
das Gegenstück zur Hoffnung ist Hoffnungslosigkeit und das Gegenstück zum Mut ist Mutlosigkeit. Nach aller Lebenserfahrung scheint es aber so zu sein, dass Hoffnung ohne einen realistischen Hintergrund geradewegs in Mutlosigkeit münden kann. Wenn ein Übermaß an Mut, also Übermut stattfindet, dann folgt nicht selten Ernüchterung, die gleichfalls in Mutlosigkeit enden kann. Auch hier gilt die Grundregel, dass die Menge das Gift macht.
Es kommt also auf das rechte Maß an. Hoffnung und Mut sind m. E. Zwillingen vergleichbar. Keine Hoffnung, kein Mut! Kein Mut, keine Hoffnung. Hoffnung und Mut gehören zusammen.
Der Augustinermönch, Dr. Martin Luther, war zweifellos eine mutige Persönlichkeit. Ihn hat die Hoffnung getragen, den in machtpolitisch verkrusteten und in äußerlichen Formen erstarrten römisch-katholischen Kirchenbetrieb frei zu legen und neu zu beleben. Nicht ihn abzuschaffen, sondern ihn lautstark auf eine dringend nötige Reformbedürftigkeit aufmerksam zu machen. Das Ergebnis seiner Bemühungen ist bekannt.
Nun leben wir in unserem Hier und Heute. Mitten im 21. Jahrhundert. Angesichts der Zustände in den verschiedenen ernstzunehmenden Kirchenbetrieben könnte man mutlos und hoffnungslos werden. „Hat ja alles keinen Sinn. Die machen strurheil weiter wie bisher.“ Die einen kleben fest an ihren Dogmen und die anderen scheinen in großer Gefahr zu schweben, mehr und mehr Gefangene einer gewissen Beliebigkeit zu werden.
Wen wundert es da, dass die Menge der Leute immer weiter auf Abstand geht und sich mehr und mehr von diesen Kirchenbetrieben entfernt? Ich bin mir ziemlich sicher, dass die meisten von den "Kirchenflüchtlingen“ eben nicht vor ihrem christlichen Gott flüchten. Nö! Man hat ihnen ihren Gottesglauben klammheimlich vergiftet und sie haben das schleichende Gift, viel zu lange, widerspruchslos geschluckt, statt die Einnahme mutig zu verweigern.
Frage: „Wozu gehört mehr Mut? Zum abwartenden Stille sein, zum kritiklosen Ja sagen oder auch hier und da einmal mutig und gut begründet Nein zu sagen um Dinge zu verändern, die dringend verändert werden müssen?"
Liebe Grüße, landauf und landab, vom Maximin
