick dürfte es tatsächlich um ein ganz anderes Tabuthema gehen, um den Umgang unserer Gesellschaft mit altgewordenen und kranken Menschen.
Ab einem gewissen Alter habe ich erfahren, dass ich ein demographischer Faktor geworden bin. Einer, der das Gemeinwesen belastet, einer der Kosten verursacht, die in keinem wirtschaftlich vertretbaren Verhältnis mehr zum Ertrag stehen. Die Statistiker rechnen uns vor, dass unser Land in naher Zukunft überwiegend aus solchen unwirtschaftlichen Kostenfaktoren bestehen wird. Stellt sich mir die Frage:
„Was wäre zu entsorgen? Das Einmaleins der Wirtschaftswissenschaftler mit Wirtschaftlichkeitsberechnungen und Kosten-Nutzenanalysen oder der unrentabel gewordene Kostenfaktor Mensch?“
Michael
Zuletzt geändert von Maximin am 09.07.2008, 07:13, insgesamt 1-mal geändert.
Lieber Michael,
danke für dieses Thema!
Nach meinen aktuellen Beobachtungen fürchten sich die meisten Menschen nicht vor dem Tod, sondern vor dem Sterben. Vor allem davor, langsam, schmerz- und qualvoll in liebloser Umgebung einsam zu sterben. Da ist dann der Gedanke an Selbsttötung ein verzweifelter Ausweg.
Wenn wir in Deutschland bei der Schmerztherapie endlich zu anderen europäischen Ländern aufschliessen könnten, so dass niemand mehr vor Schmerzen Angst haben muss... Wenn wir darüber hinaus ein wachsameres Auge auf Alten- und Pflegeheime hätten und das Hospizwesen stärker ausbauen würden... Wenn Menschen sicher sein könnten, dass sie nicht gegen ihren Willen von Maschinen am Leben gehalten und dadurch am würdevollen Sterben gehindert werden...
Dummerweise beschäftigen sich die Menschen mit diesen Themen nur, wenn sie selbst alt/krank werden oder im Familien-/Freundeskreis eine entsprechende Situation eintritt. Daher ist dieser Themenbereich auch für unsere Politiker wenig attraktiv.
Die Medien überschütten uns 24 Stunden täglich mit bunt-glitzernden Bildern einer Welt im Jugendwahn, in der 16-jährige Girlies sich mit Silikon... und bereits 20-jährige sich vorsorglich mit Botox... - wer interessiert sich da für alte, faltige, ausgemergelte, kranke und dem Tod geweihte Menschen? Unsere Welt ist bunt, straff und knackig, sonnengebräunt, wohlhabend und erfolgreich. Das "Andere" wollen wir nicht sehen und nicht wissen.
Und wer aus Gesundheits- oder Altersgründen zur Gruppe der "Anderen" gehört, wird mit seinem Elend, seiner Not, seiner Angst in professionelle Hände gegeben und in sterile Umgebung abgerschoben. Weil auch Elend, Schmerzen und Tod sauber abgewickelt und bearbeitet werden.
Die Frage übrigens, ob Selbsttötung erlaubt ist, ist unzulässig. Wer hätte das Recht, sie zu beantworten? Und falls die Antwort "nein" wäre: Zu welcher Strafe wäre der Täter zu veruteilen? ...
Nachdenkliche Grüße, t.
danke für dieses Thema!
Nach meinen aktuellen Beobachtungen fürchten sich die meisten Menschen nicht vor dem Tod, sondern vor dem Sterben. Vor allem davor, langsam, schmerz- und qualvoll in liebloser Umgebung einsam zu sterben. Da ist dann der Gedanke an Selbsttötung ein verzweifelter Ausweg.
Wenn wir in Deutschland bei der Schmerztherapie endlich zu anderen europäischen Ländern aufschliessen könnten, so dass niemand mehr vor Schmerzen Angst haben muss... Wenn wir darüber hinaus ein wachsameres Auge auf Alten- und Pflegeheime hätten und das Hospizwesen stärker ausbauen würden... Wenn Menschen sicher sein könnten, dass sie nicht gegen ihren Willen von Maschinen am Leben gehalten und dadurch am würdevollen Sterben gehindert werden...
