
Lieben Freunde,
in dieser Rubrik wird gefragt, ob Glaube und Kirche zusammengehören. Meine Antwort:
Ja, Glaube und Kirche gehören für mich zusammen. Ich will versuchen, dieses klare
„Ja “ aus meiner Sicht zu begründen. Vorab zur Erinnerung eine Meinungsäußerung von Autor vom 05.01.10.:
„Es ist aber meine feste Überzeugung, dass es nicht der Glaube ist, der Kirchen verändert. Es ist unsere Kultur, die auf die Kirchen einwirkt. Möglicherweise ist es auch gar nicht (nur) der Glaube, der Kirchen am Leben erhält, ich merke gerade, Glaube und Kirche hängen vielleicht gar nicht so eng zusammen, wie man das vermuten sollte.“
Für mich bedeutet Kirche in erster Linie eine Gemeinschaft von Menschen. Dabei ist es mir erstmal wurscht, um welche Gemeinschaft es sich handelt, welcher Name draußen dran steht, was darinnen gelehrt, geglaubt und worüber ggf. auch gestritten wird. Man hat mittlerweile ja die Wahl zwischen über 1.000 verschiedenen christlichen Denominationen...
Nun könnte man einerseits aus Kirchenbetrieben angewidert fliehen und alle miteinander verdammen. Andererseits könnte man auch in Kirchebetrieben bleiben, versuchen sie nicht
zu ernst zu nehmen, dennoch mit ihnen klar zu kommen oder gar versuchen, sie von innen heraus zu verändern. Im Endeffekt geht es immer um die Fragen, was mir die (menschliche) Gemeinschaft, in einem wie auch immer gearteten Kirchenbetrieb, wert ist.
Eine der wahrscheinlich ältesten Einsichten ist es, wonach es dem Menschen
nicht gut tut, alleine zu leben. Mammuts jagen sich halt aussichtsreicher in einer Gruppe. Das wissen ja sogar Ameisen, Bienen, Wölfe, Delfine und andere Tiergattungen. Der Preis für den Erfolg und damit das Überleben der jeweiligen Gattung ist überall derselbe:
Der Zusammenhalt der Gruppe sowie das Einhalten der Gruppenregeln.
Die von mir beispielhaft genannten Tiergattungen brauchen nicht an die in ihrer Art notwendigen Regeln zu glauben. Die Natur hat sie ihnen mitgegeben. Einhalten müssen sie die aber schon. Anderenfalls haben sie nämlich keine Überlebenschance. Bin ich aber nicht mehr als eine Ameise oder als ein Wolf? Ja, denn ich bin ein vernunftbegabter Mensch.
Blöderweise geht, jedenfalls in unserem Kulturkreis, der Trend in Richtung
Vereinzelung. Beispiele gefällig...? Pippi Langstrumpfs Lebensmotto:
„Ich schaffe mir die Welt wie sie mir gefällt.“, hat auf den ersten Blick einen unglaublichen Charme. Leider nur führt dieses Lebensmotto in eine bedrückende Einsamkeit.
Liebe Grüße, landauf und landab vom Micha
