Ich wage mal einen ersten extrem grob und holzschnitzartigen Versuch zu meiner nicht abgeschlossenen Sicht:
Zuerst: Was ist Wort Gottes? Da fängt es doch schon an. Katholische oder evangelische oder ... Sicht?
(Mini-)Anregung hier:
Wort Gottes
Und
was ist Predigt?
Predigt ist doch nur die aktuelle Verkündigung, Auslegung und in das Jetzt holen des Wortes Gottes.
Wort Gottes ist "... nur in der Bibel zu finden (sola scriptura), deren Mitte Jesus Christus ist. ..." so lt. Wikipedia die reformatorische Sicht.
Wort Gottes wird durch das "sich sagen" des Wortes aus der Schrift lebendig/wirksam.
Die jeweils rechte Sicht auf das Wort Gottes entsteht in der eigenen Auseinandersetzung mit dem Wort, aber wird vor allem im "sich mitteilen" lebendig - bei einem selbst und beim Gegenüber.
Was man sagt kommt zurück, aber nicht so wie man es gesagt hat.
Was man sagt kommt an, aber nicht unbedingt wie man es gesagt hat.
Dazwischen passiert etwas und das ist das Wirken des Heiligen Geistes.
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Es ist notwendig das Wort Gottes mitzuteilen, damit es seine Wirkung tut.
Mit und seit Luther gilt das Priestertum aller Gläubigen. Und das ist aus evangelischer Sicht in dieser Diskussion hier ein entscheidender und sehr, sehr wichtiger Aspekt. Danach ist jeder Christ dazu berufen Gottes Wort zu verkünden, also "sprechender" Mund Gottes zu sein.
Anm.:
Nur weil der Pfarrer die Pfarrerin es öffentlich tun und für die Gemeinde als Ganzes stehen (müssen), sind diese auszubilden und von der Gemeinde/Kirche zu berufen und zu senden.
Beispiele wer für mich, neben anderen, sprechender Mund Gottes ist:
Wer die Lesung im Gottesdienst hält ist sprechender Mund Gottes.
Wer einen Choral singt ist sprechender Mund Gottes.
Wer einem armen und hungernden Menschen Brot gibt ist sprechender Mund Gottes
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