Dummerweise beschäftigen sich die Menschen mit diesen Themen nur, wenn sie selbst alt/krank werden oder im Familien-/Freundeskreis eine entsprechende Situation eintritt. Daher ist dieser Themenbereich auch für unsere Politiker wenig attraktiv.
Die Medien überschütten uns 24 Stunden täglich mit bunt-glitzernden Bildern einer Welt im Jugendwahn, in der 16-jährige Girlies sich mit Silikon... und bereits 20-jährige sich vorsorglich mit Botox... - wer interessiert sich da für alte, faltige, ausgemergelte, kranke und dem Tod geweihte Menschen? Unsere Welt ist bunt, straff und knackig, sonnengebräunt, wohlhabend und erfolgreich. Das "Andere" wollen wir nicht sehen und nicht wissen.
Und wer aus Gesundheits- oder Altersgründen zur Gruppe der "Anderen" gehört, wird mit seinem Elend, seiner Not, seiner Angst in professionelle Hände gegeben und in sterile Umgebung abgerschoben. Weil auch Elend, Schmerzen und Tod sauber abgewickelt und bearbeitet werden.
Die Frage übrigens, ob Selbsttötung erlaubt ist, ist unzulässig. Wer hätte das Recht, sie zu beantworten? Und falls die Antwort "nein" wäre: Zu welcher Strafe wäre der Täter zu veruteilen? ...
Nachdenkliche Grüße, t.
Hallo,
ich hätte dazu eine Frage...
Selbsttötung gilt in allen mir bekannten Kirchen und eigentlich auch in unserer Gesellschaft als Sünde... etwas was man nicht tun sollte.
In der Katholischen Kirche ist es sogar eine Todsünde. Ob dies immer noch so ist, weiß ich nicht.
Es war sogar so schlimm, dass Menschen die sich selbst getötet hatten, nicht innerhalb des Friedhofs begraben wurden.
Und sollte eine Gemeinde so gnädig gewesen sein, einen Platz innerhalb des Friedhofes anzubieten, dann war er abseits der andern Gräber.
Ob das immer noch so ist...?
Steht dies in der Bibel, dass Selbsttötung eine sehr schlimme Sünde ist, wenn ja wo?
lg Katze
ich hätte dazu eine Frage...
Selbsttötung gilt in allen mir bekannten Kirchen und eigentlich auch in unserer Gesellschaft als Sünde... etwas was man nicht tun sollte.
In der Katholischen Kirche ist es sogar eine Todsünde. Ob dies immer noch so ist, weiß ich nicht.
Es war sogar so schlimm, dass Menschen die sich selbst getötet hatten, nicht innerhalb des Friedhofs begraben wurden.
Und sollte eine Gemeinde so gnädig gewesen sein, einen Platz innerhalb des Friedhofes anzubieten, dann war er abseits der andern Gräber.
Ob das immer noch so ist...?
Steht dies in der Bibel, dass Selbsttötung eine sehr schlimme Sünde ist, wenn ja wo?
lg Katze
GELD IST JA DA, ABER WOFÜR...?
Liebe Margret,
am letzten Donnerstag haben wir von unserem alten Vater Abschied genommen. Er wurde 87Jahre alt und verbrachte die letzten 2 Jahre in einem modernen Pflegeheim. Trotz fortgeschrittener Altersdemenz hat er nie von Selbsttötung gesprochen, nur, dass er, wie er es formulierte, heimgehen möchte. Was in seinem Gemüt vorging, dass weiß ich nicht. Und mit welchem Recht hätte ich auch in ihn dringen können außer mit meinem stillen Dabeisein eines seiner anteilnehmenden Söhne?
Das Sterben ist nach christlicher Auffassung die Vollendung der Geburt in ein anderes, in ein neues Leben, von dem uns selbst die Bibel nur sehr vage Andeutungen macht. Der Sterbeprozess scheint das Problem zu sein. Oft unsäglich schmerzhaft für den, der da so langsam vor sich hinstirbt und mindestens so unsäglich auch für die, die das als Nichtmediziner miterleben müssen, ohne wirklich wesentlich helfen zu können.
„Palliativmedizin ist die aktive, ganzheitliche Behandlung von Patienten mit einer nicht heilbaren, progredienten (fortschreitenden) und weit fortgeschrittenen Erkrankung mit begrenzter Lebenserwartung. Sie strebt die Besserung körperlicher Krankheitsbeschwerden ebenso wie psychischer, sozialer und spiritueller Probleme an. Das Hauptziel der palliativmedizinischen Betreuung ist die Verbesserung der Lebensqualität für die Patienten und ihre Angehörigen (auch über die Sterbephase hinaus). Im Deutschen wird Palliativmedizin auch als Übertragung des englischen Begriffes Palliative Care verwendet, sie beinhaltet gleichwertig pflegerische, ärztliche und psychosoziale Kompetenz.“
Quelle: hier.
Nach meinen vorläufigen Recherchen ist die Palliativmedizin in der ärztlichen Grundausbildung bisher (noch) nicht vorgesehen. Während unser Staat Milliarden Euros für friedenstiftende Maßnahmen an vielen Brennpunkten der Welt hergibt, explodieren gleichzeitig die Ausgaben für das eigene staatliche Gesundheitswesen. Mit Personaleinsparungen übertreten unsere Krankenhäuser inzwischen ihre Leistungsgrenzen und in den Pflegeheimen bieten wir deren Bewohnern knapp bemessenes Personal an, das mit wenig mehr als Mindestlöhnen auskommen muss.
Mich erstaunen in diesem Zusammenhang zwei Punkte besonders:
· Die Menge der Leute lässt sich das alles gefallen.
· Die Politik rätselt darüber, warum immer weniger Leute wählen gehen.
Gestern musste mir mein griechischer Zahnarzt einen Zahn ausgraben. Als diese Prozedur immer ungemütlicher wurde, da streichelte die blutjunge türkische Zahnarzthelferin meinen linken Arm. Hat gut getan...
Michael
am letzten Donnerstag haben wir von unserem alten Vater Abschied genommen. Er wurde 87Jahre alt und verbrachte die letzten 2 Jahre in einem modernen Pflegeheim. Trotz fortgeschrittener Altersdemenz hat er nie von Selbsttötung gesprochen, nur, dass er, wie er es formulierte, heimgehen möchte. Was in seinem Gemüt vorging, dass weiß ich nicht. Und mit welchem Recht hätte ich auch in ihn dringen können außer mit meinem stillen Dabeisein eines seiner anteilnehmenden Söhne?
Das Sterben ist nach christlicher Auffassung die Vollendung der Geburt in ein anderes, in ein neues Leben, von dem uns selbst die Bibel nur sehr vage Andeutungen macht. Der Sterbeprozess scheint das Problem zu sein. Oft unsäglich schmerzhaft für den, der da so langsam vor sich hinstirbt und mindestens so unsäglich auch für die, die das als Nichtmediziner miterleben müssen, ohne wirklich wesentlich helfen zu können.
„Palliativmedizin ist die aktive, ganzheitliche Behandlung von Patienten mit einer nicht heilbaren, progredienten (fortschreitenden) und weit fortgeschrittenen Erkrankung mit begrenzter Lebenserwartung. Sie strebt die Besserung körperlicher Krankheitsbeschwerden ebenso wie psychischer, sozialer und spiritueller Probleme an. Das Hauptziel der palliativmedizinischen Betreuung ist die Verbesserung der Lebensqualität für die Patienten und ihre Angehörigen (auch über die Sterbephase hinaus). Im Deutschen wird Palliativmedizin auch als Übertragung des englischen Begriffes Palliative Care verwendet, sie beinhaltet gleichwertig pflegerische, ärztliche und psychosoziale Kompetenz.“
Quelle: hier.
Nach meinen vorläufigen Recherchen ist die Palliativmedizin in der ärztlichen Grundausbildung bisher (noch) nicht vorgesehen. Während unser Staat Milliarden Euros für friedenstiftende Maßnahmen an vielen Brennpunkten der Welt hergibt, explodieren gleichzeitig die Ausgaben für das eigene staatliche Gesundheitswesen. Mit Personaleinsparungen übertreten unsere Krankenhäuser inzwischen ihre Leistungsgrenzen und in den Pflegeheimen bieten wir deren Bewohnern knapp bemessenes Personal an, das mit wenig mehr als Mindestlöhnen auskommen muss.
Mich erstaunen in diesem Zusammenhang zwei Punkte besonders:
· Die Menge der Leute lässt sich das alles gefallen.
· Die Politik rätselt darüber, warum immer weniger Leute wählen gehen.
Gestern musste mir mein griechischer Zahnarzt einen Zahn ausgraben. Als diese Prozedur immer ungemütlicher wurde, da streichelte die blutjunge türkische Zahnarzthelferin meinen linken Arm. Hat gut getan...
Michael
ENTSCHEIDEN IM VERTRAUEN AUF...
Liebe Margret,
Du antwortest: „Die Frage übrigens, ob Selbsttötung erlaubt ist, ist unzulässig. Wer hätte das Recht, sie zu beantworten? Und falls die Antwort "nein" wäre: Zu welcher Strafe wäre der Täter zu verurteilen?“
Also ich bin nicht unseres Gottes Geheimsekretär. Etwa einer seiner unkündbaren Angestellten, die Einblick auch hinter göttliche Kulissen haben. Was mir aber abgeht ist, dass gewisse Fragen unzulässig sind. Nö, ich weiß von keiner einzigen unzulässigen Frage. Bedauerlicherweise sind mir in meinem Leben mehr unglaubwürdige Antworten als unter den Nägeln brennende Fragen begegnet. Jesus Christus, der Sohn Gottes, hat Fragen nicht nur zugelassen. Zuweilen hat er Fragen sogar provoziert. Beispiele gefällig...?
Hinsichtlich des Tötens scheint der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs im 5. Gebot eine Antwort gegeben zu haben. So viel steht aber wohl fest: Die Folge einer erfolgreichen Selbsttötung ist stets der leibliche Tod. Ob und ggf. wie Gott darüber strafend urteilt, dass überlasse ich ihm.
Frage ich Dich:
· War Simson (vgl. Richter 16, 30) Selbstmörder oder Märtyrer?
· War Jesus von Nazareth Selbstmörder oder was?
· Waren Stephanus und die anderen Blutzeugen, beispielsweise auch Dietrich Bonhoeffer, Selbstmörder oder Märtyrer?
Uns wurde gelehrt, dass keine Sünde zu klein ist, dass sie nicht vergeben werden muss und keine Sünde (Unrecht gegen Gottes Gebot) zu groß ist, dass sie nicht vergeben werden kann. Manche erklären so Gottes unerklärliche Gnade.
Diese wenigen Beispiele haben alle eines gemeinsam: Im Blick auf Gottes Liebe, Gnade, Barmherzigkeit und Gerechtigkeit haben Menschen um Entscheidungen gerungen wie beispielweise diese: „Und er ging ein wenig weiter, fiel nieder auf sein Angesicht und betete und sprach: Mein Vater, ist's möglich, so gehe dieser Kelch an mir vorüber; doch nicht wie ich will, sondern wie du willst!“ (Matthäus 26,39)
Michael
Du antwortest: „Die Frage übrigens, ob Selbsttötung erlaubt ist, ist unzulässig. Wer hätte das Recht, sie zu beantworten? Und falls die Antwort "nein" wäre: Zu welcher Strafe wäre der Täter zu verurteilen?“
Also ich bin nicht unseres Gottes Geheimsekretär. Etwa einer seiner unkündbaren Angestellten, die Einblick auch hinter göttliche Kulissen haben. Was mir aber abgeht ist, dass gewisse Fragen unzulässig sind. Nö, ich weiß von keiner einzigen unzulässigen Frage. Bedauerlicherweise sind mir in meinem Leben mehr unglaubwürdige Antworten als unter den Nägeln brennende Fragen begegnet. Jesus Christus, der Sohn Gottes, hat Fragen nicht nur zugelassen. Zuweilen hat er Fragen sogar provoziert. Beispiele gefällig...?
Hinsichtlich des Tötens scheint der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs im 5. Gebot eine Antwort gegeben zu haben. So viel steht aber wohl fest: Die Folge einer erfolgreichen Selbsttötung ist stets der leibliche Tod. Ob und ggf. wie Gott darüber strafend urteilt, dass überlasse ich ihm.
Frage ich Dich:
· War Simson (vgl. Richter 16, 30) Selbstmörder oder Märtyrer?
· War Jesus von Nazareth Selbstmörder oder was?
· Waren Stephanus und die anderen Blutzeugen, beispielsweise auch Dietrich Bonhoeffer, Selbstmörder oder Märtyrer?
Uns wurde gelehrt, dass keine Sünde zu klein ist, dass sie nicht vergeben werden muss und keine Sünde (Unrecht gegen Gottes Gebot) zu groß ist, dass sie nicht vergeben werden kann. Manche erklären so Gottes unerklärliche Gnade.
Diese wenigen Beispiele haben alle eines gemeinsam: Im Blick auf Gottes Liebe, Gnade, Barmherzigkeit und Gerechtigkeit haben Menschen um Entscheidungen gerungen wie beispielweise diese: „Und er ging ein wenig weiter, fiel nieder auf sein Angesicht und betete und sprach: Mein Vater, ist's möglich, so gehe dieser Kelch an mir vorüber; doch nicht wie ich will, sondern wie du willst!“ (Matthäus 26,39)
Michael
Zuletzt geändert von Maximin am 09.07.2008, 07:14, insgesamt 1-mal geändert.
Ich möchte mal die provokative Frage stellen, war der Opfertod Jesu nicht auch eine Art Selbstmord ?
Jesu wusste nämlich sehr genau wie sein Leben einmal enden würde oder enden muss.
Er ist diesen Weg konsequent bis ans Kreuz gegangen und hat sich töten, in diesem Falle ermorden lassen, obwohl er durchaus die Möglichkeit gehabt hätte, einen anderen Weg zu gehen.
Jesu wusste nämlich sehr genau wie sein Leben einmal enden würde oder enden muss.
Er ist diesen Weg konsequent bis ans Kreuz gegangen und hat sich töten, in diesem Falle ermorden lassen, obwohl er durchaus die Möglichkeit gehabt hätte, einen anderen Weg zu gehen.
Re: Zulässigkeiten...
Lieber Michael,Maximin hat geschrieben:haben. Was mir aber abgeht ist, dass gewisse Fragen unzulässig sind. Nö, ich weiß von keiner einzigen unzulässigen Frage.
die Frage ist unzulässig - nicht in dem Sinn, dass sie verboten wäre (du weisst, was ich von Verboten halte...), sondern in dem Sinn, dass sie logisch nicht zu beantworten ist.
Man kann diese Frage nur in direktem Bezug zum "Täter" stellen. Dieser hat sich aber eben durch die Selbsttötung der irdischen Justiz und irdischen Fragestellern entzogen.
Eine Frage, auf die es keine Antwort geben kann, ist ... na ja... eben eigentlich keine sinnvolle Frage mehr... Unabhängig davon kann und muss man natürlich über solche ethischen Themen sprechen und diskutieren.
Zum Thema selbst: Nachdem filippo den aktuellen Erkenntnisstand der RKK mitgeteilt hat - wie steht die EKD dazu? Die NAKI positioniert sich wie folgt: http://www.nak.org/de/glaube-kirche/nak ... elbstmord/